Was sollen Sozialstunden einem bringen?
Hallo, ich frage mich, was Sozialstunden einem bringen sollen. Dient das nur als Art Strafe/Abschreckung, oder um zu lernen sozialer mit den Menschen umzugehen? Oder Verantwortungsübernahme? Oder dochnur um einfach das Geld abzuarbeiten, wenn man kein Geld hat?
Es ist so, dass ich eine lange Zeit immer unregelmäßiger zur Schule ging und mittlerweile gehe ich gar nicht mehr. Es liegt daran, dass ich psychisch krank bin und immer kränker werde, meine Depressionen/Psychischen Störungen sind diagnostiziert und ich bin auch seit 3 Jahren in ambulanter Therapie. Ich habe Angstzustände und Probleme mit mir selbst, ich fühle mich in der Öffentlichkeit absolut nicht wohl und meide es deshalb raus zu gehen. Besonders in der Schule fühle ich mich unwohl, da mich dort niemand leiden kann und ich halte dem Schulstress nicht stand, da ich auch noch anderweitig schwerwiegende Probleme habe. Meine Therapeutin kann mir keine Atteste ausstellen, da sie kein Arzt ist und mein Hausarzt sagte mir nur, dass ich mich meiner Angst stellen muss und er mir keine Atteste mehr ausstellen wird.
Ich werde von allen Seiten nicht ernst genommen, meine Therapeutin reduziert das alles auf die Pubertät und ist der Ansicht, dass nur ich mir helfen kann bzw. ich selbst der Grund bin. Aber wenn ich mir helfen könnte, würde ich das doch tun. Es ist keine pubertäre Angst, die mich dazu treibt nicht mehr in die Öffentlichkeit zu gehen, die Wurzel sitzt da ganz woanders und ich weiß nicht, wie ich dagegen ankommen kann. Wenn ich raus gehe kriege ich meist Heul und immer häufiger auch Panikattacken. Nur an manchen Tagen ist das Gefühl nicht so stark.
Ich muss 15 Sozialstunden in einem Altenheim ableisten und ich habe große Angst davor. Wie es aussieht muss ich in der Wachkoma-abteilung aushelfen und ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich komme mit alten/behinderten Menschen ohnehin nicht klar und ich befürchte, dass mich die Menschen dort an ein traumatisierendes Erlebnis erinnern, an das ich auf gar keinen Fall erinnert werden möchte.
Meine Frage ist, was wollen sie damit erreichen? Hat es nur etwas mit dem Geld zutun? Ich glaube schon doch, dass es noch einen tieferen Sinn hat, aber wieso muss ein mensch mit starken sozialen Angststörungen eine solche Arbeit ableisten?
Ich wünschte es wäre viel leichter für mich, aber ich werde wahrscheinlich sowieso die ganze Zeit nur mit meinen Tränen kämpfen oder einen Nervenzusammenbruch bekommen. Seit ein paar Tagen ist es nämlich wieder schlimmer geworden.
In eine Klinik werde ich nicht aufgenommen, da ich momentan nicht suizidgefährdet bin. Allerhöchstens komme ich auf eine Warteliste von ca. 1 1/2 Jahren.
Also die Frage:
Was sollen Sozialstunden bringen? Abschreckung? Geld?
Danke im Voraus.
3 Antworten
Sozialstunden sollen normalerweise kein Geld bringen, es wird ja normalerweise als "Strafe" verhängt. Diese gehört zu der sogenannten relativen Straftheorie und bestraft nicht etwa, weil die Tat begangen wurde, sondern, um eine Wiederholung der Tat zu verhindern. Sie hat also eine zukunftsorientierte Sicht auf den Täter. (Im Ggs. zu der retrospektiven bei der absoluten Straftheorie) Der Täter soll auf diese Weise die Gemeinschaft unterstützen und auf der anderen Seite durch diese Individualprävention resozialisiert werden. Ich denke mal dass die Sozialstunden bei dir nicht verhängt wurden, weil du eine Straftat begangen hast, sondern wohl eher damit du "mal raus kommst" und dich deinen Ängsten stellst. Ich weiß, das sagt sich sehr leicht, aber meiner Erfahrung nach können Ängste nur auf diesem Weg abgebaut werden. Versuche doch das ganze mit dem Ansatz anzugehen, dass du alten Leuten etwas Gutes tuen und ihren Tag versüßen kannst. Die freuen sich da riesig. Da brauchst du auch absolut unverkrampft reingehen, die freuen sich über jede Art der Beschäftigung freuen und werden keineswegs über dich "urteilen", sowie du das vielleicht sonst fühlst. Ansonsten kenn ich dich natürlich nicht, kann dir also auch nicht wirklich weiterhelfen. Aber ich wünsche mir für dich, dass du deine Ängste eines Tages, wenn auch Schritt für Schritt abbauen kannst, und das Leben in vollen Zügen genießen kannst. Jeder Mensch, auch du und ich, sind so besonders und haben alle unsere Stärken und Schwächen. Das muss uns aber nicht davon abhalten ein tolles Leben zu führen und anderen Menschen zu helfen!
Das schaffst du!
sozialstundwen sollen dem bestraften nicht viel bringen. er soll einfach ein bisschen über sein verhalten nachdenken, seine "freizeit" abgenommen kriegen und dafür, dass er "aus der reihe tanzt" der gesellschaft "ehrenamtlich" etwas wieder geben
Ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen..Du darfst nicht nur das sinnlose sehen sondern musst dir selbst nen Positiven nutzen daraus ziehen! Mit ängsten fertig zu werden benötigt Zeit. du musst sie selbst verstehen lernen und auch nur dann fallen dir von selbst Lösungen ein. Und ich weiss Überwinden ist leicht gesagt, aber versuch vielleicht einfach daran zu denken das du jederzeit einfach gehen könntest (es wird dich keiner Festhalten, 15 std schaffst du locker und wenn alle Stricke reissen, weil wenn ich ehrlich bin hört sich das wirklich nicht sehr einladent an, erstrecht nicht wenn mans eh schon nicht gewohnt ist.. dann kannst du immernoch begründen dass du sie ableistest aber halt woanders. und dann suchst du dir vllt etwas was deinen ängsten leichter fällt.. ka z.B. iwas Draußen Gartenmäßig oderso.. da gibts auch oft die möglichkeit seine sozialstd abzuleisten und am ende Interessiert die eig eh nur, das du sie machst.
Und Naja nach 3 Jahren, wollen die anderen dich iwann einfach zu deinem "Glück" zwingen.. iwann musst du anfangen dem entgegen zu treten und wenn du erstmal dabei bist wirst du merken wie schnell alles positiver werden kann nur durch kleinigkeiten die man geschafft hat. auch sich selbst baut das wieder auf