Immobilie gekauft, ohne zu wissen, dass Grundstück ehealige Müllkippe ist. Rückabwicklung?

11 Antworten

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Ich weiss, das beantwortet nicht die Frage aber,.... hier wieder mal ein Beispiel wie WERTVOLL ein Kauf über einen MAKLER sein kann. Dieser hätte Dir so etwas (falls gewusst) nicht verschweigen dürfen. Ein Privatverkäufer darf das schon eher. Nun ist es die Frage...war dies in der Gegend allgemein bekannt ? oder wie lange ist das schon her. Phoenix69x hat da schon recht...hier handelt es sich mehr um eine juristische Frage als um eine Immobilien-Frage. Und nur der Anwalt kann Dir die Chancen dazu sagen. Sollte es hier "nur" um "etwas" mehr Müll im Erdreich gehen, dann käme evtl. höchstens eine nachträgliche Kaufpreisminderung in Frage. Ginge es hier natürlich um eine gesundheitsschädigende ehemalige Deponie...dann sieht es wahrscheinlich besser für Euch aus. Was mich aber wundert....in unseren Verträgen ist immer ein entsprechender Passus (Deponie etc.) aufgeführt. Ihr habt einfach ein paar Fehler gemacht auf die regelmässig im Fernsehen oder im Internet hingewiesen wird. Nun hoffe ich einfach mal nicht, dass Ihr zu den Leuten gehört (wie oft hier aufgeführt) die sich ganz toll brüsten sich den völlig unnötigen und überteuerten Makler gespart zu haben. Der hätte hier nämlich wirklich geholfen und das Geld ist dann besser investiert als es an den Anwalt zu überweisen und nicht sicher zu sein was dabei rauskommt. Hier spreche ich allgemein ALLE an, die den Makler verteufeln.

Ich finde es interessant, was man sich hier vorwerfen lassen muss. Von einigen werden anscheinend regelmäßig Häuser gekauft, dass ihr so genau wisst, was wir für unnötige Fehler gemacht haben, die euch selbstverständlich nie passiert wären.

Nein, wir sind tatsächlich nicht durch die Nachbarschaft gezogen, und haben gezielt danach gefragt, weil wir im Leben nicht auf sowas gekommen wären. Und nein, die Nachbarn, mit denen wir vorher zufällig doch gesprochen haben, haben nichts davon erwähnt. Herzlichen Glückwunsch, wenn ihr so abgebrüht seid, und alle möglichen Probleme einkalkuliert HÄTTET. Beim nächsten Hauskauf schalte ich meine hellseherischen Fähigkeiten ein und erkundige mich vorher nach allen Eventualitäten.

Und noch einmal, es war eine INOFFIZIELLE Deponie, die ist sicherlich nicht in irgendwelchen städtischen Unterlagen eingetragen. Dann haben wir uns wohl tatsächlich nicht "richtig" informiert bzw. "interessiert", wie es hier heißt, wie dumm von uns.

Und ja, wir haben das Haus ohne Makler gekauft, nicht weil wir Makler verteufeln (Wie kommt man bitte nach einer immobilienrechtlichen Anfrage direkt darauf, so etwas zu unterstellen/vermuten???), sondern weil es einfach ein Privatverkauf war, und Haus und Grundstück unseren Traumvorstellungen zu 99% entsprochen haben.

AchIchBins  18.05.2011, 00:43

Danke vorab für das Lob. In diesem Forum wird leider sehr sehr oft angemerkt, dass die Makler nur Abzocker sind und sonst nichts, geben aber fragestellenden Menschen hier nur horrende Ratschläge und Antworten. Meine Ahnung und der Hinweis auf Fehler resultiert einfach daraus,....das ich als Bauträger und Makler arbeite und somit jede Woche mit verschiedenen Immobilien zu tun habe und daher jeden Monat auch beim Notar sitze. Prinzipiell können eben nur Makler oder ähnliche Berufe hier Ratschläge geben und nicht Personen, die sich ärgern 2 Monatsmieten bezahlt haben zu müssen.

Erkundigen Sie sich, ob das Grundstück im Altlastenverzeichnis eingetragen ist. Weiter bei der Gemeinde, ob dort bekannt war, dass es sich um einen ehemaligen Müllplatz handelt. Weiter wird es ohne Fachanwalt hier nicht gehen.

So genau kenn ich mich jetzt in Imobiliengeschichte nicht aus. Aber meiner meinung ist das doch in BGB verankert, in bezug versteckte mängel. ggf. mal googeln.

wird schwer werden, da die Beweislast bei euch liegt und Ihr euch im Vorfeld hättet besser erkunden hättet müssen. Im Nachhinein wird da nicht mehr viel zu machen sein. Im schlimmsten Fall kann euch die Komune sogar dazu verdonnern, das belastete Erdreich so entsorgen.

Fressraupe 
Beitragsersteller
 09.05.2011, 12:43

Ähm, sorry, aber wer erkundigt sich denn vor dem Hauskauf, ob nicht evtl. das Grundstück mal eine Müllkippe war????

Jallaxle  09.05.2011, 12:47
@Fressraupe

War es eine offizielle Müllkippe? oder hat er sich da nur sein Zeugs angesammelt. Wenn es offiziell war, ist es dann umgeschrieben worden...

Es ist immer Ratsam vor Haus/Wohnungskauf sich vorher mal in der Nachbarschaft umzuhören...

Fressraupe 
Beitragsersteller
 09.05.2011, 12:52
@Jallaxle

Es war eine "inoffizielle" Müllkippe, wo das ganze Dorf über Jahrzehnte sein Zeug abgeladen hat. Sicherlich ist das sinnvoll, Nachbran zu fragen, aber es ist auch keine Pflicht die jemand verlangen kann. Ich kenne wirklich niemanden, der vor dem Kauf einer immobilie durch die Nachbarschaft gezogen ist, und gefragt hat, ob mit dem Haus alles ok ist.

Wiegald1103  09.05.2011, 13:32
@Fressraupe

das war dein Fehler, wenigstens vom Verkäufer hättet ihr euch dazu eine Auskunft einholen müssen, die auch im Vertrag mit verankert ist. Solche Art Fälle laufen immer wieder in den Medien, im Nachinein hat man als Käufer es schwer davon wieder los zukommen. Ich komme aus der Baubranche, und wenn wir mit einer Planung beauftragt werden fragen wir alles mögliche ab, bis hin zum Landesplanungsamt, was Pläne für nächsten 30 Jahre verbindlich aufbewart. Im Zweifel lassen wir auch Bohrungen und Bodenproben machen. Denn lieber vorher etwas mehr investtiert als später auf ein rießen Scherbenhaufen zu sitzen. Nun nützt euch das jetzt nicht mehr viel. Ein Gang zum Anwalt wird wohl die Folge sein, der aber auch in die Tausende geht, da sich die Anwaltskosten nach dem Streitwert richten. Da könnt ihr das auch gleich für die Sanierung verwenden.