Welche Heizung im Hobbykeller nachträglich einsetzen?
Hallo!
Ich habe letztes Jahr ein Haus mit Keller gebaut! Es ist ein KfW-Effizienzhaus 55 mit einer Luftwärmepumpe, Fußbodenheizung und Be- und Entlüftungsanlage. Der Keller ist in einem Keller, einem Technikraum und einem Hobbyraum (38m²) unterteilt. Die damalige Überlegung, den Hobbyraum nicht mit Fußbodenheizung auszustatten, wurde aus finanziellen Gründen abgelehnt. Nun möchte ich den Hobbykeller gerne beheizen. Die Frage ist nun, was sich nachträglich und kostengünstig realisieren lässt? Der Raum soll nur gelegentlich zum spielen für die Kinder, als Partyraum und/oder für ein ev. Heimkino genutzt werden. Der Raum hat noch keinen Bodenbelag (nur Estrich). Der Raum ist von aussen gedämmt.
Gibt es irgendwelche Vorschläge?
Danke für die Infos!
Gruß,
René
3 Antworten
Komm jetzt bloß nicht auf die Idee, hier elektrisch heizen zu wollen - dann ist Deine teuer bezahlte Effizienz umwelttechnisch und finanziell schnell wieder im Eimer...
Vorschlag: ganz normale Flachheizkörper mit an die Heizwasserversorgung der FBH anhängen; falls möglich als extra Strang, den man separat absperren kann, zur Not auch einfach aus dem Vorlauf zum FBH-Verteiler abzweigen.
Die Vorlauftemperatur ist bei FBH zwar nur auf 35/30°C ausgelegt statt auf 55/50° C wie für Heizkörper üblich, das kann man aber einfach über größere Übertragungsfläche - sprich breitere Heizkörper oder drei- statt zweilagige Konvektoren - wieder wettmachen. Heizlastberechnung macht der Heizungsmonteur, meistens haben die aber schon reichlich Reserven drin, die man bei gut gedämmten Häusern gar nicht braucht --> etwas weniger reicht auch.
Vorteil der Heizkörper gegenüber FBH wäre sogar noch, daß der Raum bei der vorgesehenen, sporadischen Nutzung schneller warm wird und schneller wieder "abgeschaltet" werden kann.
Nur keine lufterhitzenden Heizkörper (die mit den zwei oder sogar drei Platten) an die Wand hängen!!! Damit bekommst Du im Keller schon fast eine Schimmelgarantie.
Die Warmluft steigt nach oben, kühlt an der Aussenwand aus und fällt an dieser Auskühlfläche nach unten wobei die rel. Luftfeuchte in der sich abkühlenden Luft ansteigt. Die Folge ist, dass die Wandoberfläche auffeuchtet, und zwar je kälter die Luft (je näher am Fußboden), um so feuchter. Das wird dann oft mit von unten aufsteigender Feuchte verwechselt! Vor allem in Ecken, wo die Luft schlecht zirkulieren kann und die Wandoberfläche somit schlecht erwärmen kann, wird es feucht.
Sinnvoll sind Wandheizsysteme, die kalte Wandoberflächen verhindern und damit der Auffeuchtung und Kondensatproblematik wirkungsvoll entgegen stehen. Ggf. kann auch der Einfachheit halber (auch wegen des Geldes) die hydraulische Heizleiste (mal googeln) Verwendung finden, wegen der niedrigen Vorlauftemperaturen sollte diese allerdings zweireihig übereinander verlegt werden. So schafft man eine warme Wandoberfläche durch einen aufsteigenden Warmluftschleier vor der Wandoberfläche. Damit wird Kondensat verhindert.
Eine schöne Alternative zur Fußbodenheizung wäre die (wasserführende) Wandheizung. Der Raum bleibt m.E. besser nutzbar als mit mehreren riesigen Heizkörpern, die Du benötigen würdest, um eine ordentliche Wärmeübertragung zu erreichen. Es gibt Trockenbau-Fertigsysteme, bei denen in eine Fermacell- oder Gipsfaser-Platte Nuten für PE-Rohr eingefräst sind. Such mal nach "trockenbau wandheizung", da gibt es dann einen Haufen Produkte, einfach zu installieren. Um einen Anschluss an Deine bestehende Heizungsanlage wirst Du nicht herankommen, wenn Du die Effizienz Deines Hauses nicht gefährden willst.