Hallo Arbeitsrechtsprofis,
ich befinde mich in einer unangenehmen Situation.Ich befinde mich noch bis zum 13.6.2016 in Elternzeit.Meine Firma möchte mich im Anschluss an die Elternzeit nicht weiterbeschäftigen und mich durch meine Elternzeitvertretung ersetzen. Weil diese angeblich besser ist, als ich.Um das zu rechtfertigen haben sie eine "höherwertige Stelle" geschaffen, bei der sie argumentieren, dass sie mich auf dieser Stelle leistungsmäßig nicht sehen und dass sie mich also betriebsbedingt kündigen möchten. Eine neue Stelle für mich können sie aufgrund der wirtschaftlichen Lage momentan nicht schaffen.Um eine Klage meinerseits zu verhindern wurde mir ein Aufhebungsvertrag samt Abfindung angeboten.Ich habe von Anfang an abgelehnt den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben, aber angeboten im Rahmen einer Verlängerung meiner Elternzeit nur 30h arbeiten zu gehen, damit die Firma Geld spart.Dazu wurde mir immer nur gesagt, dass dies nicht möglich wäre.So hat also jede Seite auf Ihrer Meinung beharrt.
Mit diesem Stand gingen einige Wochen ins Land, währen denen ich mich mit der Kollegin, die meine Stelle übernehmen soll, über das Thema per Whatsapp ausgetauscht habe.Sie hat überhaupt davon erfahren, weil ich nach meinem Gespräch mit HR heulend durch die Firma gelaufen bin.Sie hat öfter aktiv nachgefragt, wie es mir geht und wie der Stand in diesem Fall ist. Ich habe ihr erzählt, worüber man mit mir gesprochen hat, aber keine konkreten Zahlen genannt.Sie hat sich sehr solidarisch mir gegenüber gegeben und sich auch darüber geäußert, dass sie das Verhalten der Firma unfair finde...
Nun zum eigentlichen Problem:Heute flatterte mir eine Abmahnung ins Haus, in der mir vorgeworfen wird, dass ich vertrauliche Informationen weitergegeben hätte und dass dies der "Verschwiegenheitspflicht zu nicht allgemein bekannten Firmenangelegenheiten" in meinem Arbeitsvertrag widerspricht. Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass meine Kollegin sich durch die Nachrichten massiv belästigt fühle.Es wurde auch geschrieben, dass dazu Nachrichten von mir an meine Kollegin vorliegen.
- Ich kann mit dem Nachrichtenverlauf nachweisen, dass meine Kollegin sich keinesfalls belästigt gefühlt hat. Im Gegenteil sogar darum gebeten hat, sie auf dem Laufenden zu halten.
- Darf ich wirklich nicht mit Kollegen darüber sprechen, dass mir ein Aufhebungsvertrag angeboten wird? Für mich ist das eher meine persönliche Angelegenheit, als Firmenangelegenheit. Und meines Wissens nach, darf man ja entgegen vieler Meinungen sogar übers Gehalt sprechen.
- Die Whatsappnachrichten wurden von privatem Handy zu privatem Handy gesendet. Dürfen diese gegen mich verwendet werden?
- Ist diese Abmahnung so gerechtfertigt? Mir ist klar, dass es nur Schikane ist um mich einfacher loszuwerden, weil ich den Aufhebungsvertrag nicht unterschreiben will. Aber das erscheint mir doch etwas wage...
Ich danke allen, die mir hier etwas helfen können!