Findet ihr es in Ordnung dass Azubis Abzüge bekommen?
Azubis werden nicht nach Mindestlohn bezahlt, was auch in Ordnung ist. Die meisten verdienen bei einer 40 Stunden Woche allerdings nur um die 600 Euro. Findet ihr es gerecht, dass man trotzdem seine eigene Versicherung zahlen muss, Steuern, ... ? Würde man einen 450 Euro Job ausüben, hat man am Ende des Monats mehr Geld und Freizeit übrig als in einem 9 to 5 Job. Könnte man Ausbildungen nicht attraktiver machen, wenn man zum Beispiel die Möglichkeit hat, sich weiterhin über seine Eltern versichern zu lassen?
Die Unternehmen heulen rum dass keiner mehr eine Ausbildung machen will, dabei sollte der Staat sich etwas dazu einfallen lassen, um Ausbildungen auch für Abiturienten attraktiver zu machen.
Ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus will.
19 Antworten
Absolut - die Abzüge sind ja nicht pauschal vom Bruttolohn sondern werden prozentual gerechnet und abgezogen mit aktuell ca. 20% vom Bruttolohn!
Lohnsteuer sind als Single in Lohnst.klasse 1 erst ab einem mtl. Bruttolohn von ca. 1150€ fällig - betrifft also nur die Gutverdiener bei der Ausbildungsvergütung wie z. Maurer und Kaufman/-frau für Versicherungen und Finanzen.
Gruß siola55
Ja ist zwar nicht so toll,aber wenn die Abzüge sind ,dann wird das sicher gerechtfertigt sein.
Azubis arbeiten nicht, sie wirken mit und lernen. Sie sind auch keine 40 Std. im Betrieb, mindestens ein Tag oder mehr sind sie in der Schule. Der Betrieb hat umfangreiche Pflichten für Azubis, unter anderem muss ein Ausbilder da sein. Das kostet auch.
Steuern zahlen nur wenige Azubis, die Steuerpflicht geht erst über 1k los.
Die Sozialabgaben sind ein großer Vorteil, damit haben Azubis nach der Ausbildung Anspruch auf ALG1.
Es wäre besser, wenn auch die Minijobber solche Ansprüche erwerben könnten.
Und wie seelenschubser sagt:
Die einzige Situation in der ich das in Ordnung fände wäre wenn wirklich viel Zeit, Geld und Mühe in die Ausbildung investiert wird. Aber seien wir mal ehrlich, bei wie vielen Unternehmen werden die Azubis wirklich richtig gut ausgebildet und nicht einfach nur schnellst möglich als billige Arbeitskraft speziell für das Unternehmen fit gemacht? 5%?
Es wird sich in den meisten betrieben ebend nichtmal richtig Zeit genommen für die Azubis...
Betriebe bekommen KEIN extrageld, wenn Lehrlinge ausgebildet werden. Lehrlinge kosten Geld. Prüfungsgebühren, Lehrgänge, Schulungen, Lohn, den man nicht immer beim Kunden abrechnen kann.
Qualität der Ausbildung ist ein wichtiges Thema, hat aber einen anderen Addresaten.
Stellen Sie ab dem 1. Juni 2021 einen neuen Auszubildenden ein, können Sie 4.000 Euro als Ausbildungsprämie erhalten. Bislang waren es 2.000 Euro.
https://www.informationsportal.de/ausbildungspraemie-2021/
Kann auch sein das ich s falsch verstehe, aber meine gesellen sagten das der Chef auf jedenfall für Azubis Geld bekommt...
Ja, aber es bringt doch dem azubi nichts wenn er nur die Hilfsarbeiten machen kann und im Betrieb kaum was erklärt bekommt, bzw sich keiner Zeit nimmt ihn richtig auszubilden. Dafür ist es galt nicht geil, wenn man wenig Geld bekommt, den ganzen Tag nur die Drecksarbeit macht und sich von Gesellen/Ausbildern an schauen lässt. Kein Wunder das weniger Leute Lust auf eine ausbilung haben.
Da hast du 100% Recht. Das Handwerk bietet zu oft miese Bedingungen.
das war zeitlich befristet und auch nur Coronabedingt..
Achso
Minijobber können ebenfalls in die Rentenversicherung einzahlen
Rente hat aber ja nichts mit ALG zu tun.
Für Minijobber besteht bereits seit 2013 die RV-Pflicht: https://www.minijob-zentrale.de/DE/01_minijobs/02_gewerblich/01_grundlagen/01_450_euro_gewerbe/05_rentenversicherungspflicht/node.html
Die Möglichkeit besteht jedoch, einen Befreiungsantrag von dieser RV-Pflicht beim Minijob-AG zu stellen.
