Was würdet ihr dem Besten Freund raten?
Hallöchen,
blöde Frage zur späten Stunde. Ein guter Freund den ich seit dem Kindergarten kenne, hat massive Probleme. Er ist wie ich 26 Jahre.
Er kommt aus einer Familie, wo der Vater, wie soll ich es sagen, asozial ist. Der Vater ist schon immer überschuldet und er war, blöd wie er war, vor zwei Jahren ein Kredit für den Vater aufgenommen in Höhe von 10.000€, welche er ihm gegeben hat und selbst abbezahlt hat.
Jetzt wurde sein Arbeitsvertrag nicht verlängert und er kriegt ALG1. Das reicht natürlich nicht um den Kredit zu tilgen.
Er hat lange nichts gesagt und die "Sand in den Kopf" Taktik genutzt und nun wurde die Forderung tituliert.
Es geht um ca 5.500€ die noch offen sind nach Titulierung.
Er kam nun zu mir. Er meinte er müsste in die Privatinsolvenz wenn ich ihm nicht helfen. Ich habe 7.000€ erspartes, aber wie soll er mir das zurück zahlen.
Was würdet ihr machen? Ich denke nicht das sich der Gläubiger nach Titulierung auf eine neue Ratenzahlung einlässt
7 Antworten
Nach dem rechtskräftigen Titel lässt sich der Gläubiger sehr oft in Ratenzahlungen ein. Sollte der Titel beim Gerichtsvollzieher eingereicht sein, kann auch dort eine Ratenzahlung vereinbart werden.
Der Titel ist auch im Schuldnerregister geführt und auch nach Rückzahlung bis zu 3 Jahre als Negativmerkmal geführt. Sollte es die einzige offene Forderung sein, wäre es nicht ausreichend für eine Privatinsolvenz. Die Ratenzahlung wäre eher abbezahlt bevor das Insolvenzverfahren beendet wäre. Ein Schuldenbereinigungsverfahren macht da keinen Sinn.
Man könnte dem Freund das Geld leihen. Die Gefahr besteht immer, dass man selbst das Geld verliert und einklagen müsste. Wenn, sollte das ausführlich mit Rückzahlbedingungen schriftlich vereinbart werden.
Ich würde persönlich das nicht kreditieren. Die Ratenzahlung wäre die bessere Alternative.
Hallo Elephant,
Privatinsolvenz anzumelden ist für Deinen Freund die bessere Alternative.
Wenn Du ihm Geld leihst, erhältst Du es möglicherweise nicht zurück und die Freundschaft geht dadurch auch noch in die Brüche. Das würde ich mir an Deiner Stelle nicht antun.
Wenn Du ihn unterstützen willst, kannst Du ihm bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle helfen und ihn gelegentlich einladen.
Für seine Schulden ist Dein Freund selbst verantwortlich, er muß lernen, sich mit seinen Problemen auseinandersetzen, statt den Kopf in den Sand zu stecken.
Falls er Dir deshalb böse ist, kannst Du ihn als Freund sowieso vergessen, hast aber Dein Erspartes noch. Es ist ja auch nicht auszuschließen, daß Du das Geld überraschend für Dich selbst brauchst.
Der Spruch "Bei Geld hört die Freundschaft auf" hat durchaus seine Berechtigung.
Alles Gute für Dich,
Giwalato
Ich finde es schon komisch, dass er Dich unter Druck setzt mit den Worten "er müsste in die Privatinsolvenz wenn ich ihm nicht helfen."
DU kannst nix dafür, Du bist auch nicht moralisch verpflichtet.
Wie Du richtig sagst, wie will der Kumpel das Geld an Dich zurückzahlen falls Du es ihm leihst. Genau das wird das Problem sein.
Du hast gerade mal 7000 EUR gespart und müsstest ihm 5500 geben, danach bleibt Dir nicht mehr viel.
Hättest Du jetzt 30.000 EUR gespart würden die 5500 EUR nicht sooooo weh tun. aber bei 7000 EUR .....ich weiß nicht.
Ich würde ihm das Geld nicht leihen!!
1.) es ist unsicher ob Du es jemals wieder zurück bekommst
2.) Deine Ersparnisse sind nicht groß genug dafür
Drucks nicht rum, sag ihm Du kannst hier nicht behilflich sein. Punkt.
Privatinsolvenz. Bei Geld hört in den meisten Fällen die Freundschaft auf.
Ich würde es ihm nicht geben. Dann hat er ja weiterhin Schulden. Warum will er denn keine Privatinsolvenz? Da ist er den Druck endlich los.