Nachbar-Carport an unserer geschraubt, muss ich das hinnehmen?
Ich wohne in einem Reihenhaus. Vor dem Haus haben mehrer Häuser Carports, die teilweise miteinander verbunden sind. Alle in ähnlichem Schema. Bei uns ist es so, dass der unmittelbare Nachbar vermutlich mit einem der vorherigen Eigentümer ausgemacht hat, dass er auf einer Seite keine eigenen Stützfüße benötigt, sondern unsere mit verwenden darf und hat seine Querbalken an unsere Stützbalken geschraubt. Nun ist es so das unsere Stützbalken auf unserem Grundstück stehen, er somit bei den recht schmalen Reihenhäusern einen Platzvorteil hat. Da die Holzkonstruktion recht alt ist habe ich überlegt das ganze abzureissen und etwas anderes oder auch vergleichbares aufzubauen. Aber dann mit Stahlträgern anstatt Holz. Ich möchte bei der Gelegenheit das der Nachbar dann eigene Stützbalken einbaut auf seinem Grundstück. Natürlich hat ein erstes vorsichtiges antasten gezeigt das dieses Thema vermutlich nicht ohne Konflikte von statten gehen wird. Wie sieht der rechtliche Rahmen aus? Unser Carport hat statisch gesehen nur den Nutzen/die Notwendigkeit für die Nachbarn, nicht für uns. Der Carport geht über die komplette Hausbreite und ist auf einer Seite überdacht, auf der anderen (hier betroffenen Seite) als Pergola gebaut.
Fotos hätte ich bei Bedarf zum Zeigen.
Ich danke für eine Antwort im Voraus
Gruß
Dirk
6 Antworten
Das Problem ist, dass Stellplätze im Regelfalle nicht für Einzel-Carports geeignet sind, deshalb greifen viele Eigentümer zu einer gemeinsamen Lösung und nehmen einen Doppel- Carport ohne Mittelstütze, so dass ein komfortables Einfahren möglich ist. Diese Variante bedarf des Einverständnisses beider Parteien und erfordert eigentlich eine Baulast Eintragung für den Fall einer Veräusserung des Grundstückes.
Die Ausführung, wie bei dir praktiziert hat den Hintergrund, die Durchfahrbreite zwischen den Stützen zu erweitern, zeigt aber gleichzeitig die Problematik auf, wenn einer der Eigentümer Veränderungen oder gar den Neubau seines Carports plant. Warum hast du den Anbau nicht unterbunden? Du hattest mit deiner Absicht, deinen Carport zu erneuern, das beste Argument dafür einen Konflikt zu vermeiden.
Sei´s drumm, selbst wenn die gemeinsame Pfostenlösung bei dieser Reihenanlage Teil der Baubschreibung war, hat der neue Nachbar kein Recht, ungefragt dein Eigentum anzutasten, zu nutzen oder zu beschädigen. Da der Anbau an eine Pergola erfolgte, kannst du auch staatische Vorbehalte machen, da eine Pergola ohne Dachlast berechnet wird.
Ihr werdet dienächsten X- Jahre miteinander auskommen müssen und solltet mit dem Hinweis auf die Rechtslage eine einvernehmliche Lösung anstreben. Navajo
Der Anbau durch den Nachbarn erfolgte defnitiv nachträglich, vielleicht vor 2-3 Jahren, also definitiv bei einem Hausalter um die 20 Jahre nicht so in der Baubeschreibung vorgesehen. Allerdings auch VOR UNSEREM Erwerb. Damit konnte ich nichts unterbinden...
Klingt, als würdest Du alle Voraussetzungen für eine neuen Nahostkonflikt schaffen.
Ich würde den Typ zum Grillen einladen oder erst einmal einen kleinen Kuchen vorbeibringen und dann beiläufig über Deine Pläne reden, ihn vielleicht zu den morschen Stützbalken eskortieren.... hängt von der Situation ab.
Der Nachbar ahnt vermutlich, dass es Stress und Kosten geben kann. Hier könnte eine Übergangsphase helfen oder andere Kompromisse. Bevor ich möglicherweise über Jahre Stress mit einem Nachbarn habe, würde ich immer versuchen, ohne "rechtliche" Schritte auszukommen.
Also ich würde das nicht hinnehmen; er muss Dich vorher fragen; er kann da nicht einfach an Deine Balken anschrauben.
Die Frage bleibt, wie das Nachbarverhältnis sich danach entwickelt.
Der Nachbar wird wohl einen vorherigen Besitzer des Hauses gefragt haben. Es ist auch möglich und zu prüfen, ob diese Erlaubnis im Grundbuch eingetragen worden ist.
Was der Nachbar mit dem vorherigen Nachbar ausgemacht hat, sollte Dich nicht interessieren. Mach Dein Ding denn es ist ja Dein Gründstück.
An sich ist es recht einfach. Dein Grundstück! deine Stützen! Dein recht diese zu Verwenden.
Er hat kein recht wenn du es neu machen willst zu sagen "ja aber dann hab ich kein dach mehr usw" Es ist dein Grundstück und die Stützen sind dein Eigentum und ende. so würde ich das sehen. Vll könnt Ihr euch die kosten für die Stützen ja teilen und setzt die genau auf die Grenze.