Steuerbot sagt ich muss Steuern nachzahlen aus meiner Ausbildung?

5 Antworten

Wie ich hier lesen konnte hast du LErsL über 410€ erhalten. Somit rutscht du gem §46 in die Veranlagungspflicht. Das wiederum hättest du aus verschiedenen Gründen wissen müssen. Es wurde im Zusammenhang mit der Corona Pandemie mehr als 1x in den Medien totgetrampelt, die Werbung von TaxFix und Co sind ebenfalls sehr eindeutig. Und leider geht die AO grundsätzlich erstmal davon aus das der Bürger sich über deine Verpflichtungen im klaren ist.

Der Nachzahlungsbetrag kann mit der Höhe deiner Progressionseinkünfte zusammenhängen, denn so hoch ist das grundsätzlich erstmal nicht.

Entweder du findest noch Werbungskosten oder Steuerermäßigungen für haushaltsnahe Dienstleistungen (Nebenkostenabrechnung), hast du ggf was gespendet etc pp.

Abgeben solltest du deine Erklärung, denn das FA wird dich am Ende eh auffordern und denn wird nachher noch ein Verspätungszuschlag fällig

Ich würde keiner App vertrauen und erst recht keiner, die lustige Emojis verwendet.

Die Frage ist ja sogar, ob deine Ausbildungsvergütung überhaupt so hoch war, dass Du Steuern abgeführt hast.

Wenn Du noch nie was mit dem Finanzamt bezgl. der Steuern am Hut hattest und Du dich in einer Ausbildung befindest, bezweifle ich sehr stark, dass Du pflichtveranlagt bist.

Ich würde erst einmal schauen, was Du überhaupt an Lohnsteuer gezahlt hast und grob prüfen, was Du als Werbungkosten absetzen kannst. hattest Du praktisch null Ausgaben hieraus und auch keine großen Reisekosten (Stichwort Pendlerpauschale), muss man sich überlegen, ob man überhaupt eine Erklärung machen will.

Beschäftigt man sich erstmalig mit sowas und will Geld rausquetschen, dann nutze keine App, sondern einen Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein.

Bedenke, dass dir versehentliche Falschangaben bei irgend einer App auch richtig auf die Füße fallen können.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 17:24

Taxfix sagt ebenfalls ich bin verpflichtet wegen Lohnersatzleistungen von mehr als 410€ und müsse über 50€ nachzahlen. Das macht doch keinen Sinn vorallem hätte ich das nicht zufällig ausprobiert hätte ich ja nie gewusst das ich überhaupt verpflichtet bin

anTTraXX  02.04.2022, 11:01
@xaxxx33

Doch weil es zum einen in 2021 mehr als nur 1x propagiert wurde, und weil genau DAS von dir erwartet wird

Da hast du wahrscheinlich irgendwo ein Kreuz falsch gesetzt. Als Azubi bist du nicht verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Oder hast du noch andere Einkünfte?

wurzlsepp668  01.04.2022, 19:13

interessant.

wo auf der Erklärung (oder in der APP) ist denn das Kreuz zu machen, ob es sich um eine Pflichtveranlagung oder eine Antragsveranlagung handelt?

ich kenne GENÜGEND Steuersoftwaren. in keiner EINZIGER trifft der Steuerpflichtige die Wahl, ob Pflicht oder Antragsveranlagung!

Chiko135  02.04.2022, 14:25
@wurzlsepp668

Ich habe auch nicht behauptet, dass er diese Auswahl irgendwo aktiv getroffen hat. Aber es gibt es ja genügend Aspekte, die dazu führen, dass man eine Steuererklärung abgeben muss (wie in diesem Fall die erhaltenen Lohnersatzleistungen). Und wenn er da z.B. irgendwo aus Versehen ankreuzt, dass er Kapitalerträge ohne Steuerabzug erhalten hat dann käme es zu einer solchen Konsequenz.

wurzlsepp668  02.04.2022, 18:23
@Chiko135

das Kreuz bei der Anlage KAP wäre aber AKTIV getroffen!

Chiko135  02.04.2022, 18:40
@wurzlsepp668

ja, aber versehentlich mit entsprechende Folgen. Und bei diesen Steuerbots gibt es viele Möglichkeiten, etwas falsch anzukreuzen und damit Folgen auszulösen, die man nicht überblickt.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 16:53

Nein, habe nun allerdings eine andere App probiert die sagt ebenfalls ich bin verpflichtet da ich Lohnersatzleistungen von mehr als 410€ bekommen habe

Chiko135  01.04.2022, 16:55
@xaxxx33

Ja, dann liegt es daran.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 17:11
@Chiko135

Aber die zweite App sagt mir nun ich müsste auch Steuern nachzahlen das verstehe ich wirklich nicht.

