Was heißt Verschulden des Verkäufters? Schlechtleistung (BWL)
Ein Schadenersatz statt der Leistung kann nur verlangt werden, wenn eine Pflichtverletzung und ein Verschulden des Verkäufters vorausgeht. Was heißt eigentlich das Verschulden des Verkäufers? Was ist damit gemeint?
Und beim Rücktritt vom Vertrag ist kein Verschulden des Verkäufers nötig sondern nur die Pflichtverletzung und das die Frist der Nacherfüllung abgelaufen ist. Warum ist das da so? Warum benötigt man da kein Verschulden des Verkäufers?
3 Antworten
Ein Verschulden des Verkäufers liegt zum Beispiel bei einer Falschberatung vor. "Verschulden" ist hier nicht im Sinne von Schulden machen, sondern von schuldig sein gemeint.
Beispiel: Du gehst mit gesundheitlichen Problem in die Apotheke, wirst von dem Apotheker beraten und er verkauft Dir ein Arzneimittel, welches Beschwerden bei Dir verursacht. Wenn der gesundheitliche Schaden so groß ist, das Du längere Zeit nicht arbeiten kannst (Stichwort: Verdienstausfall*) oder sogar bleibende Schäden entstehen, kannst Du Schadenersatzansprüche geltend machen.
Gruß Matti
Danke für den Stern.
Gruß Matti
Natürlich kann der Apotheker nicht haftbar gemacht werden, wenn kein Verschulden von seiner Seite vorliegt.
Ich wollte keine Diskussion beginnen, wann ein Verschulden des Verkäufers vorliegt. Das war ja auch nicht die Frage.
Eine Pflichtverletzung ist zB eine Nichteinhaltung von Garantieleistungen bzw eine unzumutbare Reparaturdauer.
Wenn du eine zB Ware bezahlst, den Wert jedoch nicht erhältst, ist das eine Pflichtverletzung gemäß dem Vertrag. Die Nacherfüllung ist ähnlich wie im Mietrecht ein Zeitraum in der entweder ein Problem gelöst, oder dem Problem nachweislich nachgegangen werden muss.
Erfolgt das nicht, kann in obig genanntem Fall deshalb der Mietpreis gesenkt werden. Ein Verschulden liegt dort zB nicht vor, der Vermieter ist nicht für den Schimmel verantwortlich, aber für die Beseitigungsmassnahmen ;)
(Bsp: Vermieter = Verkäufer)
Er muss etwas für diese Situation können. Z. B. wenn er Ware, die frostgefährdet ist, im Februar ohne zusätzl. Schutz verschickt.
Das Beispiel mit der Apotheke ist denkbar schlecht. Denn ein Apotheker ist immer auf die Hilfe seines Kunden angewiesen. Wenn der Kunde nicht mitteilt, dass er Allergiker ist und es deshalb zu Schäden kommt, kann der Apotheker nicht haftbar gemacht werden. Ein Apotheker ist kein Arzt und hat damit auch keine Patientenberichte, die über all das aufklärt.