Mietkautionsversicherung Erfahrungen?
Hey, meine Dangos.
Ich suche momentan ja nach einer Wohnung. Leider muss ich zugeben, würde es bei einem Angebot nicht ganz mit der Kaution hinkommen. Deshalb hab ich ein bisschen recherchiert, welche Möglichkeiten man den hat, die Kaution zu bezahlen.
Dabei bin ich auf eine Versicherung gestoßen, die man meistens online abschließt (man muss auch Kontodaten angeben) und in ein paar Tagen bekommt man bei guter Bonität eine Art Urkunde, welche man dem Vermieter anstelle der üblichen Kaution geben kann.
Man bezahlt hierbei entweder monatlich, halb- oder vierteljährig, oder einmal im Jahr eine Gebühr statt auf einmal den ganzen Betrag.
Klingt an sich wirklich nicht schlecht, auch wenn man das Geld lieber für Möbel oder so ausgeben möchte. Jetzt bin ich natürlich etwas skeptisch wegen der Online-Sache. Immerhin soll ich meine Kontodaten dort eingeben.
Deshalb wollte ich von euch wissen, ob ihr vielleicht schon Erfahrungen mit dieser Mietkautionsbürgschaft, wie sie richtig heißt, gemacht habt. Und natürlich, ob ihr sie auch empfehlen würdet.
Hier noch ein paar Randdaten zu mir. Ich bin Auszubildenden beim Bund und möchte nach München ziehen. Ich hätte auch schon eine Wohnung im Augen, die ich gerne beziehen möchte (wenn sie sich für mich entscheiden).
Ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen.
XO Nanna
4 Antworten
Meine klare Empfehlung, lass die Finger von so einer Kautionsversicherung. Die einzigen, die daran verdienen, ist die Kautionskasse, also dieses Unternehmen.
Die Gebühr ist mit 5,25% der Kautionssumme nicht wenig. Jedoch bezahlst du das immer, über die gesamte Mietzeit hinweg. Das ist verlorenes Geld, bekommst du nicht mehr wieder.
Wenn du hingegen einen Kredit aufnimmst, dann ist der mit knapp 3% günstiger. Diese Zinsen zahlst du aber nur solange, bis der Kredit abgezahlt ist, dann nicht mehr. Zudem muss die Kaution verzinst angelegt werden. Ja die Guthabenzinsen sind zur Zeit nicht der Rede Wert, aber doch wird es im Laufe der Zeit mehr.
Außerdem hast du per Gesetz das Recht, die Kaution in 3 Monatsraten zu leisten. Vielleicht kannst du die Summe so selber aufbringen. Wenn du zur Wohnungsübergabe (sofern das so vereinbart ist, die Kaution da mitzubringen) nur 1/3 der Kautionssumme bringst, kann der Vermieter nichts dagegen sagen.
Noch ein Nachtrag. Der Vermieter muss die Kautionsversicherung nicht akzeptieren. Das ist Vereinbarungssache.
Okay. Und warum dann nicht einen Kleinkredit? Offenbar hast du eine saubere Schufa. Da würdest du bestimmt einen bekommen. Das zumindest als Plan B, falls du doch die Versicherung bevorzugst obwohl nachteilig wegen unnötigen Kosten, und der Vermieter die Kautionsversicherung ablehnt.
Aus Vermietersicht: Nur Bares ist Wahres.
Käme mir ein Mieter mit einer solchen Urkunde anstelle einer Kaution in bar oder per Überweisung, würden wir das konsequent ablehnen. Im Mietvertrag, sofern schon abgeschlossen, steht, dass die Kaution bei Übergabe zu zahlen ist (ggf. in 3 Raten). Alles andere würden wir strikt ablehnen. Grund: Einmal reingetappt!
Käme ein Mieter schon im Vorfeld mit diesem Ansinnen, wäre auch sofort raus, da das ein Zeichen dafür ist, dass er schon zu Mietbeginn klamm ist und womöglich schon bald auch die Miete nicht mehr bezahlen kann. Jeder Vermieter weiß, dass der Umzug selbst Geld kostet und auch Anschaffungen für die Wohnung anstehen, die ein Mieter erst einmal gar nicht ganz überblickt. Wenn es dann für die Kaution schon nicht reicht, ist vermutlich Feuer am Dach. Muss nicht sein, aber das reicht aus, um unter zahlreichen Mitbewerbern einen auszuwählen, der hier nicht rumzickt.
Gerade auf dem Münchner Wohnungsmarkt darfst Du davon ausgehen, dass man Dich nicht als ernsthafte Kandidatin auswählt, wenn Du mit sowas kommst.
