Warum gab es in der DDR keine Arbeitslose?
6 Antworten
Es ist richtig, dass es in der DDR keine Arbeitslosigkeit als gesellschaftliches Phänomen gab.
Das lag aber nicht primär an der geringeren Arbeitsproduktivität in der DDR, die in der Tat deutlich hinter den entwickeltsten kapitalistischen Ländern lag, sondern an einem grundsätzlich anderen Wirtschaftsziel.
Das Prinzip kann man ganz einfach so darstellen, wobei ich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebe:
Im kapitalistischen Wirtschaftssystem, einige sagen euphemistisch auch Marktwirtschaft oder noch euphemistischer soziale Marktwirtschaft, ist das Ziel der Wirtschaft ein möglichst hoher Profit. Dieser Profit kommt aber nicht der Allgemeinheit zugute, indem nichtprofitorientierte Sektoren finanziert werden, sonden den Privateigentümern der Produktionsmittel. Dem haben sich auch die Menschen unterzuordnen und wer in diesem System überflüssig ist, hat auch keine Arbeit.
In der DDR wurden die Profite der volkseigenen Betriebe abgeschöpft und dann wieder verteilt, wodurch auch nichtprofitorientierte Sektoren finanziert wurden. Das war im Bereich Bildung, Gesundheit, Kultur, Verkehr, Infrastruktur usw. üblich. Damit war es dann auch möglich, Arbeitsplätze zu schaffen, die gebraucht wurden, die aber unter kapitalistischen Bedingungen mangels Profitaussicht niemals entstanden wären.
Ein weiterer Aspekt ist volkswirtschaftlicher (nicht betriebswirtschftlicher) Natur. Arbeitslosigkeit nützt im Kapitalismus betriebswirtschaftlich zwar den Unternehmen, weil die Lohnkosten gedrückt werden und Arbeitnehmerrechte abgebaut werden können, volkswirtschaftlich ist das aber eine Belastung, weil Sozialleistungen gezahlt werden müssen, die Kaufkraft schwindet und damit gerät auch die Binnenkonjunktur unter Druck. Außerdem ist Arbeitslosigkeit ein potenzielles Risiko für den sozialen Frieden und damit auch für den jeweiligen Wirtschaftsstandort.
Unter diesem Aspekt ist es volkswirtschaftlich (nicht betriebswirtschaftlich) und natürlich auch sozialpolitisch mehr als sinnvoll, echte Vollbeschäftigung zu haben und auch den einen oder anderen Arbeitsplatz zu subventionieren.
Wenn dir das neu sein sollte, dann solltest du überhaupt mal eins lesen.
Das muss man aus keinem Schulbuch abschreiben. MIt dem Erleben der Bundesrepublik kommt man darauf von selbst. :)
Weil jede/r einen Arbeitsplatz zugewiesen bekommen hat. Dieser interessierte den Betroffenen nicht immer, und es gab nicht immer was zu tun... Aber wen interessierte das schon?
Information:
Leider habe ich versehentlich auf „Antwort Hilfreich“ geklickt, was ich zu tiefst bedauere.
Hilfreich ist diese Antwort nun wirklich, denn sie entbehrt jeglicher Grundlage und zeugt von totaler Unwissenheit über die DDR. Jeder Bürger, der da geboren wurde, aufgewachsen ist und gelebt hat, kann das Gegenteil berichten.
Das ist so wie due es schreibst eindeutig Unsinn
Zuweisung von Arbeitsplätzen gab es vereinzelt, aber nicht als Normalfall. Das waren Fälle, wo z. B. entlassene Strafgefangenen wieder eingegliedert werden mussten, bzw. bei Menschen, die auf ihrem Arbeitsplatz als nicht mehr tragbar angesehen wurden (z. B. Ausreiseantrag).
Die Wahl des Berufes und des Arbeitsplatzes funktionierte anders als in der Bundesrepublik. Es gab in der DDR keinen "Arbeitsmarkt", der durch Angebot und Nachfrage reguliert wurde. Verschwendung für am Bedarf vorbei ausgebildete Fachkräfte sollte möglichst vermieden werden. Deshalb wurde die Anzahl der Ausbildungsplätze nach dem zu erwartenden Bedarf der Wirtschaft geplant, zumal alle Auszubildenden nach Ende der Lehre auch in den Ausbildungsbetrieben übernommen wurden.
