Vermieter im Altersheim - Mietpreis erhöhung rechtmäßig?

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Kann man einer fast achzigjährigen die seid knapp 40 jahren in dieser Wohnung lebt, so einfach die Miete drastisch erhöhen?

Letztendlich ist das eine Frage, auf die es hier wohl keine Antwort gibt. Höchstwahrscheinlich gibt es eine Antwort nur vor Gericht. Dazwischen steht ein Verfahren, das möglicherweise jahrelang dauert, Gutachter, die das Haus beurteilen und Juristen, die alle Abmachungen danach prüfen, ob sie denn jetzt noch Gültigkeit haben und natürlich auch die Frage, wie hoch eigentlich die Miete wirklich ist. Jetzt ist schon mal ein Jurist dran in Form eines Notars und dann gibt es den Staat, der wohl nicht zusehen wird, dass die Vermieterin ein Haus ihr Eigen nennt, aber die Allgemeinheit soll für das Altersheim aufkommen.

Die Vermietern, vertreten durch die Betreuer haben also jetzt die Möglichkeit, entweder die Miete soweit zu erhöhen, dass ein nennenswerter Betrag herein kommt oder aber das Haus/Grundstück zu verkaufen und damit das Altersheim zu finanzieren.

Die Miete beträgt also 100 € monatlich und hält die Oma den Garten immer noch fleißig in Ordnung? Dann könnte das als Bestandteil der Miete betrachtet werden. Z. B. 100 € Miete wird bezahlt und 100 € Miete wird abgearbeitet. Die Gesamtmiete würde dann 200 € betragen. Erhöhung maximal 20 % = Erhöhung um 40 €. Ob das bei diesem Haus bzw. der Wohnung in diesem Zustand und unter Berücksichtigung der Lage gerechtfertigt ist, könnte überprüft werden.

Was passiert mit der jetzt leer stehenden Wohnung? Wird diese auch vermietet? Der Mietpreis, der hierfür erzielt wird, könnte wiederum Aufschluss geben, ob und wie hoch die Miete maximal sein kann, die man der Oma abverlangen kann, wenn im Lauf der Jahre weiter erhöht wird.

Ob man gegen den Notar vorgehen kann? Dieser könnte also jetzt die Miete erhöhen und danach kommt man mit tausend Mängeln, die zu beheben wären. Sollte sich heraus stellen, dass die Mängel wirklich so schwer sind, kommt der Notar womöglich auf den Gedanken, dass das Haus in dem Zustand unbewohnbar ist und eine Renovierung unwirtschaftlich und dass es besser ist, das Haus als Abbruchhaus zu verkaufen. Die Oma müßte in diesem Fall raus aus diesem Haus. Ob das dann das ist, was man will?

Aethrileor 
Beitragsersteller
 25.07.2013, 03:09

Aber ich hab gestern mal mit meinen Nachbarn, selber seid 40 jahren vermieter geredet... der meinte auch es gäbe eine Klausel, dass man ab einem gewissen Alter und länge der Wohnhaft dort, 'unumsiedelbar' ist. Das würde deinen letzten absatz doch ausser kraft setzen, und man könnte die mit der Behebung der mängel, zu denen der Vermiter ja verpflichtet ist, fertig machen oder nicht? Hast du von sowas schonmal gehört? Ich meine wenn sie jede eineinhalb jahre um 40€ Erhöhen driss der hund was drauf solang das nicht mehr ist... dafür muss man sich keinen umzug antun bei soner Alten frau... aber ich würde die dann schon gerne für den Zustand des hauses bluten lassen wenn ich die möglichkeit dazu habe :)

bwhoch2  25.07.2013, 18:51
@Aethrileor

und man könnte die mit der Behebung der mängel, zu denen der Vermiter ja verpflichtet ist, fertig machen oder nicht?

Notare sind Juristen auch mit entsprechenden Connections. Versuch mal juristisch in einer solchen Sache gegen den Notar vorzugehen. Der Notar betreut nur. Zum Beheben der Mängel braucht er Geld. Geld von der Vermieterin, die ihm Heim ist und deren ganze Rente für das Heim drauf geht. Allenfalls wird ein Notar das Nötigste veranlassen und gerade so, wie es aus den Mieteinnahmen zu bezahlen ist. Mehr wird nicht passieren.

Fertig machen kannst Du ihn nicht, denn es kratzt einen Notar nicht wirklich, wenn er solche Schreiben bekommt. Vermutlich wird er nur die Erlaubnis erteilen, dass man selbst die Schäden behebt, die am dringendsten sind.

"das die Miete meiner Oma wohl viel zu niedrig wäre, und sie jetzt um das Altenheim zu Finanzieren angehoben würde."

Und da kannst du oder deine Oma gar nichts machen ..... eine Anhebung schrittweise auf die ortsübliche Miete ist zulässig .... man könnte auch sagen, die Mithilfe bei Hausbau ist schon abgewohnt. Die Mieterhöhung kann auch nicht drastisch erfolgen. Nach § 558 BGB. Innerhalb von 3 Jahren kann das aber nur um Maximal 20 % geschehen. Jetzt also auf 120 € - das wird deine Oma noch verkraften.

