Mit 19 noch zum Jugendamt?
Hallo zusammen,
Ich bin in einer sehr komplizierten Lage, deswegen kann das schon mal länger werden und ich entschuldige mich zuvor schon mal.
2020 im oktober habe ich mein Studium angefangen und bin von Zuhause ausgezogen. Ich hab zwei semester studiert und demnach auch 2 semester baföq bezogen. Jetzt werde ich mich exmatrikulieren. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Meine Mitbewohner waren sehr dreckig und irgendwann hat man sich nicht mehr verstanden
- Meine Uni ist 50km von mir entfernt
- mir macht der studiengang keinen spass mehr
Jetzt stehe ich aber vor einer Reihe problemen. Ich will im sommersemester einen neuen studiengang beginnen, bis dahin habe ich mir schon einen Aushilfejob gesucht damit ich wenigstens ein wenig geld in der Tasche habe. Ich habe aber keine Ahnung wie das jetzt mit dem Baföq abläuft, da ich ja dieses nach studienabbruch zahlen muss (das ist grundsätzlich jetzt aber nicht meine größte sorge da ich da einfach mal anrufen kann)
Mein Problem ist, dass ich jetzt wieder bei meiner Mutter lebe. Mein Verhältnis mit meiner mutter ist durch und durch schwierig und nach 18 jahren zusammenleben kann ich versichern, dass ich das keinen weiteren Tag aushalten kann. Besonders weil ich in den Genuss des friedlichen alleine lebens (bzw. Leben mit psychisch stabileren Menschen) gekommen bin.
Meim Vater kommt genauso wenig in Frage, da er in einem kleinen rentner apartment lebt und mich auch gar nicht aufnehmen würde.
Nun stellt sich die Frage: muss ich jetzt einfach einen Vollzeitjob annehmen um von hier weg zu kommen, denn ich bin ja eigentlich zu alt um das mit dem Jugendamt klären zu können. Ein Vollzeitjob wäre sehr schwierig da ich ja bereits im April wieder studiere und demnach wieder baföq beziehen will. Und wenn ich doch zum Jugendamt gehen kann, wie läuft das dann ab? muss ich da rein laufen und mein Problem schildern? Die werden mir ja nicht einfach so ein heim zu verfügung stellen oder?
7 Antworten
Bis zur Vollendung des 21 Lebensjahres kannst Du dich noch ans Jugendamt wenden, sie können für dich aber nicht mehr tätig werden, sondern nur noch beratend zur Seite stehen.
Müsstest dich dann ggf.ans Jobcenter wenden und da einen ALG - 2 oder besser Hartz - lV Antrag stellen und dabei könnte dich das Jugendamt dann ggf.durch ein Schreiben unterstützen.
Damit hättest Du dann auf jeden Fall bessere Chancen beim Jobcenter etwas zu erreichen, denn unter 25 bekommt man nur in Härtefällen ggf.finanzielle Unterstützung, wenn man noch bei den Eltern bzw.einem Elternteil lebt.
Dann muss man nachweisen bzw.glaubhaft machen dass das nicht mehr zumutbar ist.
Danke dir für deinen Stern !
Das Jugendamt ist nicht mehr für dich Zuständig, aber das Arbeitsamt und das Jobcenter. Mache bei denen einen Termin und notfalls beim Einwohnermeldeamt für eine Sozialwohnung
auch mit 19 kann man sich ans Jugendamt wenden, über die Hilfe für junge Erwachsene sind sie weiterhin zuständig. Allerdings kann man dir durchaus zumuten einen Vollzeitjob anzunehmen. Es gibt viele Jobs di eman auch für eine begrenzte Zeit gut ausüben kann.
Ab 18 bietet das Jugendamt eigentlich nur noch Beratung an. Zumindest geht das Jugendamt nicht mehr aktiv auf Volljährige zu. Man muss also selber aktiv werden und Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen.
Glaube bis 21 kann man auf Antrag auch eine 'Betreuung' bzw. Alltagshilfe gewährt bekommen. Da musst du dich vor Ort beim Jugendamt erkundigen.
Ansonsten kenne ich nur die Möglichkeit einer gesetzlichen Betreuung oder einer Alltagsbegleitung/Häusliche Pflege durch ASD, aber bin mir sicher dass du das nicht nötig hast.
Bei unter 25-Jährigen, die weder eine abgeschlossene Berufsausbildung noch ein abgeschlossenes Studium haben, sind die Eltern eigentlich zum Unterhalt verpflichtet.
Dann gäbe es noch die Möglichkeit, einen Antrag im Jobcenter auf ALG2 zu stellen. Da wird allerdings geprüft, inwiefern die Eltern zum Unterhalt verpflichtet sind.
Außerdem steht dir z. B. auch ein Rechtsberatungsschein zu. Diesen Schein kann man beim Amtsgericht beantragen. Damit kann man zu einem Anwalt seiner Wahl, und sich z. B. in Thema Unterhalt, etc. beraten lassen. Das kostet dann nur 15 €.
Ich denke die beste Lösung wäre, wenn du arbeiten gehst und dir schon mal eine Wohnung in der Nähe von der Uni nimmst. Wenn du nicht arbeiten möchtest, oder keine Arbeit findest, solltest du versuchen, Unterhalt (insbesondere von deinem Vater) einzutreiben.
Ich glaub Jugendamt kannst du dann leider vergessen. Wenn du nicht bei deiner Mama leben willst und nicht einige Tausend Euros angespart hast, wirst du auf jeden Fall arbeiten müssen, denke ich. Ob Vollzeit weiß ich nicht, hängt ja auch davon ab wie teuer die Miete ist. Wo wohnst du denn und hast du noch andere Finanzierungsmöglichkeiten?