Kann das Jobcenter in bestimmten Fällen auch Fahrtkosten erstatten, wenn der Weg zur Maßnahme/Arbeit kürzer als 3km ist?
Geht um einen Bekannten, der sich derzeit im Sozialhilfebezug befindet, und an einer Maßnahme des Jobcenters teilnehmen muss. Er muss jeden Tag 2,9km hin- und zurück laufen. Das Jobcenter erstattet Fahrtkosten erst ab 3,0km.
Da mein Bekannter stark übergewichtig ist und Medikamente einnehmen muss, macht ihn der Arbeitsweg zu schaffen. Daher die Frage, ob das Jobcenter in Ausnahmefällen auch Fahrkosten erstatten kann, wenn der Weg kürzer als 3,0km ist?
4 Antworten
Über solche Ausnahmen entscheidet im Zweifelsfall ein Sozialgericht.
Er soll die Erstattung von Fahrkosten beantragen und ein Attest von seinem Arzt über deren Notwendigkeit beilegen.
Dann Entscheidung abwarten.
Wenn er Leistungen vom Jobcenter bezieht, ist er nicht im Sozialhilfebezug. Dies nur nebenbei.
Ich würde sagen das er mit diesem Gewicht gar nicht arbeitsfähig ist und das sollten sie beim Jobcenter eigentlich wissen und er sich das vom Arzt bestätigen lassen.
Das hat ja nicht mehr viel mit Übergewicht zu tun, dass ist ja schon krankhafte Fettleibigkeit.
Mit 250 Kilo kann man nicht einmal mehr seinen häuslichen Pflichten nachkommen, geschweige denn der körperlichen Hygiene.
Das ist eine super Gelegenheit für den Kollegen mal etwas für seine Figur und seine Gesundheit zu tun!
Drei Kilometer sind lachhaft und mit einem Fahrrad in Null komma Nix gefahren.
Dann muss er sich das vom Arzt bescheinigen lassen und das dann dem Jobcenter vorlegen.
Nicht jeder kann Fahrrad fahren/hat ein Rad ...
Nach Ermessen kann das schon sein. Hatten einen älteren Herren bei uns in der Maßnahme der irgendwas mit der Lunge hatte, war immer komplett außer Atem von dem 1,2 km Fußweg vom Bahnhof zu uns (inkl. Bergauf). Der konnte dann den Bus vom Bahnhof zu uns nehmen und die Kosten wurden übernommen.
Ansonsten: Fahrrad kaufen. Belastet nicht so die Gelenke bei starkem Übergewicht und konditioniert auch ein bisschen. Also win:win.
Für 70-150€ gebraucht. Bei dem Gewicht was Stabiles suchen. Ggf. Zuschuss vom JC beantragen dafür.
Ist auch praktisch fürs Einkaufen. Abnehmbarer Korb vorn, und n normaler Korb hinten aufm Gepäckträger.
Mit Gehbehinderung sind 2,9km aber sehr viel... Außerdem könnten sich dadurch seine Gelenkprobleme verschlimmern.
Würde er abnehmen, könnte er locker täglich 5 oder sogar 10 Kilometer laufen... Aber mit über 250 Kilo sind selbst 100 Meter sehr anstrengend...