Alles Gute für euch.

angy2001  22.07.2013, 22:35

PS: bei der ortsüblichen Vergleichsmiete ist insbesondere die Ausstattung maßgeblich.

Natürlich kann man das, gerade unter diesen Umständen. Niemand hat einen Anspruch auf eine Jahrzehnte unveränderte Miete, wenn dies nicht vereinbart ist...

Eine Mieterhöhung hat nichts mit Mängeln zu tun und kann damit auch nicht in Zusammenhang gebracht werden. Der Vermieter darf die Miete erhöhen, der Mieter die Miete mindern...

Warum regt man sich bei 100 Euro Kaltmiete über eine Mieterhöhung auf? Das grenzt ja fast an Ausbeutung...

Aethrileor 
Beitragsersteller
 22.07.2013, 21:36

Ausbeutung? Für die 100€ Kaltmiete haben sie ja auch das Haus mitgebaut und den riesen Garten allein in Ordnung gehalten 40 Jahre Lang. Das ist jetzt aber wohl nicht dein Ernst. DESHALB rege ich mich auf.

MosqitoKiller  22.07.2013, 21:44
@Aethrileor

Das ist 40 Jahre her, irgendwann muss es damit ja auch mal gut sein, in 40 Jahren dürfte man da locker mal 50.000-100.000 Euro Miete gespart haben, das hat vermutlich das ganze Haus damals nicht gekostet. Und für die nachgelassenen geschätzt 250 Euro monatlich muss man im Garten aber schon sehr viel machen, um das damit rechtfertigen zu wollen, ein Gärtner wäre da wohl einiges billiger...

Manchmal sind die Gedankengänge von Menschen unergründlich und unbegreifbar...

Aethrileor 
Beitragsersteller
 22.07.2013, 22:15
@MosqitoKiller

Mein lieber Herr gesangsverein...

Du musst aber einen günstigen Gärtner haben der dir für 250€ im Monat den gesamten Garten in Ordnung hält bei c.a. 50 Std im Monat. Emphielst du mir den Gärtner der für 5€ die Stunde arbeitet?

Die Frechheit ist einfach das man jetzt ner fast 80 Jährigen Abmachungen über den Haufen wirft weil son Schmieriger Notar meint jetzt alles aufn kopp stellen zu müssen was 40 jahre gut war!

MosqitoKiller  22.07.2013, 22:24
@Aethrileor

Ich möchte den (Ver-)Mieter sehen, der neben seiner Miete in der Nebenkostenabrechnung 3000 jährlich für Gartenpflege ausgeben muss. Glaubst Du im Ernst, irgendjemand zahlt fast eine gesamte Miete nur für Gartenpflege? Da würde Dir jeder gehörig auf's Dach steigen...

Du verlangst doch auch nirgendwo anders, dass Du etwas zum Preis von vor 40 Jahren bekommst, oder? Damals hat Benzin noch 30 Pfennig gekostet, erwartest Du das heute auch noch?

maximal 20% , wobei man sich am örtlichhenmietspeigel und dem zustand des hauses orientieren muss.

bei dne mängeln muss man den vermieter informieren und fristen setzen, bis wann diese mängel behoben sind. da muss man jetzt mit fingerspitzengefühl vorgehen.

also verständnis für die meiterhöhung, aber auch deutlcih machen, das bisher ncihts instandgesetzt wurde und wie man das lösen kann

Aethrileor 
Beitragsersteller
 22.07.2013, 21:15

Maximal 20 Prozent erhöhung im Jahr oder allgemein, oder wenn der Mietspiegel auf 500€ für so eine Wohnung steht wird das dann auf 500 euro auch angepasst und dann 20% maximal?

larry2010  22.07.2013, 21:53
@Aethrileor

es müssen 15 oder 18 monate zwischen der letzen mieterhöhung und der neuen liegen und maximal um 20 % darf erhöht werden.

es sind 20 % von der aktuellen miete. also bei 500 euro darf maximal um 100 euro erhöht werden.

im übrigen sollte klar sein, das nach 40 jahren die mitarbeit deine rgrossletern abgewohnt sein sollte.

das man die gartenpflege auf den mieter überträgt ist völlig normal und man dafür ausmacht, das er weniger miete zahlt.

mein vater hat bei seinen mietern sich überlegt, was für einen zeitaufwand die gartenpflege und schneeschieben hat und 10 euro oder so die stunde angesetzt und dann den durchschnitt 10 stunden oder was auch immer von der monatlichen miete abgezogen.

bei den grosseltern und vermietern wird warscheinlich eine grosse rolle gespielt haben, das man sich aufeinander verlassen konnte.

und 100 DM hatten damals auch einen anderen Wert. meine mutter hat vor etwa 40 jahren im monat 100 DM in der lehre verdient.