...und die Sozialversich.beiträge werden ja nicht pauschal abgezogen, sondern nur prozentual vom Bruttolohn (aktuell ca. 20% vom Bruttolohn)!
Natürlich ist das unfair. Lachhaft sind auch die jährlichen Steigerungen von 50€ in manchen Bereichen. Da sollten die Betriebe, die denken 1 Jahr bei ihnen in der Ausbildung wären nur 50€ mehr monatlichen Lohn wert, vielleicht mal drüber nachdenken, ob sie nicht lieber aufhören sollen Leute auszubilden, da sie ja offensichtlich unfähig sind.
Und wenn jemand denkt, dass Leute z.B. im dritten Jahr der Ausbildung nicht die gleiche Arbeit leisten wie Minijobber (die Mindestlohn bekommen), dem ist eh nicht mehr zu helfen.
Die einzige Situation in der ich das in Ordnung fände wäre wenn wirklich viel Zeit, Geld und Mühe in die Ausbildung investiert wird. Aber seien wir mal ehrlich, bei wie vielen Unternehmen werden die Azubis wirklich richtig gut ausgebildet und nicht einfach nur schnellst möglich als billige Arbeitskraft speziell für das Unternehmen fit gemacht? 5%?
Die einzige Situation in der ich das in Ordnung fände wäre wenn wirklich viel Zeit, Geld und Mühe in die Ausbildung investiert wird.
Geld steckst Du automatisch in den Azubi. Die durchschnittlichen Kosten eines Azubis während der Ausbildung belaufen sich auf ca. 21.000 €.
je nach Beruf wird es auch schwierig, einen Azubi gleich als billige Arbeitskraft einzusetzen. Gerade im Handwerk (Elektriker, Sanitärinstallateur) kann ich den Azubi im ersten Lehrjahr nicht auf die Menschheit loslassen.
Bei unseren Handwerkerkollegen darf der Azubi erst zum Ende des 2. Lehrjahres (je nach Branche) alleine auf die Baustelle. Bei den Elektro- und Sanitärinstallateuren muss immer ein Ausbilder daneben stehen.
Wir haben bei uns im Büro Azubis im 2. Lehrjahr, die tatsächlich schon voll arbeiten können, es gibt aber auch solche, die im 3. Lehrjahr sind und praktisch eine dauerhafte Betreuung brauchen. Hier nimmst Du auch bei der Vergütung Durchschnittswerte an.
Und wenn jemand denkt, dass Leute z.B. im dritten Jahr der Ausbildung nicht die gleiche Arbeit leisten wie Minijobber (die Mindestlohn bekommen), dem ist eh nicht mehr zu helfen.
Schon klar, aber es gibt nun mal leider etliche Berufe, in denen die ausgelernten Angestellten nur Mindestlohn oder etwas darüber bekommen. Mit welcher Argumentation sollte der Azubi im 3. Lehrjahr dann die gleiche Vergütung erhalten?
Da liegst Du als Azubi zwangsläufig unter dem Mindestlohn.
Damit müssen andere auch klarkommen.
Das war nicht die Frage??? Es geht darum, es für ALLE zu ändern und besser zu machen
Wird dadurch nicht besser. Eher umgekehrt. Die 450 Euro-Jobs sollte man abschaffen sowie die gratis KV für arbeitsunwillige Ehefrauen z.B.
Die 450 Euro Jobs sollte man abschaffen?? Dir ist klar dass im einzelhandel die meisten 450 jobs vergeben werden. Wer soll dir deine einkäufe abscannen wenn es keine 450 leute mehr gibt? Wer soll die läden putzen, die du immer sauber betrittst? Lächerlich.
Zumal diese Jobs auch für Leute gut sind die Abi machen
Und für Studenten, stay at home moms ... für viele ist das sehr gut
Nein, nicht lächerlich. Die Leute sollen genauso Steuern und Versicherung zahlen wie andere auch.
Doch natürlich arbeiten sie. Vielleicht nicht so hart, aber nachdem was erklärt wurde kann auch ein azubi arbeiten teilweise alleine ausführen. Im Handwerk (weis nicht wie es wo anders ist) werden Azubis meistens nur zum schleppen und für die schei*e genutzt. Da ist es deprimierend wenn man sich körperlich fertig macht und nichtmal im Monat richtig was bei rum kommt.
Und bei blockunterricht arbeiten Azubis auch ein paar Wochen ohne zwischendurch zur Schule zu müssen. So weit uch weiß bekommen Betriebe irgendwie extra Geld, wenn sie ausbilden... Je nachdem wie gut der azubi ist, verdienen die also dran (hat mir der Chef meines Freundes erzählt)