Lohnt sich für mich Fußbodenheizung? Wäre die sinnvoll oder nicht?
In meinem Haus wurden die Räume im Souterrain bisher als Keller/Abstellraum genutzt. Jetzt würde ich gern eine kleine Mietwohnung (35m²) daraus machen.
Ein kleines Badezimmer ist schon seit dem Hausbau vor 45 Jahren dort vorhanden, es ist noch in relativ gutem Zustand.
Eigentlich wollte ich eine Fußbodenheizung einbauen lassen, nachdem die ersten Handwerksfirmen sich die Räume angeschaut haben weiß ich jetzt aber, dass das alles sehr aufwändig und kompliziert würde.
Ich liste mal meine gesammelten Argumente auf und bitte euch um gute Ratschläge:
Contra Fußbodenheizung:
- Es ist schon Estrich drin, im Bad auch schon Fliesenboden.
- Die Räume sind nur ca. 2,20m hoch, und im Raum mit der Außentür verlaufen oben an der Zimmerdecke noch die dicken Toilettenabflußrohre aus dem EG.
- Die Türen sind knapp 2m hoch.
- Käme jetzt Fußbodenheizung mit neuem Estrich und neuen Bodenfliesen auf den alten Estrich, würde das laut Installateur 10cm dick. Also die Deckenhöhe nur noch 2,10m (Stellenweise abzüglich 15cm wegen der Abflußrohre) und die Türöffnungen nur noch 1,88/1,89 m hoch.
- Den alten Estrich entfernen wäre wohl sehr aufwändig und kostenintensiv und würde nur ein paar zusätzliche Zentimeter bringen.
- Durch den Raum, der jetzt noch unbeheizt ist, verlaufen ohnehin schon Heizungsrohre, es wäre völlig unkompliziert dort einen Heizkörper zu installieren.
Pro Fußbodenheizung:
- weniger Heizenergie nötig
- besseres Raumklima
- Mit Fußbodenheizung im Keller angeblich weniger Schimmelgefahr? Momentan ist in einem der Räume Schimmel an der Wand.
- Es müssen neue Leitungen für eine Regenwassernutzungsanlage und für Badentlüftung, evtl. auch für Telefon, gelegt werden. Die könnte man mit einer neuen Fußbodenheizung vielleicht einfach im Boden unter dem neuen Estrich verlegen.
7 Stimmen
13 Antworten
Hallo Corinna2015,
Nur den Keller mit FBH zu versehen und das nachträglich halte ich nicht für sinnvoll, weil:
- Der vorhandene Estrich, die Dämmung und der Brenner nicht für FBH ausgelegt ist
- die Raumhöhe zu niedrig ist / wird
- die Antwort deines Installateurs " Ein Installateur meinte, an die vorhandene Gasbrennwerttherme könne er einen zweiten Kreislauf für die Kellerwohnung anschließen." eventuell auf einen zusätzlichen konventionellen Heizkreislauf bezogen war.
"Der vorhandene Estrich, die Dämmung und der Brenner nicht für FBH ausgelegt ist"
Was bei einem 45 Jahre alten Haus auch eher untypisch ist, kaum jemand hat damals den Keller ausreichend gedämmt.
Perimeterdämmung war irgendwas bei Science Fiction oder "haben wir noch nie gebraucht".
Danke, für die Auszeichnung und viel Erfolg beim Umbau.
"bisher als Keller/Abstellraum genutzt."
Oh je... Wieder mal ein Altbau. Ist der Keller trocken?
Ich gehe mal davon aus, dass eine Baugenehmigung vorliegt zur Nutzung von Wohnraum im Keller. Ansonsten sieht es versicherungstechnisch übel aus in einem Schadenfall.
Dinge über die sich die meisten keine Gedanken machen.
Die Wohngebäudeversicherung versichert das gegen Aufpreis gerne mit, aber im Schadenfall zahlen die dir die Prämien der letzten 3 Jahre zurück und lehnen den Schaden ab.
Der Nachweis der Stellplätze ist eine Vorschrift, an denen so manche Genehmigung eines Ausbaus scheitert. Ob es dazu berechtigt zu sagen: Ich lasse es nicht genehmigen, das Risiko muss jeder für sich entscheiden.
Der Keller hat definitiv zu hohe Luftfeuchtigkeit, sonst wäre ja kein Schimmel aufgetreten.
Ich habe das öfter, dass sich erst Schimmel bildet nach dem nachträglichen Ausbau.
Danke für deinen Kommentar.
Ja, ich werde ganz korrekt einen Bauantrag stellen, bei der Entscheidung hast du mir geholfen.
Was kann ich denn tun, damit nach dem Ausbau kein Schimmelproblem auftritt? Hast du Tipps für mich?
Die Fußbodenheizung halte ich nur dann für sinnvoll, ja sogar notwendig, wenn die Energiegewinnung über eine Wärmepumpe erfolgt.
