Rohrverstopfung durch feuchtes Toilettenpapier, wer haftet dafür?
Hallo liebe Community,
ich hatte gestern eine Rohrverstopfung im Bereich der Badewanne sowie im WC. Pümpel, Druckluft, chemische Mittel haben nicht mehr geholfen, sodass ich den Vermieter verständigt habe. Dieser wandte sich an einen befreundeten Handwerker, der aber mit einer Spirale auch nichts bewirken konnte. Zu dieser Zeit befand ich mich in der Arbeit. Als ich anrief und nachfragte, wie es nun aussieht meinte der Vermieter er habe jetzt eine Firma diesbezüglich konsultieren müssen. Nun wird mir unterstellt, dass ich der Verursacher der Verstopfung sei und die Kosten der Reinigung zu tragen habe. Angeblich ist die Verstopfung durch die Verwendung von "feuchtem Toilettenpapier" zurück zu führen. Auf der Verpackung steht aber ausdrücklich, dass man diese über die Toilette entsorgen kann, wenn man nicht mehr als max. 3 Tücher pro Spülgang verwendet. Ich nehme i.d.R. nur 1 Tuch. Nun ist es so, dass mein Bruder eine Sanitär-Firma hat und die Reinigung kostenfrei durchführen hätte können. Meine Pflicht als Mieter ist es aber, den Vermieter sofort in Kenntnis zu setzen. Kann nun der Vermieter mir die Kosten in Rechnung stellen, ohne dass er mich vorher gefragt hat eine externe Firma zu beauftragen? Das Haus ist mind. 30 Jahre alt, demensprechend sind die Rohre ohnehin schon sehr alt und vorbelastet. Der Vermieter ist ein alter verbitterter Mann, der jeden Cent umdreht und spart wo es geht. Ich wohne dort seit 2,5 Jahren und habe noch nicht einmal einen Telefonanschluss, u.a. Schimmel im Fensterbereich da die Fenster nicht dicht sind und nun will er mir auch noch die Reinigung seiner alten Rohre in Rechnung stehen. Welche Möglichkeiten habe ich nun? Greift hierbei nicht evtl. eine Versicherung? Hausrat oder Gebäudeversicherung des Vermieters? Ich danke euch im Voraus!
9 Antworten
schreibe dem vermieter das er dir die beweise liefern soll das die verstopfung durch dein verschulden zustande kam. das wird er nicht können
Aber es war doh eine Firma, die die Rohre gereinigt hat. Diese konnte doch feststellen, was dabei alles raus kam. Und wenn die Rohre nur diese Wohnung betroffen haben und die Abflüsse beim Einzug frei waren, kann es nur die witchvivian gewesen sein.
Danke für deine Nachricht. So leicht mache ich es dem Vermieter nicht und gebe klein bei. Die Rohre wurde bestimmt seit Jahren nicht gereinigt, wenn überhaupt und das nach so kurzer Zeit eine solche Verstopfung durch mein Verschulden entstanden sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Wahrscheinlich wird es auf eine anteilige Einigung hinauslaufen :(
ich hatte gestern eine Rohrverstopfung im Bereich der Badewanne sowie im WC. Pümpel, Druckluft, chemische Mittel haben nicht mehr geholfen, sodass ich den Vermieter verständigt habe.
Chemische Mittel sind nicht gut und wenn man zuviel von den Wundermitteln verwendet, verstopft es oft noch mehr.
Als ich anrief und nachfragte, wie es nun aussieht meinte der Vermieter er habe jetzt eine Firma diesbezüglich konsultieren müssen. Nun wird mir unterstellt, dass ich der Verursacher der Verstopfung sei und die Kosten der Reinigung zu tragen habe.
So einfach geht das nicht, er müsste erst mal beweisen dass Du der Verursacher bist.
Angeblich ist die Verstopfung durch die Verwendung von "feuchtem Toilettenpapier" zurück zu führen. Auf der Verpackung steht aber ausdrücklich, dass man diese über die Toilette entsorgen kann, wenn man nicht mehr als max. 3 Tücher pro Spülgang verwendet.
Nicht alle Spülungen spülen mit der gleichen Stärke und es kommt auch auf das Abwasserrohr an. Wenn das schon sehr alt ist und innen sich Abölagerungen abesetzt haben, kann die Durchflißmenge sehr gering sein.
Nun ist es so, dass mein Bruder eine Sanitär-Firma hat und die Reinigung kostenfrei durchführen hätte können. Meine Pflicht als Mieter ist es aber, den Vermieter sofort in Kenntnis zu setzen.
Richtig, Du hast laut BGB eine Mängelanzeigepflicht.
Wahrscheinlich wird es auf eine anteilige Einigung hinauslaufen :(
Was dann aussieht wie ein Schuldeingeständnis.
MfG
Johnny
meinte der Vermieter er habe jetzt eine Firma diesbezüglich konsultieren müssen
Da hatte er Recht. Dass Du den Vermieter verständigt hast und nicht dazu gesagt hast, dass Du die Beseitigung der Verstopfung mit Hilfe Deines Bruders fachgerecht beseitigen kannst, musste er als Auftrag auffassen, die Verstopfung, die zudem eine Gefahr für das Gebäude bedeutet, umgehend zu beseitigen. Da er sicher kein Hellseher ist, konnte er das über Deinen Bruder nicht wissen.
