In der Ausbildung verschuldet -Kündigungsgrund?-
Hallo Community.
Ich bin 23 Jahre alt und habe im Sept. nochmal eine Ausbildung zum Fachinformatiker begonnen. Die Ausbildung läuft auch super, auch in der Berufsschule gehöre ich zu den besten. Bei dem Personalgespräch gestern jedoch wies mich mein Arbeitgeber daraufhin das er zwei Briefe bekam aufn denen quasi ein Zahlungsverbot an mich besteht.
Da Ich im ersten Lehrjahr nur 405 Euro Netto rausbekomme wird da auch nichts gepfändet oder so. Ich habe halt früher etliche Verträge abgeschlossen und konnte dann nicht zahlen. Weil Ich dann damit überfordert war habe ich das einfach egalisiert und bagatellisiert. Sind insgesamt an die 30.000 €. Aufjedenfall hab ich mich dann gestern an den Rechtspfleger gewandt und der hat mich an die Caritas weitergeleitet, da soll ich auch heute nochmal anrufen und einen Termin vereinbaren, da leider nicht der richtige Mitarbeiter im Haus war.
Mir ist schon klar das dies auf die Privatinsolvenz hinauslaufen wird, jedoch hab ich Angst deswegen meine Ausbildung zu verlieren, da er verständlicherweise nicht begeistert war. Er meinte wie soll dann die Garantie übernommen werden das ich meine Projekte abschließen kann wenn ich meine eigenen finanziellen Angelegenheiten nicht im Griff hab. Hinzu kommt das er nur von 2600 € durch die Briefe weiß . :´( Meine Projekte hab ich alle innerhalb der Frist abgeschlossen und auch immer meinen Umsatz erreicht bzw. war drüber gelegen.
In zwei Wochen hab ich nochmal ein Gespräch mit meinem Ausbildungsleiter und dem Geschätfsführer. Dann will er sehen wie ich das Problem mit den 2600 lösen will und was Ich unternommen hab. Jetzt hab ich natürlich Angst das er mich kündigt deswegen. Ist dies möglich wegen so etwas zu kündigen? Und was meint Ihr was Ich jetzt machen soll. Würde mich über paar Ratschläge freuen und schonmal vielen Dank im Vorraus.
Und mir ist schon bewusst das dies alles meine eigene Schuld ist und das total Dumm war und mich nicht altersgerecht verhalten habe.
LG Dave
6 Antworten
Private Schulden sind in deinem Fall kein Kündigungsgrund. Allerdings dürftest du noch in der Probezeit sein, da darf ein Ausbildungsvertrag ohne Begründung fristlos gekündigt werden. Nach dem Ende der Probezeit geht das nicht mehr so ohne weiteres.
Einfach darauf zu hoffen, dass sonst nichts weiter kommt, ist ein gefährliches Vabanquespiel. Am besten dürfte sein wenn du mit offenen Karten spielst und sagst was Sache ist. Vielleicht nicht unbedingt die 30.000 gleich nennen, sondern dass du die genaue Summe nicht weißt. Sag aber auch, dass du dir Hilfe gesucht hast.
Ich kenne das Problem. Bin auch während meiner Ausbildung zum Fachinformatiker in die Privatinsolvenz gegangen. Allerdings hat mein Arbeitgeber mehr Verständnis gezeigt. Als der Brief zur Pfändung bei denen ankam wurde ich ins Personalbüro gebeten zu einem Gespräch. Da hatte ich auch erst mal Angst, welche Auswirkungen das wohl auf meine Ausbildungsstelle haben könnte. Der Personaler war jedoch sehr nett und hat mir sogar seine Hilfe angeboten, bzw. gefragt ob die Firma evtl behilflich sein könne die Schulden zu zahlen (mit nem kleinen Kredit oder so). Zu der Zeit befand ich mich allerdings schon mitten im Verfahren.
Mach dir also keine Sorgen vor dem Gespräch. Sag denen einfach, dass dir bewusst ist, dass dies eine unschöne Situation ist, dass du dich aber bereits darum kümmerst die Schulden zu tilgen. Sag ihnen, dass du dich bereits mit einer Schuldnerberatung in Verbindung gesetzt hast (oder schon einen Termin hast) und dass sie dir helfen werden das Problem zu lösen.
Ja das werde Ich mal probieren und hoffe das ich zum nächsten Termin schon ein paar Sachen klar stellen kann. thx
Deine privaten Schulden sind kein Kündigungsgrund. Das hat das BAG bereits 1981 entschieden.
Das wäre anders, wenn du in einer Vetrauensposition angestellt wärest, das bist du als Azubi 100%ig nicht, oder dein Lohn gepfändet werden könnte, das kanns ja aber nicht.
Und wie Alice 375 schon sagte, in der Probezeit braucht es keinen Grund, dich zu kündigen. Da hoff also mal, dass man das nicht tut.
Dass du dir helfen lassen musst, einen Plan zu erstellen, um deine Schulden wieder los zu werden, ist davon abgesehen aber natürlich klar.
Was heißt da eigene Projekte und Umsatz? Ich denke du bist da in Ausbildung??
Grundsätzlich sind private Schulden kein Kündigungsgrund. Weder für Auszubildende noc für Angestellte.
Doch das ist reine Theorie. Wenn ein Arbeitgeber will, dann findet er Wege einen los zu werden. Also schau, dass du die Termine bekommst und Lösungsvorschläge entwickelst wenn du da bleiben möchtest.
Projekt heißt meine Aufgabe wie z.B. die Entwicklung einer Homepage oder Shop etc. und Umsatz des Minimum was Ich im Monat erreichen muss bzw. an dem man sich richten sollte. Ja natürlich möchte Ich da bleiben und werde den Termin bei der Schuldnerberatung auch wahr nehmen jedoch werde ich da frühestens Mitte Januar einen bekommen :(
Du solltest versuchen deine Schulden eben in Raten zu bezahlen,Insovenz sollte der letzte Ausweg sein.Kündigen wegen Schulden ,dann gäbe es es noch mehr Arbeitslose.
Ja leider sind es sehr viele Gläubiger. Ich komme mit BAB, Ausbildungsgehalt und Kindergeld auf 849 € davon gehen halt Miete und die anderen Fixkosten weg. Ich denke auch nicht das eine Ratenzahlung mit allen vereinbar ist, da ich monatlich ja nicht soviel zahlen könnte. Und passieren muss jetzt mal was, da sonst die Mahngebühren, Zinsen etc. noch höher werden. Also werde Ich um die Insolvenz wohl nicht herumkommen. Ebenso wichtig ist mir neben der finanziellen Aufrichtung die Ausbildungsstelle nicht zu verlieren :(