Physiotherapie-Termine während der Arbeitszeit?
Hallo zusammen,
vielleicht liest hier ja der eine oder andere rechtskundige mit. Folgendes Szenario.
Ein Azubi hat infolge eines Arbeitsunfalls einige Physiotherapiesitzungen (finale Anzahl noch nicht absehbar) zu nehmen.
Leider ist es so, dass die diese Sitzungen sich teilweise mit der Arbeitszeit überschneiden, bzw. er früher gehen muss um pünktlich zu dem Termin zu erscheinen. (Es wird derzeit versucht jeweils den spätestens Termin zu bekommen, aber auch hier ist mit 30-45 Minuten eher gehen zu rechnen).
Nachdem schon von Kollegen im Büro dumme Sprüche kamen(das Klima ist allgemein eher schlecht als gut) wurde er nun von seinem Ausbilder angesprochen das es ja pure Kulanz sei das er gehen darf, und das es so nicht weitergeht. Es war von Pause durcharbeiten bzw. nacharbeiten die Rede. Davon die Mittagspause durchzuarbeiten würde ich Abstand nehmen (provoziert im worst-case nur den nächsten Arbeitsunfall)
Achja, es gibt keine Stempeluhr, keine JAV aber wohl einen Betriebsrat.
Meines Erachtens ist es so, das es eine durch den Arbeitsunfall notwendige Heilbehandlung ist, und der Betrieb ihn entsprechend freistellen muss. Es ist ja eine notwendige Behandlung um die Arbeitskraft wieder voll herzustellen und nicht etwa eine kosmetische Behandlung.
Wie ist hier, unabhängig vom persönlichen Empfinden, die Rechtslage?
Danke
Fabian
3 Antworten
richtig erkannt, die gesundheit geht vor- besonders bei einem arbeitsunfall
die mittagspause durcharbeiten verstößt gegen das arbeitsschutzgesetz und ist nicht erlaubt...
überstunden machen um die stunden wieder reinzuholen geht, aber auch da ist die gesetzlich vorgeschriebene arbeitszeit zu beachten-> grade bei auszubildenden!
eventuell könnte man einen urlaubstag streichen wenn die stunden sich sammeln
die kollegen sollen ruhig sein und nicht dumm daher reden
das ist bei uns in der firma genau so, bin seit 2 1/2 wochen krank weil beide kniescheiben total fehlgestellt sind und ich bandagen tragen muss
in der arbeit wird auch schlecht über mich geredet, dass tun die nur weil sie unterbesetzt sind und es ihnen stinkt, dass sie arbeiten müssen!
man könnte annehmen,das deine meinung logisch klingt und ich würde mich dem anschliessen,jedoch habe ich keine ahnung,ob es rechtens ist.immerhin ist er ja arbeitswillig und nicht mit einer krankmeldung zu hause
Wir hatten einen ähnlichen Fall bei mir in der Firma (Wegeunfall) und der MA wurde zwar freigestellt und konnte die Termine wahrnehmen allerdings wurde ihm die Zeit vom Stundenkonto abgezogen was auch so viel wie nacharbeiten bedeutet. Die Fahrt zur Physiotherapie wurde allerdings per km pauschale erstattet. Das ist leider unlogisch und der MA hat auch versucht sich dagegen zu wehren allerdings erfolglos. Ich gehe mal davon aus, dass sich mein AG als einer der großen deutschen Konzerne da nicht rechtswidrig verhalten hat.