Da gab es sehr begehrte Ausbildungen und weniger begehrte Ausbildungen. Das allerwichtigste Kriterium, ob man den Platz bekommen hatte, den man wollte, waren in der Regel die Schulnoten. Darüber hinaus gab es noch andere Kriterien, wie gesellschaftliches Engagement oder manchmal (vor allem im handwerklichen Bereich) auch Beziehungen.
Jedem DDR-Bürger stand es frei, sich auf freie Stellen in anderen Betrieben zu bewerben. Da die meisten Betriebe ständig Arbeitskräfte gesucht haben, war die Aussicht eine solche Stelle zu bekommen auch relativ groß. Eine generelle Zwangszuweisung von Arbeitsplätzen gab es, von den o. g. Ausnahmen mal abgesehen, nicht.
Darüber hinaus gab es noch andere Kriterien, wie gesellschaftliches Engagement
Du meinst eher "linientreue" und Hurra-schreien bei den FDJ-Veranstaltungen.
Warst du dabei, wenn bei FDJ-Veranstaltungen "Hurra" geschrien wurde?:)
Ich habe mir erlaubt, in dein Profil zu schauen.
Als Lehrer!!! hast du natürlich einen Auftrag, den du gewissenhaft zu erfüllen scheinst.
Armes Deutschland! Über das, was hier abgeht, braucht sich wahrhaftig keiner mehr zu wundern!
Grubenschmalz, was ich meine und was du zu verstehen imstande bist, sind zwei verschiedene Dinge.
Information:
Leider habe ich versehentlich auf „Antwort Hilfreich“ geklickt, was ich zu tiefst bedauere. Hilfreich ist diese Antwort nun wirklich, denn sie entbehrt jeglicher Grundlage und zeugt von totaler Unwissenheit über die DDR. Jeder Bürger, der da geboren wurde, aufgewachsen ist und gelebt hat, kann das Gegenteil berichten.
In dem sozialistischen Wirtschaftsmodell hatte jeder ein Anrecht auf einen Arbeitsplatz. Ob er dann auch wirklich was zutun hatte, steht auf einen anderen Blatt.
Weil Jedem unter Zwang eine Arbeit zugewiesen wurde . Die zwei Herren haben dafür gesorgt. Ein Nein hätte Keiner gewagt zu sagen.
Hat man dir unter Zwang in der DDR eine Arbeit zugewiesen?
Wenn ja: Weshalb hast du gesessen?:)
Es hatte jeder einen Arbeitsplatz (!), aber nicht jeder Arbeit.
JEDER hatte Arbeit, und wenn es Engpässe aus dem einen oder anderen Grund gab, blieb IMMER genügend zu tun, diese Lücken im Sinne der zu verrichtenden Arbeit sinnvoll auszufüllen, was auch getan wurde.
Zu den Engpässen, selbst verschuldet oder durch Boykott aller Arten entstanden, könnte man noch einiges mehr sagen, was jedoch den Rahmen dieser Frage überschreiten würde...
Ich denke, auch wenn du Usermod Junior bist, du deine Aussage schon aus Gründen deines jugendlichen Alters ohne DDR-Kenntnis nicht aus eigener Anschauung untermauern kannst.Ich würde mich an deiner Stelle deshalb bei solchen Fragen zurückhalten, denn man könnte es sonst so verstehen, dass jedem DDR-Bürger hier Lügen unterstellt werden...
du deine Aussage schon aus Gründen deines jugendlichen Alters
Ich bin weder Jugendlicher noch habe ich "jugendliches Alter".
icht aus eigener Anschauung untermauern kannst
Eigene Anschauung oder nicht ist irrelevant. Es gibt Sachen, das sind einfach Fakten. Und dass der Arbeitsmarkt in der DDR etwas krude war und benötigte Arbeitskräfte höchst ungleich verteilt war, lässt sich problemlos belegen.
Ich würde mich an deiner Stelle deshalb bei solchen Fragen zurückhalten, denn man könnte es sonst so verstehen, dass jedem DDR-Bürger hier Lügen unterstellt werden...
Ich unterstelle hier nicht jedem DDR-Bürger Lügen, ich unterstelle aber den DDR-Nostalgikern (die vermutlich ein angenehmes Leben geführt haben, weil sie Spitzel waren oder irgendwie im Parteienapparat sich eingerichtet hatten) die hier bei gf.net ihr Unwesen treiben, dass sie etwas einseitig berichten und diverse Fakten weglassen. Fakt ist: Die DDR war ein Verbrecher- und Unrechtsstaat. Da kannst du noch so mit deinen Anekdoten kommen und mir irgendwie "jugendliches Alter" unterstellen.