Nun wird mir unterstellt, dass ich der Verursacher der Verstopfung sei und die Kosten der Reinigung zu tragen habe.
Die Entsorgung von benutztem, feuchten Toilettenpapier ist generel von den mir bekannten Abwasserentsorgern (Kommunen, Verbände) untersagt. Es zählt nicht, was auf der Packung steht, sondern was der Abwasserentsorger vorgibt. Zieht man irgendwo ein, muss man sich dahin gehend kundig machen. Ansonsten ist man Verursacher, wenn man sich nicht daran gehalten hat. Kläre das erst einmal ab.
i.d.R. nur 1 Tuch
... heisst manchmal auch mal 2 oder 3 oder ...
Das Haus ist mind. 30 Jahre alt, demensprechend sind die Rohre ohnehin schon sehr alt und vorbelastet.
Ein Haus ist mit 30 Jahren nicht sehr alt und Du weißt auch nicht, wie oft zwischenzeitlich schon Rohre gereinigt oder erneuert wurden. Deine Rückschlüsse sind daher falsch.
Der Vermieter ist ein alter verbitterter Mann, der jeden Cent umdreht und spart wo es geht.
Es bleibt ihm doch gar nichts anderes übrig. Wieso soll er auch nur einen Cent für einen Mieter zuviel ausgeben? "Kleiner Finger - ganzer Arm" sage ich mir z. B. immer.
Und Du bist doch genauso: Erst hast Du einen Schaden verursacht und nun jammerst Du rum, weil Du die Beseitigung zahlen sollst. Sei doch froh, dass der Vermieter so schnell reagiert hat.
Für den Telefonanschluss bist Du selbst zuständig. Es ist heutzutage gar nicht mehr so selbstverständlich, dass jede Wohnung einen Festnetzanschluss hat. Wozu auch? Viele brauchen/wollen ihn gar nicht mehr, weil sie nur noch mit Mobiltelefonen telefonieren oder Telefon z. B. über Fernsehkabel nutzen.
Und Schimmel, weil Fenster undicht sind? Das glaubst Du doch selbst nicht. Lass Dich mal beraten. Bei zu dichten Fenstern ist Schimmel viel häufiger anzutreffen.
Reinigung seiner alten Rohre?
Vor 30 Jahren wurden schon Kunststoffabwasserrohre verlegt. Diese altern praktisch nicht und wenn Badewannen-, Dusch- und Spülwasser abfließen, sowie Toilettenwasser mit "normalem" Inhalt, passiert auch nach Jahrzehnten kaum eine Verstopfung. Allenfalls die Siphons müssen von Zeit zu Zeit ausgeräumt werden.
Versicherungen?
Gebäudeversicherung und Hausratversicherung des Vermieters greifen nicht, weil entsprechende Schäden nicht entstanden sind.
Deine Haftpflichtversicherung könnte die einzige sein, die evt. den Schaden übernimmt. Hast Du überhaupt eine? Vermutlich nicht, denn auch die kostet dummerweise Geld.
Da die Frage 7 Jahre alt ist, könntest Du doch direkt den FS fragen, wer nun bezahlen musste.
Derjenige, der die Verstopfung verursacht hat, muss für die Beseitigung auch bezahlen. Ist der Verursacher nicht auffindbar, so muss der Vermieter zahlen. Wenn aber bei den zu Ihrer Wohnung führenden Rohren feuchte Toilettentücher gefunden wurden, so sind Sie auch der Verursacher. Der Vermieter ist nicht verpflichtet eine Firma Ihrer Wahl zu beauftragen. Er ist frei in der Handwerkerwahl. Weiter kann er auch nicht lange warten, denn eine Verstopfung muss umgehend beseitigt werden.Was die Hersteller der Tücher behaupten, ist nicht maßgebend, denn diese wollen die feuchten Toilettentücher schließlich verkaufen. Besser ist es, auf die Feuchttücher ganz zu verzichten.
Der Vermieter muss die Kosten für die Rohrreinigung in vollem Umfang tragen. Da du das Rohr nicht mutwillig verstopft hast, trifft dich keine Schuld. Toilettenpapier ist ein Alltagsprodukt, welches wie gewohnt auch in der Toilette entsorgt wird. Der Vermieter kann den Gebrauch dessen nicht verbieten.
Das ist natürlich Blödsinn. Der Abwasserentsorger kann nicht nach Belieben den Gebrauch von Toilettenpapier - völlig egal, ob feucht oder trocken - untersagen. Feuchtes Toilettenpapier lässt sich herunterspülen und ist ein alltäglich gebrauchtes Hygieneprodukt, auf welches viele nicht verzichten können.
Er trägt aber keine Schuld. Die Rohre sind uralt und wurden bestimmt seit Ewigkeiten nicht mehr gereinigt. Der Vermieter muss die Kosten tragen.