Deckenheizung im Keller zur Mit-Erwärmung darüberliegender Räume nutzen
"Bei Deckenheizungen ist auf eine gute Isolierung nach oben zu achten, damit das nicht ungewollt zur Fußbodenheizung für die darüber liegende Etage wird." - soweit die Literatur. Was aber, wenn ich diesen Effekt haben möchte?
Hintergrund: in einem Einfamilienhaus wird der Keller saniert, das EG ist bereits fertig (vor allem die Fußböden). Überall im Haus sind normale Konvektionshezkörper verbaut, die derzeit mit Vorlauftemperaturen bis max. 50°C im tiefsten Winter laufen.
Ich verspreche mir davon zumindest eine spürbare Absenkung der Vorlauftemperatur aller Heizkörper (die Deckenheizung läuft ja ohnehin mit Niedertemperatur) und im besten Fall die Möglichkeit, den einen oder anderen Heizkörper im Haus entfernen zu können.
Hat jemand soetwas schon mal probiert und kann mir seine Erfahrungen mitteilen? Bin für alle Hinweise dankbar.
2 Antworten
Natürlich kann man im Keller eine Deckenheizung installieren. Allerdings ist eine Deckenheizung nur dann sinnvoll, wenn der Bereich der Deckenheizung täglich benutzt wird, z.B. als Wirtschaftsraum, Besucherbereich oder als Büro. Die Deckenheizung gibt auch Wärme noch oben ab und führt so zu einem kleinen Effekt der Bauteiltemperierung. Diesen Effekt kann man gering halten, wenn man an der Decke erst eine Isolation und dann zum Kellerraum hin die Deckenheizung anordnet. Wenn das Ziel ist den darüber liegenden Raum zu heizen, sollte man zuerst Informationen über die Beschaffenheit der Kellerdecke einholen (Stärke, eventuelle Isolation, Fußbodenaufbau im darüber liegenden Raum, usw.), und ermitteln ob die Kellerdecke dazu überhaupt geeignet ist. Ist die Kellerdecke geeignet, wird die Deckenheizung direkt an der Kellerdecke angeordnet und mittels Putz ein guter Wärmeübergang zur Kellerdecke realisiert. Die Wärmeabstrahlung zum Kellerraum hin sollte man durch eine starke Dämmung verhindern. Entsprechend dem Deckenaufbau wird die Vorlauftemperatur der Deckenheizung errechnet. Nachteilig ist, dass die Lösung so gut wie kein Regelverhalten hat und damit sehr träge reagiert. Mit der Deckenheizung im Keller sollte man wegen der Raumtemperaturbeeinflussung in dem darüber liegenden Raum nur eine Teilabdeckung des Heizbedarfs realisieren. Mit einem kleinen, regelbaren Heizkörper im Erdgeschoss ist dann die Temperaturreglung vorzunehmen. Die einfachste Lösung wäre, dass man die Deckenheizung im Erdgeschoss realisiert. Bei Vorlauftemperaturen von max. 34°C herrscht ein sehr gutes Raumklima und der Heizbedarf wird von der Deckenheizung abgedeckt. Außerdem weist die Deckenheizung ein sehr gutes Regelverhalten auf und es werden keine weiteren Heizkörper gebraucht.
Deckenheizung jetzt nicht, aber quasi das Gegenteil: In meiner letzten Wohnung hatten alle Wohnungen Fußbodenheizung. Als dann die (spanische = verfrorene) Freundin in die über meiner liegende Wohnung mit eingezogen ist hatte ich das Gefühl, dass es bei mir auch mit weniger Heizen wärmer geworden ist. Leider ist das Pärchen irgendwann ausgezogen und ein (männlicher) Single eingezogen und zumindest subjektiv war es dann immer kälter. Objektive Werte kann ich leider nicht liefern....