Wasser läuft auf Grundstück, Rechtslage?
Hallo, meine Großeltern besitzen ein Haus am Hang. Das Nachbargrundstück steht seit 30 Jahren unbebaut frei und wurde nun von einem Nachbar gekauft der darauf gerne ein Haus bauen möchte. Nun fließt seit Jahren das Oberflächenwasser über dieses unbebaute Grundstück in den Gulli auf der darunter liegenden Straße ab. Meine Großeltern haben den Nachbar darauf angesprochen wie das mit der Entwässerung in Zukunft im Bezug auf den Hausbau geregelt wird, aber der Nachbar meinte nur ihm sei das vollkommen egal und er wird eine Mauer bauen, so dass das Wasser bei ihm nicht reinkommt und über das Grundstück meiner Großeltern fließen muss. Sollte das so gemacht werden, saufen meine Großeltern sprichwörtlich ab. Wie sieht es da mit der Rechtslage aus? Darf er das einfach so machen oder muss er für eine fachgerechte Entwässerung (Kanal etc.) sorgen? Meine Großeltern sind nicht mehr so fit solche Angelegenheiten stressfrei regeln zu können und haben einfach nur Angst auf ungeplanten riesigen Kosten oder einem nassen Haus sitzen zu bleiben. Vielleicht weiß ja jemand von euch wie es da aussieht? Eine Rechtsversicherung haben die beiden nicht und sie fühlen sich generell sehr überfordert da der Nachbar wohl auch frech geworden ist. Danke
4 Antworten
Also, nur damit ich das richtig verstehe. Es handelt sich um Regenwasser aus einem angrenzendem Wald?
Dann ist die Rechtslage doch simpel. Jeder hat dafür zu sorgen, das die Flächenentwässerung nicht fremde Grundstücke beeinflusst. Bedeutet, ich muss dafür sorgen, dass Regenwasser, welches sich auf meinem Grundstück sammelt nicht auf das Grundstück anderer ableiten.
Die Entwässerung von Grundstücken außerhalb von Gebäuden und im öffentlichen Raum wird in der DIN EN 752 geregelt.
Ich würde also den Eigentümer des Waldgrundstücks informieren, dass dieser für die Sicherung eurer Grundstücke (Das deiner Großeltern und des Nachbarn) zu sorgen hat.
nein, nein, nicht er
deine großeltern müssen sich darum kümmern und es auch bezahlen
es ist schließlich ihr wasser
und ich wäre an seiner stelle auch frech, wenn mir jemand käme, ich sollte für die entwässerung seines hauses sorgen
wessen Problem ist es denn dann wenn einfach alle eine Mauer bauen und das Wasser nirgendwo abfließen kann? es muss dazu doch rechtsgrundlagen geben. Ich kann mir nicht vorstellen das das Thema einfach auf den Nachbar umgewälzt werden kann und man selbst damit fein raus ist
es ist trotzdem die sache deiner großeltern
er kann gezwungen werden, dass er etwas notwendiges an seinem grundstück zulässt, aber es sind nicht seine kosten und sein problem
deine großeltern sollen sich etwas überlegen und ihm den vorschlag machen, wenn es vernünftig ist, kann er gezwungen werden, es zuzulassen, nicht zu machen, zuzulassen
Sofern der Nachbar bauen möchgte, wird er ein entprechendes Entwässerungsgesuch beim Bauamt vorlegen. Sie haben Anspruch auf Auskunft drüber, wie künftig die Entwässerung des Nachbargrundstückes ohne Beeinträchtigung des eigenen Grundstückes Ihrer Eltern vorgesehen ist.
Das Bauamt gibt dem Nachbarn dann die entsprechenden Auflgen.
Werden die nicht erfüllt, wird der Bau gestoppt bzw. keine Genehmigung erteilt.
Was sagt das Bauamt zu diesem beabsichtigten Mauerbau? Man kann nicht einfach frei nach Schnauze irgendwelche Mauern setzen.
Was evtl. die Gemeindesatzung? Was sagt der zuständige Wasser- und Bodenverband?
Bei der Gemeinde waren sie schon und die schauen sich das wohl an, da gab es noch keine Antwort. Bei allem anderen ist das schwierig... meine Großeltern sind alt und klären das nicht so schnell und mühelos wie wir das tun würden. Ich rate ihnen auch immer beim Bauamt nachzufragen oder auch ohne Rechtsschutz zumindest mal bei einem Rechtsanwalt vorstellig zu werden... aber das sind für die beinahe unüberwindbare Hindernisse. Wir wohnen auch nicht vor Ort oder ansatzweise in der Nähe, deswegen versuche ich so grob erstmal etwas in Erfahrung zu bringen
Dann finde bitte heraus ob es einen zuständigen Wasser- und Bodenverband gibt. ( Dafür bezahlen Deine Großeltern vermutlich jedes Jahr einen entsprechend der Satzung erhobenen Beitrag ).
Ansonsten kaufe Dir das Buch "Nachbarrecht" des entsprechenden Bundeslandes. ( Oder Bücherei )
Nein es ist nicht "Ihr" Wasser, sondern das kommt aus dem Wald runter und beeinflusst die ganze Häuserreihe. Nur konnte es die ganzen 30 Jahre natürlich über dieses Grundstück entwässern. Wird diese natürliche Schneise aber dicht gemacht, sucht es sich andere Wege.
Und auch kamen meine Großeltern nicht an, dass er gefälligst für einen Kanal sorgen sollte... sondern sprachen ihn höflich darauf an wie man einen gemeinsamen Weg für dieses Problem finden könnte das ja schließlich auch ihn tangiert. Würden jetzt alle einfach nur eine Mauer bauen, wäre keinem geholfen und das Wasser staut sich stehend an