Nebenkostenerhöhung wegen Nachbarn. Wie vorgehen?
Mein Partner wohnt in einem Mehrfamilienhaus. Seine Nachbarn haben aufgrund des russisch-ukrainischen Krieges seit einigen Wochen Familie/Freunde zu Besuch, deren Nachnamen nun auch am Briefkasten sowie am Klingelschild kleben.
Nun zum Anliegen: Gestern erreichte ihn ein Brief der Hausverwaltung, welcher mitteilte, dass zum einen der Müll nicht mehr ordnungsgerecht getrennt wird, zum anderen das aufgrund erhöhter Müllaufkommen/der falschen Trennung die Mülltonnen extremst überfüllt und nicht mehr zu schließen sind > Aufstellen weiterer Tonnen. Aus diesem Grund werden ab sofort die Nebenkosten erhöht. Außer man kann beweisen, dass bestimmte Mietparteien für das erhöhte Müllaufkommen verantwortlich sind.
Mein Partner ist zwiegespalten angesichts der Tatsache, dass diese Personen aufgrund von Krieg hier (eventuell sogar unangemeldet > Hausverwaltung weiß nichts vom erhöhten Mülltonnenbedarf) Unterschlupf suchen und dementsprechend mehr Müll anfällt, sieht jedoch auch nicht ein, die Nebenkosten und erhöhten Müllkosten zu akzeptieren und zu bezahlen. Er druckt die Scheine immerhin nicht.
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9 Antworten
Sofern die neuen Bewohner länger als 6 Wochen dort wohnen, haben sie keinen Besucherstatus mehr und MÜSSEN der Hausverwaltung sowieso gemeldet werden und es muss eine Genehmigung für diesen Zuzug geholt werden.
Anderenfalls handelt es sich um unerlaubte Gebrauchsüberlassung der Wohnung an Dritte, was mit Abmahnung und fristloser Kündigung enden kann.
Sollte der Zuzug genehmigt werden, müssen die zusätzlichen Personen bei den Betriebskosten berücksichtigt werden, d. h. die betreffende Partei zahlt in Zukunft für alle in der Wohnung lebenden Personen. Es müssen größere Mülltonnen bestellt werden etc.
Wenn die Mieter den Zuzug nicht selber melden, machst du es halt. Es sei denn, du möchtest deren Nebenkosten mit bezahlen.
Ich würde jetzt konkret die Nachbarn nicht anschwärzen.
Ich würde aber dem Vermieter schriftlich mitteilen, dass sich an Deinem Müllaufkommen und Entsorgungsverhalten nichts geändert hat und Du deshalb nicht bereit bist, die Mehrkosten, die durch andere zusätzliche Hausbewohner entstehen/anfallen, zu tragen.
Dann müssen aber bitte im Gegenzug die Kosten für die eingesparte Wärme Berücksichtigung finden. Schließlich gilt das, was im MV vereinbart wurde.
Die Leute werden gemeldet sein, wenn ihr Name am Klingelschild ist. Wenn nicht, wird es Zeit. Wenn offensichtlich ist, dass das erhöhte und falsch sortierte Müllaufkommen mit den Ukrainern zusammen hängt, sollte man das auch so der Hausverwaltung mitteilen.
Die Mietpartei, die die Leute aufgenommen hat, muß denen auch die Mülltrennung erklären und die Nebenkosten müssen angeglichen werden.
Das hat mit dem Krieg nichts zu tun, sondern was mit dem deutschen Mietrecht.
Außer man kann beweisen, dass bestimmte Mietparteien für das erhöhte Müllaufkommen verantwortlich sind.
Dann teile man der Hausverwaltung mit, dass seit etwa "Datum" X im Haushalt der Familie Y soundsoviele Ukraineflüchtlinge aufgenommen wurden ( als Beleg .... das Klingel- und Briefkastenschild ) - dann kann die Verwaltung dort die erhöhten Müll- und u.U. auch Wasser-/Abwassergebühren einfordern.
Zumal ja im MV vereinbart wurde, das für solche Bewohner nichts zu bezahlen ist, das gilt dann aber auch für Grundsteuer; Versicherung, Wasser, und Wärme.
Wenn die Abfallkosten erhöht werden sollen, dann nur für die Mietpartei, die diesen erhöhten Abfall verursacht. Daher sollte dein Partner der Forderung des Vermieters widersprechen und auf die Mietpartei als Verursacher verweisen.