Teil/Vollrenovierungsbedürftig bei Zwangsversteigerung?
Hallo :)
Was genau bedeutet Teil- bzw. Vollrenovierungsbedürftig + überdurchschnittlicher Instandhaltungs- und Modernisierungsstau? Muss ich hier schon damit rechnen beispielsweise Fenster neu einbauen zu lassen oder bezieht sich sowas eher auf "müsste mal ein neuer Boden rein, weil beschädigt"?
Kann mir jemand ein Beispiel dazu geben?
Danke im Voraus :)
7 Antworten
Maklerprosa.
Der Gutachter wird für den Reparaturstau einen Abschlag vom Gebäudewert gemacht haben.
Ich habe so ein Objekt vor 6 Jahren erworben, bei dem die Gutachterin 40.000 € veranschlagt hatte. rd. 100.000 € sind es dann geworden. Da waren dann aber auch Schönheitsreparaturen dabei, die ein Gutachter nicht berücksichtig.
Viele verwechseln die Begriffe Renovierung, Sanierung und Modernisierung oder verwenden Sie im Alltag synonym. Dabei hat streng genommen jeder eine eigene Bedeutung.
- Renovieren = verschönern
- Sanieren = reparieren
- Modernisieren = verbessern
Eine gute Orientierungshilfe findest du hier:
Die Wertermittlung einer Immobilie ist eine komplexe Angelegenheit.Vor allem in Wohneigentumsgemeinschaften (WEG) kommt es jedoch aufgrund zu geringer Rücklagen oftmals zu einem Instandhaltungs- und Modernisierungsstau, der sich negativ auf den Wert auswirkt.
Weitere Informationen findest du hier:
https://finanzwelt.de/wie-viel-ist-die-immobilie-wert/
Bei einer Zwangsversteigerung muss man wissen, worauf man sich einlässt!
Grundsätzlich gilt:
Gute Immobilien zum günstigen Kaufpreis landen nicht in einer Zwangsversteigerung.
Wer auf diese Weise Eigentum erwerben will ist gut beraten, sich gut zu informieren und ggf. einfach mal ein paar Zwangsversteigerungen anzusehen, bevor eigene Gebote abgegeben werden.
Nicht selten werden Neben- und Sanierungskosten zu knapp kalkuliert. Der Austausch einer Heizungsanlage oder ein neues Dach können locker einige 10.000,- EUR kosten.
Immobilien, die zwangsversteigert werden, können oft nicht betreten und besichtigt werden. Zustandsbeschreibungen, wie in deiner Frage, können praktisch alles mögliche bedeutet.
Wer handwerklich geschickt ist, kann natürlich sehr viel in Eigenleistung machen. Bei Elektro- oder auch Installationsarbeiten, müssen in der Regel dann aber doch Profis beauftragt werden. Stundenlöhne von rund 50,- EUR summieren sich da schnell zu beachtlichen Ausgaben.
Wer sich nicht mit dem Thema staatliche Förderung auseinandergesetzt hat, verschenkt unter Umständen bares Geld!
Und fast immer gibt es Banken mit besseren Konditionen, als die eigene Hausbank.
Seriöses Basiswissen zur Zwangsversteigerung findest du hier:
Ablauf des Versteigerungstermins
Viel Erfolg!Du legst den Focus auf bebaute Grundstücke.
Die Fragestellung lässt eigentlich keine andere Annahme zu, oder?
Eine Zwangsversteigerung wird meist auf Antrag eines im Grundbuch abgesicherten Grundschuldgläubigers - in der Regel ist das ein Kreditinstitut - angeordnet.
Daneben gibt es auch noch die von dir genannte Teilungsversteigerung. Ihr liegen in der Regel Streitigkeiten zwischen Erben und geschiedenen Eheleuten zu Grunde.
Vollrenovierungsbedürftig + überdurchschnittlicher Instandhaltungs- und Modernisierungsstau?
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kann so nicht bezogen werden da Bruchbude sprich im Extremfall innenputz abhacken/Kernsanieren, neue Böden usw rein
Bei Fenster kann es sein dass Durchzug herrscht auch wenn sie geschlossen sind.
Im Extremfall kostet Sanierung mehr als Gebäude verkauft wird
Die Hütte ist Kernschrott.
Alles raus, alles Neu. Fenster, Elektrik, Sanitär, Heizung, Bodenbelege, Fliesen, Innentüren, Wandputz (Schimmel), usw. etc. pp.
Ggf. sind paar Türen, Treppenstufen, Estrich, etc. noch zu retten.
Das ist sehr deutlich, hier musst du einmal mit der Kernsanierung ran. Vermutlich sind Heizung, Elektro und Sanitär notwendig zu ersetzen. Abdichtung von Keller ist möglicherweise auch nötig neu zu machen und das Dach ist undicht. "Überdurchschnittlicher Instandhaltungsstau" ist schon sehr üble Beschreibung.
Mit ein paar Teppichen und etwas Wandfarbe kommst du hier nicht weit.
Sehr wahr!
Auch sonst gute Antwort, bis auf:
Du legst den Focus auf bebaute Grundstücke. Für unbebaute und luf gilt das m. E. nicht. Hier haben wir häufig Teilungsversteigerungen, die die Werthaltigkeit der Objekte nicht beeinflussen.