Chiko135  01.04.2022, 17:25
@xaxxx33

Wenn es z.B. Krankengeld war, musst du das zwar nicht versteuern, aber diese Einkünfte unterliegen dem sogenannten Progressionsvorbehalt. Progression bedeutet, dass man, wenn man höhere Einkünfte hat auch einen höheren Prozentsatz an Steuern zahlen muss. Daher hat sich der Steuersatz erhöht, den du auf dein Azubigehalt zahlen musst. Dein Ausbildungsbetrieb hat für dich nur Steuern in der Höhe abgeführt, wie es dein Azubigehalt erfordert. Das Krankengeld erhöht nun deine Einkünfte und damit deinen Steuersatz und du musst z.B. statt vorher 22% Steuern nun 23% Steuern auf dein Azubigehalt zahlen. Schau dir mal eine Lohnsteuertabelle an, da kannst du das mit den Prozentsätzen deutlich sehen.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 17:28
@Chiko135

Das war dann wohl wegen Corona denke ich aber ich weiß es nicht, da war ich ca 4 Wochen in Quarantäne aber da kann ich ja nichts für wieso soll ich dafür dann Geld bezahlen?

Chiko135  01.04.2022, 17:41
@xaxxx33

Ich nehme mal an, dass du in der Zeit der Quarantäne keine Ausbildungsvergütung erhalten hast und statt dessen ein steuerfreies Einkommen in Höhe der Lohnersatzleistung vom Staat bekommen hast. Wie gesagt erhöht dieses Einkommen deinen Steuersatz. Du musst jetzt Steuern zahlen, weil der Steuersatz, den dein Arbeitgeber für dich an das Finanzamt überwiesen hat sich auf ein geringeres Gesamteinkommen bezieht. Aber wenn du es genau wissen willst, frag in deiner Firma oder beim Lohnsteuerhilfeverein nach.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 17:52
@Chiko135

Ja mach ich Montag. In der Quarantäne zahlt an sich der Arbeitgeber ja aber ganz normal weiter, nur der holt sich das Geld vom Gesundheitsamt oder sonst wo wieder deswegen dürfte ich damit doch gar nichts am Hut haben

Also wie kommt Steuerbot darauf??

Dafür müsste ich deine Angaben kennen. Und natürlich ist es eine Frage der einbehaltenen Lohnsteuer usw. usw. Aus der Konversation da oben lässt sich nichts rauslesen, was da hilfreich wäre.

Ich möchte nur betonen, dass die obenstehende Frage (von Steuerbot) miserabel beantwortet ist.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 16:01

Kennst du eine bessere App mit der ich es versuchen kann? Hab Steuerbot genommen weil ich gehört hab diese sei am billigsten

BeviBaby  01.04.2022, 16:02
@xaxxx33

Ich hab das drei Jahre dual studiert. Ich nutze keine Apps.

Nur weiß hier niemand, was du wann wo eingegeben hast.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 17:20
@BeviBaby

Taxfix sagt ebenfalls ich bin verpflichtet wegen Lohnersatzleistungen von mehr als 410€. Und am Ende auch ich müsse um die 50€ nachzahlen. Welche Zahlen brauchst du denn um zu wissen ob das wirklich sein kann? Mir wurde nämlich auch von niemandem mitgeteilt das ich dazu verpflichtet bin finde das alles sehr kurios

BeviBaby  01.04.2022, 17:28
@xaxxx33

Zum Beispiel dass du Lohnersatzleistungen bezogen hast. DAS wäre schonmal relevant, um eine Abgabepflicht zu haben.

Wie viel du nachzahlen musst kann und werde ich dir nicht ausrechnen. Dafür bräuchte ich ALLE deine Angaben.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 17:30
@BeviBaby

Die kommen denke ich von der Quarantäne in der ich wegen Corona war, aber was kann ich dafür das kann doch nicht richtig sein so, ich soll ans Finanzamt Geld zahlen weil das Gesundheitsamt mir das arbeiten verbietet?

BeviBaby  01.04.2022, 17:34
@xaxxx33

Das kann sein.

Und nein, dafür zahlst du im Endeffekt nicht 'extra Geld'. Zumindest nicht viel.

Wenn das Lohnersatzleistungen waren, die unter Progressionsvorbehalt stehen, dann sind die Leistungen an und für sich steuerfrei, sie wirken sich aber ggf. auf den Steuersatz aus, der dann auf deine anderen Einkünfte angewandt wird (sehr vereinfacht gesprochen).

