Hartz IV Empfänger verlässt Mietwohnung nach Auszug in katastrophalem Zustand.
Wir haben eine Wohnung an einen Hartz IV Empfänger vermietet, dieser hat fristgerecht gekündigt und ist ausgezogen. Allerdings erst 6 Tage nach Termin, wodurch der neue Mieter nicht beziehen konnte. Aber was viel schlimmer ist, das er Schäden von rund 13.000 hinterlassen hat. Die Wohnung wurde nicht wie im Mietvertrag vereinbart, im renoviertem Zustand übergeben, Fenster sind beschädigt, Müll liegt überall rum, Duschkabine, Armaturen hin usw. (die Bilder dazu will keiner sehen!). Der neue Mieter ist verständlicher Weise abgesprungen und will mich jetzt noch auf Schadenersatz verklagen... Meine Frage ist, wer haftet für dieses vorsätzliche, mutwillige Beschädigung? Das Amt? Selbst wenn der eine Haftpflicht hat, wovon ich nicht ausgehe, zahlt die nicht bei Vorsatz. Über eine rasche und wenn möglich positive Antwort/ Lösungen würde ich mich sehr freuen, da ich nacht nicht mehr schlafen kann, ich weiß nicht wie ich solch großen Schaden beheben könnte.
17 Antworten
Das Amt hat damit nun gar nichts zu tun, dort kannst Du keine Hilfe erwarten. Das Amt erstattet dem Mieter nur die Kosten fuer die Wohnung bzw. ggf auf Antrag Kosten fuer Umzug und Renovierung in bestimmter (sehr niedriger) Hoehe. Der Mieter ist aber dein Vertragspartner, an den Du dich zu halten hast. Das Amt hat keinerlei Vertrag mit Dir. Wenn ueberhaupt, haette der Mieter ggf. zuschuesse beantragen koennen, aber keine Aussenstehende.
Das waere genauso, als wenn Du nun den Arbeitgeber eines Mieters verklagen wolltest, wenn er Schaeden verursacht oder die Miete nicht zahlt, weil von da ja sein Geld kommt. Aber hier koennte man wenigstens noch ggf. Gehalt pfaenden lassen, nach entsprechendem Verfahren gegen den Mieter.
Du kannst dich leider nur an den ehemaligen Mieter halten und bei Hartz IV ist das bekanntlich meist nicht sehr erfolgreich, da nichts zu holen ist. Und ohne Kaution ist das nochmal dumm gelaufen. Du kannst Anzeige wegen Sachbeschaedigung stellen, auch Klage auf Schadensersatz. Aber ob es am Ende was bringt, ist fraglich.
Da ist wohl viel Eigenleistung notwendig.
Wer dafür haftet, na Dein ehemaliger Mieter, wer denn sonst ?
Was den Duschkopf und die Armaturen, bzw. das dahinter an den Fliesen angeht, sieht mir starkt nach Kalk und abgenutztem Silikon aus, hier hilft Silikon raus und neues rein, den Kalk bekommt man mit Essig weg. Was das Silikon angeht, zu dessen Austausch ist kein Mieter bei Austausch verpflichtet, das ist und war schon immer das Vergnügen des Vermieters. Steckdosen sehen nach Nikotin aus, auch das bekommt man weg, vorher vielleicht sicherheitsweise den Strom abstellen..... Am Fenster fehlt ein Griff, mehr kann ich nicht erkennen, der kostet wenn er viel kostet 10 Euro. Bei der Antennendose fehlt die Abdeckung,. sind auch nur Cent-Beträge.
Und wo kommen nun die 13.000 € Schaden zusammen, oder hast Du nur die falschen Bilder eingestellt ?
Wie kommst du darauf, dass die Arbeitsagentur (also die Beitragszahler) oder der Staat deine Renovierungskosten übernehmen soll?
Das ist dein unternehmerisches Risiko
Für die Schäden, sowohl aus verpäteter Rückgabe wie Vandalismus, kannst du nur den Verursacher haftbar machen.
Da dem aber nur das unpfändbare Existenzminimum verbleibt, kannst du dir die vorschüssigen Prozesskosten eines vollstreckbaren Titels getrost sparen :-(
Es gibt gute Gründe, warum man niemandem sein wertvolles Eigentum anvertrauen sollte, der sich der Schadensersatzverpflichtung einfach entziehen kann.
Wenn man denn an Mitellose vermietet oder gar vermieten muss, sollte man über ein Mietausfallversicherung mit Sachschadensersatz nachdenken, z. B. https://vermietsicher.de/fragen-und-antworten
G imager761
der effektive schaden dürfte sich, rechnet man den Mietausfall mit ein, tatsäclich auf rund 13.000 € belaufen. jedoch kann er noch deutlich gemindert werden, wenn man ein wenig selbst hand anlegt. ich weiß es ist ägerliich, dass man dann auch noch selbst schuften muss. aber wie hier schon geschrieben wurde. der Mieter wird nichts haben, was man sich pfänden kann, und somit wäret ihr die gelackmeierten, wenn ihr die schäden profiessionell besietigen lassen und versuchen würdet, euren Exmieter haftbar zu machen...
zu den Bildern:
- eine professionelle entrümpelung kostet einen Haufen geld. das kann man sich sparen, wenn man mit ein paar guten Freunden einen Samstag investiert. das meiste des Mülls dürfte der Sperrmüll mitnehmen, was nicht, kann auf den Bauhof oder so gebracht werden für kleines Geld
- die raus gerissene Küche ist ärgerlich, aber man kann nichts mehr dran ändern, was schrott ist, kann mit dem Sperrmüll entsorgt werden. die defekten Elektrogeräte nimmt ggf. auch der Bauhof oder das örtliche Recyclingcenter vermieten würde ich nicht mehr mit küche, die mehreinahmen decken die investitionen nicht und ohne küche vermietet sich eine wohnung besser, da die meisten Mieter eh eine eigene vorstellung von Küche haben. ganz zu schweigen davon, dass es dann beim Auszug einen Streitpunkt weniger gibt.
