Kündigung in als Azubi wegen Krankheitstage?
Hallo,
ich bin Azubi im 2 ten Jahr.
Als ich gestern beim Abteilungsleiter die Krankmeldung abgegeben habe, sagte er mir, dies sei meine 6 te Krankmeldung dieses Jahr 2017. Insgesamt war ich dieses Jahr 19 Tage krank. Das findet er zu viel. Er sagte mir, er habe bereits mit dem Chef gesprochen, so dass alle Azubis, der Chef und der Abteilungsleiter mit uns alle reden bezüglich meiner und auch der Krankheitstage der anderen Azubis.
Zudem sagte er mir, ich wäre wohl auffällig krank.
Letztes Jahr, bei Beginn der Ausbildung (1.8.2016) war ich gerade mal 8 Tage krank.
Sind 19 Tage viel ? Kann der Chef mich deswegen kündigen ?
Was meint ihr dazu ? Ich brauche wirklich Hilfe :(
20 Antworten
Einfach kündigen geht nicht.
Oftmals ist es nicht die Zahl der Fehltage, sondern die Häufigkeit. Wir hatten in unserem Ausbildungsjahrgang einen Azubi, der war auch im Jahr vllt 19 Tage weg, aber dann immer nur für 1 Tag. Das macht dann den Eindruck, wenn der mal keine Lust hat macht er auf krank.
Vor einer Kündigung muss erstmal eine Abmahnung folgen. Und als Azubi wegen sowas gekündigt werden ist schon recht schwierig, weil dann auch erstmal noch Gespräche mit der Handelskammer, etc. möglich sind, die einen dann auch meist in Schutz nehmen.
Ich hatte ein ähnliches Problem bei meiner ersten (Büro-) Ausbildung als ich nach knapp einem Jahr schon viele Krankheitstage hatte. Damals kam ich aus dem krank zurück und hatte einen Merkzettel am Arbeitsplatz liegen, dass ich ein paar Tage später wieder zur Betriebsärztin musste, die schon bei der Einstellungsuntersuchung unzufrieden mit mir war. Ich wusste gar nicht warum ich hin sollte, ich erfuhr es dann erst beim Termin als mir die Arzthelferin erklärte, dass man bei 20 Fehltagen und mehr wieder untersucht wird. Bei mir war leider das Problem dass ich öfter Bauchprobleme hatte und bei mir ein Reizdarm bekannt war, die Betriebsärztin aber meinte ich würde ein M. Crohn haben und den nicht zugeben wollen. Sie untersuchte auch sehr lange am Bauch und war jedenfalls so unzufrieden mit meinem Bauch (und auch weil ich so einen vorgewölnten Nabel bzw, Nabelbruch habe), dass sie mich noch zu einem sog. "Vertrauensarzt" (einem Amtsarzt) schickte, der mich dann von der obersten Haarspitze bis zur Fußsohle bis ins letzte Detail untersuchte und nach jedem Fleckchen suchte (und genügend fand), was nicht in Ordnung ist. Er wolte mich dann noch zu weiteren Ärzten (in die Klinik) überweisen, was ich aber dann nicht wollte, worauf ich dann die Ausbildung abgebrochen habe bzw. abbrechen musste.
Einen Auszubildenden kann man allein deshalb noch nicht kündigen.
Es kann passieren, dass du wegen zu vieler Krankheitstage nicht zur Abschlussprüfung zugelassen wirst. Wie viele du maximal haben kannst, schreibt das Gesetz vor (da hat dein Chef keinen Einfluss drauf). Wenn du diese Tage überschritten hast, kann es schon sein, dass der Ausbildungsvertrag aufgelöst wird vom Chef, weil das Ausbildungsziel (die Abschlussprüfung schreiben ) ja nicht mehr erreichen kannst. Und 27 Krankheitstage in nicht mal 1 1/2 Ausbildungsjahren ist schon heftig.
Die Frage ist doch: lohnt sich deine weitere Ausbildung, wenn du sie in Folge der Fehlzeiten nicht mehr bestehen kannst.
Und ja: das ist ziemlich viel "krank"!
Naja.... Es geht noch...