Umso schlimmer. Was bildest du dir ein, hier auf GF als alter DDR-Hasser DEIN UNWESEN ZU TREIBEN und genau das den DDR-Bürgern anzulasten?
Ist das Anliegen von GF und seinen usermods, hier gege die zu hetzen , die außer ihrer DDR-Erfahrung auch noch die Erfahrung in der Bundesrepublik "genießen" dürfen? Ich glaube nicht. Du scheinst hier etwas völlig falsch zu verstehen:
Als usermod hast du ausgleichend und moderat!!! aufzutreten und jegliche Hetze zu unterlassen! Das, was du betreibst, ist HETZE und Verunglimpfung!!!
Das, was du betreibst, ist HETZE und Verunglimpfung!!!
Die Aussage, dass die DDR ein verbrecherischer Unrechtsstaat ist, ist nicht Hetze und Verunglimpfung, sondern Fakt.
Dass das jetzt keine absurde Minderheitenmeinung ist, sieht man daran, dass beispielsweise Angela Merkel, (die übrigens auch DDR Erfahrung hat) die DDR auch als Unrechtsstaat bezeichnet hat.
Auch wenn man sich das ganz stumpf mal anguckt:
- allgegenwärtige staatliche Überwachung, Bevormundung und Unterdrückung
- keine Unabhängigkeit der Gerichte
- keine Gewaltenteilung
- kein Legalitätsgrundsatz
- keine Verwaltungsgerichtsbarkeit
- kein Verfassungsgericht
Ansonsten, was ein wesentlicher Charakter eines Unrechtsstaates ist, dass Gesetze, die normalerweise auch für den Staat gelten, bei Bedarf unkontrolliert beiseite geschoben worden sind. So wurde das Strafrecht z.B. zu einem Instrument des Parteiwillens und wurde verbogen, um als Klassenfeinde, Saboteure usw. politische andersdenkende zu verfolgen und zu bestrafen.
Grundsätzlich: Von erinnerten subjektiven Erfahrung auf den objektiven Charakters des Regimes der DDR zu schließen, verzerrt den Blick auf die historische Wirklichkeit.
Als usermod hast du ausgleichend und moderat!!!
Ja, wenn hier aber völlig falsche Meinungen geäußert werden, dann kann man das auch sagen. Wenn ich hier zwei Gf-net-Nutzer habe, wovon der eine sagt "Ja, der NS-Staat war ganz dufte" und der andere "Ne, war ein verbrecherisches System" dann komme ich eben nicht zu dem Schluss, dass die "Wahrheit in der Mitte" liegt, sondern ich kann hier auch eindeutig sagen, dass der NS-Staat ein verbrecherisches System war.
Und ähnlich ist das in dieser Situation hier.
Du glaubst doch nicht im ernst, dass du mit deiner "Tätigkeit" hier und deinem Vokabular, das nichts als Worthülsen sind, eine Umerziehung starten kannst und Umdenken bewirkst?
Nimm zur Kenntnis, dass auch hier LEHRER aus der DDR unterwegs sind, die im Gegensatz zu dir all das im "vereinten" Deutschland bestätigt gefunden haben, was man ihnen beigebracht hat. Das haben DIE DIR voraus!
Auch bemerkenswert, dass du Frau Merkel mit ihrer einschlägigen DDR-Erfahrung anführst.:)
Diese Erfahrung hat sie wohl gesammelt als FDJ-Mitglied in leitender Funktion, als Pfarrerstochter mit Studium in der SU, wohin nur die Linientreuen deligiert wurden.
Noch bemerkenswerter, dass gerade SIE mit dieser einschlägigen Erfahrung die DDR als Unrechtsstaat bezeichnet und Unrechtsstaaten mit über mehr als 70 Jahren Erfahrung im Ausüben von Unrecht und Gewalt ständig ihre Reverenz erweist!
Mich weiter darüber auszulassen, verbiete ich mir selbst...
Die Aussage, dass die DDR ein verbrecherischer Unrechtsstaat ist, ist nicht Hetze und Verunglimpfung, sondern Fakt.