Mieten sind in München sehr teuer. Da solltest Du Dich schon fragen, ob Du Dir das überhaupt antun willst, denn wenn man in München arbeitet, muss man nicht zwangsläufig in München wohnen. Von deutlich günstigeren Städten im Umland aus kommt man in kurzer Zeit auch mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt. Die ersparte Miete geht dann oft nur teilweise durch höhere Fahrkosten drauf.
Niedrigere Miete = niedrigere Kaution.
Wenn man das Geld für die Kaution nicht hat: Eltern fragen (deren Geld ist dadurch nicht verloren) oder die Bank, die bei geringer Bonität sicher keine Schwierigkeiten machen wird.
Hart, aber realitätsbzogen herzlich!
Das Problem ist aber, das man im weiteren Umfeld von München kaum Wohnungen findet, die mit öffentlichen Verkehrmitteln überhaupt zu erreichen sind, und teilweise sind die Fahrtkosten doch ziemlich hoch. Ich sehe das vor allem jetzt gerade. Ich wohne in Lenggries und muss monatlich ca 224 Euro nur für Fahrtkosten. Da müsste die Wohnung schon eine recht kleine Miete haben, damit man sich das als Auszubildende leisten kann. Auch in Bad Tölz (in der Nähe von Lenggries) sieht es nicht viel rosiger aus, genauso wie Holzkirchen. Außerdem hab ich auch jetzt vor allem im Winter das Problem mit Zugausfällen und Verspätungen. Wenn die BOB nach Holzkirchen zu spät ist, dann erwische ich meine S-Bahn nicht mehr und wenn die dann auch noch (wie momentan) verspätet ist, dann komm ich viel zu spät. Im engeren Umfeld von München hat mein einfach bessere Anbindungen, weil es neben S-Bahn und U-Bahn auch Tram und Bus gibt, die einfacher zu erreichen sind. Dort hab ich mehrere Ausweichmöglichkeiten.
Meine Eltern würden mir ja gerne helfen, können es momentan aber nicht.
Nach dieser Schilderung kann ich mir Deine Probleme gut vorstellen. Gerne würde ich Dir noch mehr Tipps geben, aber dazu bitte ich Dich, eine Freundschaftsanfrage zu machen.
in ein paar Tagen bekommt man bei guter Bonität eine Art Urkunde, welche man dem Vermieter anstelle der üblichen Kaution geben kann.
Wenn der Vermieter sich denn mal darauf einläßt!?!
Manch ein Vermieter könnte auf die Idee kommen, dass kein Geld für die Kaution synonym mit kein Geld für künftige Mietzahlungen sein könnte.
Nur mal so´n Gedanke!
Auf dem angepannten Mietwohnungsmarkt tummeln sich viele Suchende, darunter auch etliche mit so richtig viel "Kohle"!
Ja "leider". So hab ich das wirklich noch gar nicht gesehen, ich dachte, dass es für den Vermieter auch einfacher ist. Aber eigentlich kann es schon wirklich so aussehen.
Wenn du gute Bonität hast, brauchst du die Versicherung nicht. Hast du keine gute Bonität, wirst du sie nicht bekommen.
Gute Bonität heißt nicht, dass man 3000€ auf der hohen Kante hat.
Das ist klar. Aber es heißt, dass man zumindest finanziell in der Lage ist, etwas anzusparen.
Der Antwortgeber wollte damit erklären, dass man auch dafür eine gute Bonität haben muss, um die Kautionsversicherung abschließen zu können. Die Bonität wird von dem Unternehmen geprüft. Hättest du eine schlechte Bonität, würdest du die Versicherung nicht bekommen.
Das ist mir klar. Das hab ich ja am Anfang auch gleich dazugesagt.
Das versteh ich jetzt nicht ganz, muss ich sagen. Wieso brauche ich keine Versicherung bei guter Bonität? Bonität ist doch meine Kreditwürdigkeit (habe keine Kredite und hatte auch noch nie welche). Ich begreife den Zusammenhang mit der Kautionszahlung nicht ganz. Weil auch wenn meine Kreditwürdigkeit vielleicht hoch ist, hab ich die Kaution ja trotzdem nicht.
Das er die Versicherung nicht akzeptieren muss, hab ich auch schon gelesen. Aber eigentlich kann ich die Versicherung auch wieder beenden, wenn ich die Kaution zusammengespart habe. Dann würde ich nicht ewig lang zusätzlich zahlen. Es wäre momentan also eher eine Notlösung