Verdacht auf fahrlässige Tötung im Krankenhaus. An wen kann man sich wenden?
Hallo, meine Mutter ist vor 2 Wochen im Krankenhaus gestorben. Sie war nach einem Schlaganfall vor 6 Jahren linksseitig gelähmt und hatte Sprach- und Schluckprobleme. Weil sie in letzter Zeit viel Gewicht verloren hatte, hatte ihr Hausarzt eine Blutuntersuchung auf Tumormarker durchführen lassen. Diese Werte waren leicht erhöht und um sie genauer durchchecken zu lassen wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde ein EKG, Lungenröntgen, Magenspiegelung, Darmspiegelung und MRT durchgeführt. Zu unserer Freude wurden weder Tumore noch Krebs oder sonstwas entdeckt. Sie hatte lediglich eine Verdickung im Dünndarm, was aber nichts ist woran man stirbt. Sie sollte noch übers Wochenende im Krankenhaus bleiben, weil sich die Ärzte noch beraten wollten wie es nun mit ihr weitergeht. Nach der Magenspiegelung hat sie sich immer wieder übergeben. Vielleicht wegen dem Mittel das sie trinken musste oder weil der Magen gereizt war. Mein Vater war Samstag Abend gegen 20 Uhr noch bei ihr. Da war sie noch gut drauf, hat noch gegessen und ist dann eingeschlafen (nicht gestorben). Als er sie Sonntag Morgen gegen 8 Uhr wieder besuchte und ins Zimmer kam, war sie an ein Sauerstoffgerät angeschlossen und rang nach Luft. Die Schwestern baten ihn auf den Flur und meinten es sähe nicht gut aus. Sie hätte wohl eine Lungenentzündung bekommen und hätte ja auch mehrere Krebsgeschwüre (was definitiv nicht stimmt). 20 Min. später war sie tot... Seitdem frage ich mich, was da Nachts wohl passiert ist und wieso meinem Vater eindeutig falsche Informationen gegeben wurden.
Ich habe den Verdacht, dass sie sich Morgens übergeben musste, Erbrochenes in die Luftröhre bekommen hat und dann erstickt ist. Wahrscheinlich hat sie noch den Rufknopf gedrückt, aber die Schwestern kamen zu spät. Am Freitag habe ich so eine Situation schonmal miterlebt. Da hatte sie sich auch erbrochen und hatte sofort gedrückt. Bis eine Schwester kam sind sicher 10-15 Min. vergangen. Da war jedoch eine Tante und ich da um ihr zu helfen. Wäre sie da alleine gewesen, wäre sie wohlmöglich schon da erstickt.
Nun zu meinen Fragen:
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An wen kann man sich wenden, um die genaue Todesursache zu ergründen? Mit einem Arzt habe ich schon gesprochen. Der weißt natürlich jede Schuld vom Krankenhaus. Gibt es sowas wie eine Aufsichtsbehörde für Krankenhäuser oder muß ich die Polizei benachrichtigen?
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Im Totenschein ist keine Todesursache eingetragen. Ist das normal?
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Warum schließt man einen Patienten an ein Sauerstoffgerät an? Kann das was mit der angeblichen Lungenentzündung zu tun haben oder eher damit dass man sie vor dem Ersticken durch das Erbrochene bewahren wollte?
5 Antworten
Wenn der Verdacht besteht, dass da eine Fahrlässigkeit vorliegt, dann wende Dich mal an die Krankenkasse deiner Mutter. Siehe dazu auch:
http://www.bmg.bund.de/praevention/patientenrechte/behandlungsfehler.html
Was ich persönlich hier vermisse, ist das Alter deiner Mutter. Hinsichtlich der Todesursache bleibt kein Totenschein offen. Vermute mal, dass man die Todesursache aber erst mal zurückhält, bis evtl. anberaumte Obduktions-(Sektions-) Befunde vorliegen. Immerhin ist ein Totenschein ein Dokument mit dem man nicht nach "Streiche dies und setze Jenes" - Verfahren vorgehen kann.
Zum Anschluss an das Sauerstoffgeräte? oder vielleicht Beatmungsgerät? will ich hier nichts schreiben, weil es dafür zig Gründe geben kann. Wäre also sehr Spekulativ. Ohne Notwendigkeit aber wird man das nicht gemacht haben.
Aber, wie schon geschrieben... hier hilft Dir die Krankenkasse mit Sicherheit weiter. Denn die mögen ja einige Praktiken der Krankenhäuser ganz und gar nicht.
ich würde mich auch an die Polizei wenden. Wie die Sache mit der Todesursache im Totenschein ist, weiß ich nicht, du kannst vielleicht mal bei Google nachschauen, beziehungsweise ich werde auch nachschauen und wenn ich was finde, dann kommentiere ich mit dem Link. Und das mit dem Sauerstoffgerät weiß ich auch nicht genau, ich denke mir, dass man jemand daran anschließt, wenn der Patient akute Probleme mit dem Luft bekommen hat.
Wende dich an einen Anwalt. Der wird dich beraten was zu tun ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Totenschein
auf wikipedia steht, dass wenn es möglich ist, die Todesursache angegeben wird und dass die Todesart vermerkt wird
LG
Bei so etwas wende dich an die Polizei oder Staatsanwaltschaft (oder einen Rechtsanwalt, der das dann für dich macht). Die haben tagtäglich mit solchen Fällen zu tun und können dir am Besten weiter helfen.
Es gibt den kürzeren Weg über die richtige Stelle. Und die richtige Stelle sorgt dann schon für´s weitere Procedere. Verkehrsanwälte und Scheidungsanwälte gibts wie Sand am Meer. Spezialisierte Patientenrechts-Anwälte dagegen weniger.