Ansonsten gibt es m.E. keine Vorteile:
Fußbodenheizungen sind im Gegensatz zu Radiatorheizungen sehr träge, und daher nicht in der Lage auf Temperaturschwankungen in Räumen, welche zum Beispiel an einem kalten Wintertag durch die tiefstehende Sonne zusätzlich aufgeheizt werden nicht adäquat reagieren.
Ein Thermostatventil schaltet bei einer Raumthermperatureinstellung von z.B. 21 °C dann den Heizkörper zurück, ja manchmal sogar ganz aus.
Eine Fußbodenheizung kann das nicht: die betroffenen Räume werden einfach nur wärmer, d.h. Fenster nötigenfalls auf.
Außerdem wird bei dieser geringen Raumhöhe das Problem nuigrößer,weil ich für die Fbh 17 cm Aufbauhöhe benbötige, wovon allein 10 cm für eine gute Wärmedämmung benötigt werden.
Als Abhilfe könnte man eine Vakuumdämmung verwenden, welche 7 cm an Höhe einspart.
Diese ist allerdings schweineteuer.
Des weiteren benötigst du eine eigene Heizkreissteuerung mit Mischer, Stellmotor und Elektronik
Die Aussage, dass mit der Fußbodenheizung die Schimmelbildung geringer ist kann in den Bereich der Märchen angesiedelt werden:
es gibt für solche Fälle nichts Besseres als Konvektion(Luftwalze bewegt sich thermodynamisch, und streicht somit an den kalten Außenwänden entlang.
Eine solche Thermodynamik ist bei der Fußbodenheizung nicht bzw. nur in einem wesentlich geringeren Ausmaß gegeben.
Nachdem im Boden ohnedies schon die Vor-,und Rücklaufleitungen liegen, kann man diese als Anspeisung zu den einzelnen Heizkörpern benutzen.
Und die Bodenschlitze sind auch wesentlich unproblematischer herzustellen, als die Neuherstellung des Fußbodens.
Der Wandschimmel kann verschiedene Ursachen haben:
1.)Undichtheit des Kellermauerwerkes.
2.)Bauphysikalisch bedingte Kondensatbildung.
Richtigerweise müssten beheizte Wohnräume bei erdberührten Wänden wärmegedämmt ausgeführt werden.
In diesem Fall müsste eine Außendämmung aufgebracht werden, will heißen freilegen des Kellermauerwerkes außen..
Ansonsten darf mit Sicherheit mit Kondensat-, und in der Folge Schimmelbildung gerechnet werden.
Wenn es sich um eine klassische Souterrainwohnung handelt, sind in Österreich Wohnräume erlaubt, allerdings mit einer Mindestraumhöhe von 2,30m.
Bei Totalunterkellerung verboten.
Also auch die rechtlichen Belange beachten (Baugesetze, Mietvertrag).
Ersetze mal Fußbodenheizung durch Strahlungsheizung! Heißt, konzentriere dich nicht auf Fußboden, es gibt noch andere Flächen, die zur Strahlung genutzt werden könnten. Wand- Decken- Heizung wäre möglich und ebenso effektiv wie Fussboden-Heizung.
Nur, die Heizungsbetriebe haben an solcherlei kein Interesse, weil sie dabei nicht so viel verdienen können. Und weil sie diese Technik nicht beherrschen.
Lasse doch zuerst mal den Wärmebedarf ermitteln, daraus ableiten, welche Heizfläche dafür verwendet werden müsste und welche Stärke die dafür nötige "Speichermasse" haben müsste. Falls da 6 cm ausreichen würden, könnte dies an Decke oder Wand verlegt werden. Dann bliebe nur noch zu klären, wie die Anbindung dieser Heizungsart an die bestehende Luftumwälzungsheizung via Heizkörper gemacht werden soll.
Übrigens, Strahlungsheizungen strahlen alles an! Somit verringern sich die Flächen an denen Schimmel entstehen könnte. Heizkörper wärmen nur die Luft, nicht Wandflächen.
Ich schließe mich grundsätzlich der Meinung von habakuk63 an.
Der Keller ist vollkommen trocken, aber an einer Wand ist etwas Schimmel.
Eine Baugenehmigung habe ich (noch) nicht beantragt.
Der Wohngebäudeversicherung wollte ich die Veränderung natürlich mitteilen, damit alles gut versichert ist.
Bei der Baugenehmigung bin ich noch hin- und hergerissen. Einerseits möchte ich (besonders als gläubiger Christ!) alles ganz korrekt machen, andererseits musste in der Nachbarschaft jeder, der mit Genehmigung an- oder ausgebaut hat, seinen Vorgarten für PKW-Stellplätze zupflastern, das finde ich gräßlich. Generell zerstört das den schönen Eindruck der Wohnsiedlung und im Speziellen liebe ich meinen Vorgarten.