Nein, das ist kein Fakt, sondern die politische und propagandistische Position ihrer Gegner, gedeckt durch einen Berg an Lügen, Halbwahrheiten und aus dem Zusammenhang gerissenen und in falschen Bezug gebrachten Fakten.
Ja, wenn hier aber völlig falsche Meinungen geäußert werden,
Was dieser, deiner verunglimpfenden Kalten-Kriegs-Propaganda Fakten entgegenstellt ist also eine falsche Meinung. :-)
Nimm doch einfach zur Kenntnis, dass du nicht über die Kompetenz verfügst, über die DDR zu urteilen. Ziehe dann die Schlussfolgerung und urteile auch nicht.
- allgegenwärtige staatliche Überwachung, Bevormundung und Unterdrückung
- keine Unabhängigkeit der Gerichte
- keine Gewaltenteilung
- kein Legalitätsgrundsatz
- keine Verwaltungsgerichtsbarkeit
- kein Verfassungsgericht
Schon mit dieser Aufzählung zeigst du, wie beschränkt und borniert die Sicht nicht nur auf die DDR, sondern auch auf die Bundesrepublik ist.
Schon alleine die Tatsache, dass du völlig unreflektiert die Bundesrepublik als Maßstab nimmst, an dem sich die DDR messen lassen müsse, ist Unsinn. Als ob die Bundesrepublik ein jeder Beurteilung zugrunde legendes Ideal wäre, als ob es per se schon schlecht ist, nicht wie die Bundesrepublik zu sein.
Die DDR hatte eine völlig andere Gesellschaftsordnung mit einer völlig anderen Produktionsweise. Daraus ergeben sich auch andere Organisationsformen staatlicher Macht.
Die viel behauptete allgegenwärtige Überwachung, Bevormundung und Unterdrückung ist ein nachträgliches Propagandakonstrukt, dass sich mit der Lebenswirklichkeit in der DDR nicht deckt.
Die Unabhängigkeit der Gerichte ist in der Bundesrepublik nur eine Fiktion. Wenn nämlich Recht der zum Gesetz erhobene Wille der jeweils Herrschenden ist, ist auch die Rechtsprechung als Teil dieses Rechts niemals unabhängig. Eine formale Weisungsungebundenheit begründet keine praktische Unabhängigkeit.
Das Personal dieser Justiz und auch der Verwaltung rekrutiert sich aus der gleichen sozialen Schicht, aus der auch die Politiker kommen. Sie sind gemeinsam aufgewachsen, sind gemeinsam sozialisiert, sind auf die selben Schulen gegangen, haben die gleichen grundlegenden politischen Ansichten und sind gemeinsam sozial vernetzt. Sie sind Fleisch vom gleichen Fleische, sie sind je nach Hierarchieebene privilegierte Funktionselite. Exemplarisch dafür steht die soziale Zusammensetzung des Bundestages.
Sie bilden den Überbau, den Staat, als Machtinstrument der Herrschenden und das ist nicht das Volk. Das Volk darf nur periodisch über den Beibehalt oder Austausch von Köpfen dieser Funktionselite entscheiden. An der Macht ändert das aber gar nichts.
Sowohl Gewaltenteilung als auch Unabhängigkeit der Justiz sind in keinem Staat der Welt gewährleistet, auch nicht in der Bundesrepublik. Deshalb ist es auch kein Kennzeichen für mangelnde Demokratie, wenn Institutionen, die so etwas vorgaukeln sollen, fehlen.
Das unbestreitbare Demokratiedefizit der DDR resultiert nicht aus Fehlen eines bürgerlichen Staates mit seinen Institutionen, sondern aus dem Mangel an echter sozialistischer Demokratie, wie sie in der DDR auch vorgesehen, aber immer weniger gelebt wurde.
Der DDR vorzuwerfen, nicht wie die Bundesrepublik gewesen zu sein, ist einfach nur dumm.
Nur ganz kurz zu einer deiner Aussagen:
"Die Aussage, dass die DDR ein verbrecherischer Unrechtsstaat ist, ist nicht Hetze und Verunglimpfung, sondern Fakt."
Fakten sind OBJEKTIVE, nicht interpretierbare Tatsachen.
Das, was du als Fakten bezeichnest, sind SUBJEKTIVE, INTERESSENGESTEUERTE INTERPRETATIONEN.
Die Unterscheidung solltest du noch üben.
Hast du das aus deinem alten DDR-Schulbuch abgeschrieben?