Versicherungsfall, Schlägerei, Wer trägt Kosten?
Hallo,
ich hatte eine Auseinandersetzung mit meinem Bruder. Dabei schlug er mir unmittelbar ins Gesicht. Folge: JochbeinBruch, etliche Arztbesuche sowie OP im Krankenhaus. Ein paar Tage nach der OP flattierte ein Brief von der Versicherung rein. Die wollen detailliert wissen was passiert ist. Fragebogen zum Ausfüllen liegt vor.
Was passiert wenn die Wind davon bekommen, dass es mein Bruder war und kein Unfall.
Muss er für all die Kosten nun aufkommen? Wenn ja, möchte ich das gerne vermeiden.
Welche Aussage wäre am effektivsten?
Im Krankenhaus antwortete ich dem Arzt bereits mit der Aussage, dass es eine Auseinandersetzung mit dem Bruder war. Kann die Krankenkasse diese Info vom Arzt anfordern?
Danke für die Hilfe
6 Antworten
Früher oder später wird von Dir die Entbindung von der gesetzlichen Schweigepflicht gegenüber der KK und dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung verlangt sowie die Genehmigung zur Herausgabe aller Unterlagen im Zusammenhang mit dem Unfallereignis stehen. Dann kommt es raus und die KK kann dann Regress bei Deinem Bruder nehmen.
Weigerst Du Dich, also wirkst Du an der Aufklärung nicht mit, kann die KK einen Teil der Behandlungskosten von Dir zurückfordern.
Das wird wohl so sein das dein Bruder dafür aufkommen muss.
Nun kannst du ja nicht irgendwas darein schreiben was nicht stimmt, wenn die dahinter kommen, ist es nicht mehr schön für dich.
Wenn du in den Bericht an die Krankenkasse die Unwahrheit schreibst, ist das eine Straftat. Allerdings kann dich niemand zwingen, gegen deinen Bruder auszusagen.
Die Krankenkasse kommt zwar für die Behandlungskosten auf, würde deinen Bruder aber in Regress nehmen, wenn sie den Täter heraus findet.
Du wirst hier hoffentlich niemanden finden, der dir bei diesem Betrugsversuch hilft.
Deine Krankenkasse trägt deine Heilungskosten. Von der Haftung kann aber niemand deinen Bruder entbinden, denn er ist Täter. Die Folgekosten, wie Arbeitsausfall, Fahrtkosten zur Arbeit aufgrund beeinträchtigten Fahrvermögens u.a.m. trägt der Täter, also dein Bruderherz. Die Krankenkasse wird nachfragen, wie das entstanden ist. Wenn das aufgrund äusserer Einwirkung erfolgte, wird früher oder später herauskommen, ob du Anzeige erstattet hattest oder nicht und ob deine Story glaubwürdig ist. Wenn keine Anzeige vorliegt, werden nähere Abklärungen folgen.
Dein Bruder kann davonkommen, aber das muss nicht sein. Du wirst möglicherweise wegen falscher Zeugenaussage zur Kasse gebeten.
Von was für einer Versicherung sprichst du denn da? Kranken-, Unfall- oder Haftplichtversicherung?
Ihr solltest besser bei der Wahrheit bleiben als euch Geschichten auszudenken.
Wenn die Krankenversicherung eine anteilige Kostenübernahme fordert ist das halt so. Das müsst ihr prüfen und ggf. hinnehmen. Ihr müsst schon zu dem stehen was ihr da gemacht habt und nicht noch das Kollektiv den Schaden begleichen lassen, den ihr angerichtet habt.