Allerdings besteht bei Leistungen unter Progressionsvorbehalt grundsätzlich eine Pflicht zur Abgabe der Steuererklärung. Dann haben wir schonmal die Abgabepflicht. Woher die Nachzahlung kommt weiß ich, wie gesagt, nicht. Doch da müsste man jetzt jede einzelne deiner Angaben durchgehen.

xaxxx33 
Beitragsersteller
 01.04.2022, 17:38
@BeviBaby

Ja gut. Aber wenn ich tatsächlich verpflichtet bin zur Abgabe dadurch, dann muss mir das doch irgendjemand mitteilen. Das ist ja definitiv nicht selbstverständlich das man weiß wann man eine abgeben muss, vorallem wenn man noch nie eine gemacht hat. Oder sagt das Finanzamt tatsächlich nicht unser Problem wer das nicht weiß zahlt Strafe. Das kann man ja gar nicht wissen als normaler Arbeiter der sich noch nie mit sowas befasst hat

BeviBaby  01.04.2022, 17:44
@xaxxx33
Aber wenn ich tatsächlich verpflichtet bin zur Abgabe dadurch, dann muss mir das doch irgendjemand mitteilen.

Das Problem ist, wenn du noch nie eine abgegeben hast, dann bist du nicht im System drin. Das dauert dann bis du darauf hingewiesen wirst, dass für dich eine Abgabepflicht gilt, also du einen Brief bekommst und bis dahin laufen dann Verspätungszuschläge auf.

Das ist ja definitiv nicht selbstverständlich das man weiß wann man eine abgeben muss, vorallem wenn man noch nie eine gemacht hat.

Naja... aus sicht des Finanzamts ist es auch DEINE Aufgabe dich zu informieren und wenn du nicht weißt was du tun sollst, dann solltest du dir einen Steuerberater suchen oder dich an einen Lohnsteuerhilfeverein wenden. Das liegt dann in deiner Verantwortung. Das Finanzamt ist NICHT dazu da dir dein Zeug hinterherzutragen.

Oder sagt das Finanzamt tatsächlich nicht unser Problem wer das nicht weiß zahlt Strafe.

Es IST schlicht nicht das Problem der Finanzverwaltung. Es ist dein Problem. Du hinterziehst, im Endeffekt, Steuern.

Das kann man ja gar nicht wissen als normaler Arbeiter der sich noch nie mit sowas befasst hat

Doch, das KANNST du wissen. Du musst dich halt eben damit befassen. Unwissenheit schutzt bekanntlich vor Strafe nicht und zu sagen 'ich wusste das doch nicht' war noch nie eine gute Ausrede.

Ich möchte damit WIRKLICH nicht fies zu dir sein, sondern meine es nur gut. Aber das sind schlicht und einfach Sachen, die du dir aneignen oder Hilfe in Anspruch nehmen musst, die sich damit auskennt. Wie gesagt... das Finanzamt ist nicht dazu da, dir sowas hinterherzutragen.

kegus  01.04.2022, 19:57
@xaxxx33
Aber wenn ich tatsächlich verpflichtet bin zur Abgabe dadurch, dann muss mir das doch irgendjemand mitteilen.

Nein, muss niemand, auch wenn es evtl. hilfreich wäre. Die Verpflichtung ergibt sich aus den Steuergesetzen und das ist ausreichend. So sieht es die Verwaltung.

TomRichter  02.04.2022, 19:43
@xaxxx33

> Das kann man ja gar nicht wissen

Es sei denn, man hätte in den letzten zwei Jahren mal Zeitung gelesen, oder die eine oder andere seriöse Internetseite zum Thema Lohnersatzleistung gelesen, wie diese:

https://www.tk.de/techniker/leistungen-und-mitgliedschaft/informationen-versicherte/beitraege-beitragssaetze/beitraege-und-steuererklaerung/meldung-entgeltersatzleistungen-finanzamt-2006440

Möglicherweise stand sogar am Ende des Bescheids ein Hinweis.

Aber gänzlich unabhängig davon: Vom Bürger wird erwartet, dass er die ihn betreffenden Gesetze kennt. Zumindest ungefähr. "Ich darf keinen umbringen" reicht, auch ohne den Unterschied zwischen Mord und Totschlag benennen zu können. "Wenn ich Einkünfte habe, von denen noch keine Steuer einbehalten wurde, muss ich eine Steuererklärung abgeben" reicht auch - welche Ausnahmen es gibt, kann man immer noch dann nachschauen, wenn man betroffen ist.

Du hast bestimmt was falsch gemacht, auch Ich vermute das du ein Kreuz falsch gesetzt hast, da du als Azubi im Normalfall eben keine Steuererklärung machen musst.

Ich würde an deiner Stelle mal auf elster.de gehen und deine Steuererklärung dort machen. Diese Seite ist die Offizielle Deutsche Steuerseite .