Ist eine Nacherzählung ein Zitat?
Wie schaut das eigentlich aus, wenn ich aus Werken zitiere. Sprich: Die Zusammenstellung der Informationen in einer anderen Zusammenstellung wiedergebe, als dies in einem Buch erfolgt.
Ist das dann als Nacherzählung zu werten?
6 Stimmen
3 Antworten
Soweit ich mir das aus der Schule gemerkt habe:
Zitat ist die wortwörtliche Wiedergabe einer Aussage.
Nacherzählung ist die Zusammenfassung eines Textes in eigenen Worten.
Wenn also aus einem Werk zitiert wird, ist das keine Nacherzählung.
Hab dazu mal kurz nachgelesen
Nacherzählung schreiben | Aufbau, Gliederung, Tipps (wortwuchs.net)
Vielleicht hilft dir diese Seite ja; dort steht ganz unten:
Gibt es im Original eine mündliche Äußerung, bleibt sie in genau dieser Form erhalten
Wenn du aus anderen Werken etwas übernimmst, ist das im wissenschaftlichen Sinn immer ein Zitat, egal ob es wortwörtlich ist oder nur sinngemäß in Form einer Nacherzählung.
Beste Grüße!
Anders sieht es der Gesetzgeber des UrhG in § 51 Zitate. Für den ist ein Zitat "die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe eines veröffentlichten Werkes", also des Werkes an sich, nicht eine Bearbeitung des Werkes, und auch keine Wiedergabe in indirekter Rede.
Siehe dazu auch UrhG § 62 Änderungsverbot:
(1) Soweit nach den Bestimmungen dieses Abschnitts die Benutzung eines Werkes zulässig ist, dürfen Änderungen an dem Werk nicht vorgenommen werden. § 39 gilt entsprechend.
Das ist die Frage: Wenn ich erzähle, dass in einem Buch etwas steht, ist das ein Zitat oder eine Nacherzählung?
Ja, auch ein indirektes Zitat ist ein Zitat, das man kenntlich machen sollte. Man schreibt gewöhnlich Vgl. vor die Quellenangabe.
Die Frage ist: Ist eine Nacherzählung ein Zitat. Weil: Es gibt auf der Welt wenig, was nicht schon irgendjemand einmal in irgendeiner Form geschrieben hat. Ich müsste also bei all dem was ich schreibe, jedes Mal schauen, ob das schon einmal jemand geschrieben hat. Frage zwei: Wenn jemand 1934 gestorben ist. Die 70 Jahre also vorüber sind. Wird es dann etwas Neues, wenn ich wieder über das Thema schreibe, oder bleibt es dabei ein Zitat?
Ja, auch dann bleibt es ein indirektes Zitat, da Du Dein Wissen daher hast.
Das habe ich Dir aber schon oft erklärt. Es reicht nicht Links zu griechisch geschriebenen Namen zu setzen, sondern auch Nachweise für Dir restlichen Informationen Deines „Archivs“.
Ok. Übrigens: Scheinbar kennst Du Dich da ganz gut aus. Da gibt es ein Buch, dass wurde 1925 vom Autor geschrieben, der im Jahr 1934 verstarb. Es wurde nunmehr zum Bestandteil des Stoffes der UNI von Darmstadt. WU. Was muss ich eigentlich angeben, wenn ich diesen Lehrstoff behandeln und zitieren will?
Wenn Du den Lehrstoff zitieren willst, dann musst Du die Vorlesung oder das Seminar angeben. Willst Du das verlinkte Werk zitieren, dann das Werk.
Es ist eigentlich lustig, dass unsere Familie Lehrstoff einer Uni ist. Der Autor starb 1934. Sprich: Das Urheberrecht erlosch 70 Jahre später. Sprich: 2007. Es ist also kein Problem des Rechtes. Ich habe einfach über das Buch geschrieben. Aber: Wie macht man das sonst korrekt?
In welcher Vorlesung oder Seminar ist denn Deine Familie Lehrstoff? Sind die Folien dazu öffentlich zugänglich oder hast Du an dieser Lehrveranstaltung teilgenommen?
Urheberrecht spielt hier keine direkte Rolle, sondern es geht um wissenschaftlich sauberes Arbeiten. Sonst bräuchte man ja ältere Texte nie zu zitieren.
Weiss ich nicht. Ich war schon überrascht, dass sie überhaupt in einem Buch vorkommen, dass in der Bibliothek der Uni eingescannt wurde. Und zitieren ist schwierig. Das sind drei durchgehende Seiten. Jedenfalls brauche ich jetzt nicht mehr fragen: Wer waren die Behaghel von Flammerdinghe. Alexander Dietz hat dies auf Basis von Lersner bereits 1925 beantwortet. Und zwar ausführlich.
Woher weißt Du dann, dass es Lehrstoff ist?
Nicht jedes Buch ist Teil oder Lektüre einer Lehrveranstaltung.
Weil meinem Verständnis alles was in der Uni Bibliothek steht in irgendeiner Form Lehrstoff ist, oder?
Nein. Kann es auch nicht sein. Denn dazu stehen viel zu viele Bücher in einer Unibibliothek. Irgendjemand fand es irgendwann mal sinnvoll, dieses Buch anzuschaffen.
Stimmt. Übrigens: Du bist im analsysieren von Texten glaube ich besser als ich. Kannst Du mir aus dem Text ein paar Infos rausfinden:
1.) Wer war nun dieser Jakob Wilhelm Behaghel von Hack Meister vom Stuhl der Loge zur Einigkeit. Da steht zwar ein Vater, aber den kann ich nicht zuordnen,
2.) Kannst Du diese Rahel Elisabeth de Bassompiere irgendwie der Familie Bassompiere zuordnen?
3.) Wer waren wirklich die "von Flammerdinghe". Ich habe den Eindruck das da der Name der Tochter von Isaak von Flammerdinghe gar nicht steht?
4.) Um was ging es da bei dem Prozess mit Rothschild und dem Bankhaus oder Jakob WIlhelm Behaghel von Hack wirklich?
5.) Kaufte Jakob Wilhelm Behaghel von Hack Grundstücke oder Aktien?
Es kann aber auch daran liegen, dass ich derzeit mit einer Brille, die 1,5 Dioptriien zu stark ist schaue und noch dazu Fliegen sehe, weil der Augendruck viel zu hoch ist. Vielleicht wirst ja Du aus dem Text schlau,
Wenn ich Zeit habe, dann kann ich mir den Text anschauen. Momentan eher nicht.
OK. Danke. Habe übrigens festgestellt, es sind doch 6 Seiten. Die 3 Seiten davor handeln auch schon von der Familie.
Und wenn ich beide Stile mische. Was ist das dann?