Haus von 1890 kaufen - worauf achten?
Aktuell bin ich auf Haussuche und habe heute ein interessantes Haus besichtigt. Paar Eckdaten: ca. 150qm Wohnfläche, 300qm Grund, Gasheizung (ziemlich neu), Küche neu, Bäder so gut wie neu... eigentlich muss am Haus momentan nichts gemacht werden.
Was mich allerdings abschreckt ist das Baujahr. Das Haus wurde 1890 gebaut, dann in den 60er komplett saniert und es wurde noch angebaut (EG Kinderzimmer, OG Bad) und seit 2002 wurden nochmal ca. 80Tausen investiert. Haus ist nicht gedämmt. Heizkosten Gas ca. 1700 Euro jährlich aktuell laut Eigentümer, scheinbar wird auch nicht gerade sparsam geheizt.
Die Hütte soll kosten 220.000€
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6 Antworten
Wichtig ist bei einem Hauskauf darauf zu achten, ob das Hasu frei ist von Schwamm. Sind die Sparren des Dachstuhls noch in Ordnung , ohne Käferbefall.
Wie sieht der Keller aus ? Ist er trocken oder sind Anzeichen von Feuchtigkeit zu erkennen. Abdichtungsmassnahmen können sehr teuer werden !
Eine Fassadendämmung würde ich nicht vorschlagen. Eine Aussenwand muss "atmen" können. Es gibt heute zwar Dämmstoffe die besser sind, als solche die es noch vor Jahren gab. Dennoch halte ich das Einpacken eines Hauses nicht für sinvoll.
Es heisst immer, dass man durch die Fassadendämmung Heizkosten sparen würde. Nimmt man die Kosten für die Fassadendämmung und setzt diese Kosten ins Verhältnis zur geringen Heizkostenersparnis, so rechnet sich das nicht, weil es viele Jahre dauert, bis man durch die angebliche Heizkostenersparnis die Kosten für die Fassadendämmung wieder hereingeholt hat.
In Berlin hat eine Wohnungsbaugesellschaft ihre Häuser mit einer Fassadendämmung verkleiden lassen. Den Mietern wurde erzählt, dass sie dadurch Heizkosten sparen würden. Durch die Fassadendämmung wurde freilich auch die Miete erhöht. Betroffene Mieter haben erklärt, dass deren Heizkosten sich kaum oder gar nicht veränderten.
Es ist eben ein Industriezweig, der mit diesen Dämmstoffen enorme Umsätze macht.
Baujahr 1890. Wo ist das Problem? Nicht alles was alt ist, muss auch schlecht sein. 1700 € bei 150 m² und Altbau sind nicht zuviel. Ich würde da eher mal sogar noch eine Schippe drauflegen bei den Heizkosten.
Nimm auf jeden Fall jemand zur Besichtigung mit, der sich auskennt (Architekt, Bauingenieur, Bautechniker) und der sich den Keller und den Dachstuhl anschauen kann. Auch Schimmelpilzsachverständige machen sowas manchmal für kleines Geld und der Betrag wird sich sicher lohnen; allerdings ist der Bau viel zu teuer. Oder steht der direkt am Starnberger See? :-)
Sehr häufig feuchte Keller. 60er Jahre Sanierung, häufig mit
gesundheitsschädlichen Stoffen.
Achte auf Bodenbeläge und Holzschutzmittel, da ist häufig etwas drin, was da nicht hineingehört. Bei 220.000 € sollten dann auch 1-2000 € für einen Gutachter drin sein.
Heizkosten Gas ca. 1700 Euro jährlich aktuell laut Eigentümer, scheinbar wird auch nicht gerade sparsam geheizt.
Unter 1 € pro m² ist nicht zu viel. Zu beachten ist u. a. das es ja wohl ein freistehendes Haus ist. Das ist was anderes als eine Wohnung.
Mein Häuschen ist Baujahr 1880. Ich liebe es;-))
Haus ist nicht gedämmt
Nachträgliche Dämmung bewirken oft das Gegenteil von dem was man sich erhofft.
Mein Haus hat ca. 40 cm dicke Außenwände und wurde noch ganz klassisch Stein auf Stein gebaut. Da braucht man keine zusätzliche Dämmung. Im Winter warm und im Sommer kühl.
Steht das Haus unter Denkmalschutz? Hier sind nämlich Vorgaben insbesondere bei baulichen Veränderungen zu beachten.
Lasse Dir auf jeden Fall einen Energiepass vorlegen. Der jetzige Eigentümer muss den auf Verlangen vorlegen (können), auch wenn er dies gerne abwimmeln möchte. Aus dem Energiepass kannst Du zumindest Tendenzen zu den Heizkosten entnehmen.
Haus steht nicht unter Denkmalschutz. Ok, das mit dem Energiepass werde ich machen.
Keller ist trocken. Gesundheitsschädliche Stoffe gibts laut aktuellem Eigentümer keine.