Problem: Mit der eigenen Anwältin schlafen - welcher Nachteil dem Klienten?
Hallo Community, folgender Fall: Zwischen dem Klienten und der Anwältin entwickelt sich eine Affaire während einem laufenden Verfahren, treffen sich privat und schlafen auch miteinander... ist es okay, als Klient das quasi "zu zulassen" oder sollte man versuchen, die Gefühle zu unterdrücken? Welcher Nachteil für den Klienten könnte wenn überhaupt aus dieser Konstellation entstehen?
13 Antworten
Keiner kann dir vorschreiben zu welchem Anwalt du gehst.
Ob du vor, während, oder nach dem Prozess private Kontakte hast, ist für den Prozess nicht erheblich, wenn der Anwalt dich vertritt.
Etwas anderes ist es wenn du einen Prozess gegen jemand führst. Und deine Frau (Anwältin), ist als Pflichtverteidigerin der Gegenseite bestellt worden. Da kann ein Interessenkonflikt vorliegen und sie muss die Bestellung ablehnen.
Ebenso muss sie die Bestellung ablehnen, wenn sie persönlich mit der Gegenseite Differenzen hatte. z.B. wenn die Gegenseite ihr geschiedener Ex-Mann ist.
Aber ansonsten ist es uninteressant. Sie muss in deinem Fall ja nach den §§ handeln. Ein Interessenkonflikt kann nur der Fall sein wein sie persönlich Vorteile daraus ziehen könnte.
Es gibt da mehrere Kostellationsmöglichkeiten.
Aber in eurem Fall sind sie uninteressant.
Eine Anwältin ist sowieso nicht objektiv: sie bekommt ja schließlich Geld.
Deswegen hat es keine Nachteile für den Klienten; wenn es aber die Richterin wäre, dann müsste sie sich wegen Befangenheit selbst aus dem Verfahren ausschließen lassen.
Nein, es ist ein Interessenskonflikt.
Er meint: Wenn sie unter dem Mandanten liegt, kann sie nicht mehr objektiv beraten, weil sie sich zu sehr dessen Willen unterordnet, statt die Oberhand zu behalten. :-)
Och, wenn es "echt" ist, ist das doch wurscht.
Das Gericht interessiert sich ziemlich wenig dafür, was zwischen Anwalt und Klienten sonst noch so läuft. (Ich war mal mit einem Anwalt zusammen - ich kann das echt beurteilen. Der hat mich natürlcih auch gelegentlich vertreten.)
Wenn die beiden schon miteinander schlafen, ist die Sache eh gelaufen. Ich weiß nicht genau, ob ich eine beginnende "Affaire" während eines laufenden Verfahrens aufnehmen würde, oder ob ich nicht doch sagen würde, ich warte bis zum Abschluß des Verfahrens.... Das ist ja nun schon gelaufen...
Richter oder Staatsanwalt und Verfahrensbeteiligter würde ich kritisch sehen: da gibt es garantiert Befangenheit. Aber der Anwalt (oder meinetwegen die Anwältin) sollte ja eh auf der Seite des Klienten sein...
Was du/ihr nach der Verhandlung macht, ist vollkommen gleichgültig. Während einer laufenden Verhandlung ist es der größte Blödsinn der dir/euch einfallen kann! 1.) kann deine Anwältin wegen Befangenheit abgelöst werden 2.) können sämtliche, bis dahin gesammelte Beweisstücke verworfen werden
Heb dir deine Gefühle für später auf!
cheRyy
Während einer laufenden Verhandlung ist es der größte Blödsinn der dir/euch einfallen kann
Stimmt. Als Richter wäre ich ganz schön sauer, wenn sich der Angeklagte mit der Verteidigerin auf meinem Schreibtisch vergnügen. Und was sollen die Zuschauer sagen?
kann deine Anwältin wegen Befangenheit abgelöst werden
eine Anwältin ist immer befangen, es ist kein Ablösegrund.
Die Anwältin sollte doch eh auf Seiten des Klienten sein. Wo siehst Du da einen Interessenskonflikt?