- das defekte fenster, so wie ich das sehe, ist nur ein fehlender Griff. findet er sich nicht unter dem ganzen Sperrmüll, kann er durch einen für 10 € aus dem Baumarkt ersetzt werden. damit es symetrischer auschaut. ggf. noch den anderen ersetzen.
- Brause samt Brauseschlauch gibt es im Baumarkt schon teilweise für 5 € will der neue Mieter was besseeres, steht es ihm jederzeit frei, einen eigenen zu installiren. montiert ist er mit wenigen handgriffen
- die Armatur am Wachbecken sollte sich problemlos aufpoliren lassen. etwas cilit bang und ein schwämmchen... wenn nicht, eine neue gibts ab 50 € im Baumarkt. mit etwas handwerklichem geschick ist sie selbst im nu montiert. die Fugen um das Waschbecken brauchen nach der Reinugng auch etwas neues Silikon. das ist ebenfalls schnell und einfach gemacht. nehmt nicht das billigste, damit es nicht gleich wieder ab geht.
- die Abdeckungen der Steckdosen lassen sich prima abmontiren und einweichen. etwas mit der zahnbürste geschrubbt, und sie sehen wieder aus wie neu.
- offenbar hatte der Mieter hier eine Panelwand ezwas unfachmännisch aufgebaut. entweder klötze entfernen und den schalter wieder in die wand setzen, oder eine neue Panelwand auf die vorhandenen Lattungen nageln. der Schalter wird wohl ersetzt werden müssen. aber auch das ist nicht die welt. selbst markenschalter kosten im Baumarkt samt rahmen und Wipppe (gibts bei den Markenteilen einzeln) insgesamt je nach ausührung auch nicht wesentlich mehr als 10 € ich empfehle Buschjäger Reflex oder Merten 1M das sind standartprogramme für die es auch in jahren noch ersatz geben wird.
- die halb abgerissenen Tapeten müssen entfernt werden und durch neue ersetzt. das ist halt eben eine menge Arbeit. die Materialkosten halten sich aber in Grenzen...
ich denke mal, wenn wenn ihr ein wenig selbst anpackt, dann solltet ihr inclusive Mietausfall und Grillparty für die fleißigen Helfer mit weit weniger als einem Drittel der veranschlagten schadenssumme hinkommen...
was den schadensersatz angeht. hier stellt sich die frage, ob der abgesprungene Mieter überhaupt ansprüche hat. bei einer derartig kurzfristigen Überziehung der fristen wären vielleicht kosten für Einalgerungen und oder ein paar Nächte in einem Ausweichquartier gerechtfertigt, aber auch nur dann, wenn unvermeidlich.
in der regel hat man aber bei einem Umzug immer ein oder 2 Monate sicherheitsreserve. wer die nicht einplant ist m.e. selbst schuld.
lasst euch diesbezüglich mal lieber von einem anwalt beraten. der Kampf gegen den exmieter ist nebensache,. da ist eh nichts zu holen...
lg, Anna
An das Jobcenter brauchst du dich nicht zu wenden. Weder ist es dein Vertragspartner, noch schuldet es dem Leistungsempfänger oder indirekt dir irgendeine Art Leistung, welche solche Schäden umfasst. Selbst für die Übernahme vertraglich geschuldeter Renovierungskosten, die sich auf vielleicht zwei-, dreihundert Euro begrenzen, besteht auf deiner Seite keine Anspruchsberechtigung.
Wie schon hier erwähnt: du kannst den Vermieter verklagen und ggf. einen Titel erwirken, musst aber erstmal weiter in Vorleistung; ob sich das für dich rechnet, wird davon abhängen, ob und wie schnell der wieder ausreichend Einkommen generiert.
Oft ist es am bestem, das Ganze unter Erfahrung abzuhaken.
PS: Zumindest auf den verlinkten Bildern sind keine Schäden/Verschmutzungen zu erkennen, die auch nur annähernd die von dir erwähnten 13000€ erreichen.
P.S. Nein, es sind auch nicht nur die Verschmutzungen, die Summe aller Schäden wozu auch Renovierungsarbeiten gehören, beträgt rund 13.000€. Leider konnte ich hier auch nicht alle Bilder hoch laden, ich wollte mit den Bildern nur einen ersten Eindruck vermitteln.
Aufgrund von Kostenvoranschlägen komme ich auf die Summe.
Gehofft hatte ich halt, dass das Arbeitsamt mit im Boot ist. Da ich hier nur einige wenige Bilder einstellen kann, ist der Umfang der Schäden leider nicht komplett ersichtlich. Auch Du hier von Kleinstbeträgen ausgehst, habe ich mich informiert und mir Kostenvoranschläge der verschiedenen Gewerke eingeholt. Alleine die Tapezierarbeiten und der Container werden nicht günstig. Außerdem läppert sich das alle ja auch noch.