glaubt ihr das eine mpu eine reine abzocke ist? e

9 Antworten

Eine MPU ist eine sehr gute Sache, weil es die einzige Möglichkeit ist, in Erfahrung zu bringen, ob jemand wieder für den Straßenverkehr geeignet ist. Zwischendurch war er es jedenfalls mal nicht, sonst müßte er da ja nicht hin. Und natürlich versucht jeder den Psychologen davon zu überzeugen, daß die einstmals bestehenden Gründe jetzt natüüüüürlich auf keinen Fall mehr vorliegen. Und nun ist es Aufgabe des Psychologen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Und ich finde, dafür haben die eine ganz schön geringe Fehlerquote. Es ist eben NICHT so, daß der Psychologe einfach nur der Meinung sein muß, jemand hätte sich gebessert. Sondern er muß der Überzeugung sein, daß jemand in der Lage ist, dauerhaft und ohne Risiko für die Allgemeinheit wieder am Straßenverkehr teilzunehmen. Daß die Hürde dafür ziemlich hoch ist, finde ich sehr gut - ich habe nämlich wenig Lust, mich auf der Autobahn von nem bekifften Fahrer bei 200 Sachen in den Graben befördern zu lassen. Und das nur, weil es bei der MPU nen rücksichtsvollen Psychologen gab.

Ich finde eine MPU sehr sinnvoll. Wer sich nicht an die Verkehrsregeln hält, darf so auch kein Auto fahren. Und wenn jemand dreimal viel zu schnell gefahren ist hat er Glück gehabt, dass bei jedem dieser Male kein Schaden / Unfall passiert ist. Er gefährdet damit ja nicht nur sich selbst sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.

Ein Kraftfahrzeug ist nicht nur ein fahrbarer Untersatz um bequem von A nach B zu gelangen, sondern kann unter Umständen sogar zu einer Waffe, einem Geschoss, mit oft tödlichen Folgen für den Fahrzeugführer und nicht minder selten auch für unbeteiligte Mitmenschen werden.

Wir alle sind uns durchaus bewußt, daß einigen Fahrzeugführern die Fahrerlaubnis zu Recht entzogen wurde.

Es gibt aber aus unserer Sicht heraus genügend Fälle und Situationen in denen ein Fahrverbot mit den dazugehörigen Sanktionen bis hin zu erheblichen sozialen Nachteilen und sogar zur Existenzvernichtung geführt haben.

Und hier setzt die Kritik an.

Mit der neuen EU Führerscheinverordnung hat der Gesetzgeber einen ersten Schritt zur Verbesserung getan. Wahrscheinlich aber nur gezwungerweise, sprich aufgrund der EU Mitgliedschaft, denn

  1. die relativ junge Verordnung wurde in keiner Weise publik gemacht! ...Die wenigsten Rechtsanwälte kennen diese neue Verordnung.

  2. Die deutschen Behörden haben es durch Druck auf die kleinen Nachbarstaaten ...geschafft, dass von dort die deutschen Führerscheinbewerber an die deutschen ...Behörden gemeldet.werden. Dadurch schließt sich wieder der Teufelskreis, indem ...Sie wiederum der Behördenaufsicht mit all ihren Möglichkeiten der Kontrollen ...ausgesetzt sind.

Eine Kuh zu schlachten die gute Milch liefert kann letztlich nicht im Interesse des Staates sein.

Und mit des Deutschen liebstem Kind, dem Auto wird richtig Kasse gemacht.

Es wurde hierüber auch schon zur genüge in den Medien gezeigt. So z.B. auch mit versteckten Kameras über das Verhalten von diversen Anbietern im Bereich medizinisch-psychologischer Untersuchungen, die für eine "garantiert erfolgreiche" MPU unverschämte Honorare verlangt haben.

Wir können auch nur eine begrenzte Garantie geben, denn wenn unsere Dolmetscherin Sie am Abend vor Ihrer Führerscheinprüfung sturztrunken aus einem Londoner Wirtshaus abholen muß, werden Sie auch in England Ihren Führerschein nicht bestehen.

Der TÜV überwiegend in den alten Bundesländern und die DEKRA in den neuen Bundesländern haben eine fast nahezu unangefochtene Monopolstellung.

Die Umsätze im Bereich MPU sind fester Bestandteil in den Planungen des jeweiligen nächsten Wirtschaftsjahres im Jahreshaushalt dieser Organisationen. Vergleichsweise sind in den Haushaltsjahresplanungen der meisten Städte und Gemeinden die Einnahmen aus Verkehrsünden wie z.B. "falsch Parken" etc. eingeplant.

Die Scheinargumentation, hier gehe es wirklich darum, überparteilich und objektiv Fahreignungen zu kontrollieren, ist angesichts der Tatsache das es sich hier um ein Multi-Millionen-Euro-Business handelt eine reine Lachnummer.

Bei den Gutachtensstellen handelt es sich um wirtschaftlich orientierte und arbeitende Unternehmen, die weitestgehend für den Verkehrsteilnehmer und Verbraucher unkontrolliert und mit Monopolstellung Millionenumsätze gezielt produzieren, sozusagen die "Lizenz Geld zu drucken" kontrolliert ausnutzen. Dies ergibt sich aus einer Reihe von folgenden Fakten:

Die Gutachterstellen haben es in der Hand, ihre Einnahmen zu steuern.

Wer das Gutachten "besteht", wird voraussichtlich nicht mehr kommen, wer "durchfällt", hat keine andere Chance, als im EU Bereich den Führerschein zu erwerben, oder nach einer Frist ein weiteres Gutachten zu riskieren.

Dem enttäuschten Probanden bietet der TÜV nach wie vor (kostenpflichtige) Nachgespräche an, (damit der das nächste Mal etwas besser präpariert wieder durchfällt ?). Besonders pikant ist es, wenn diese Unternehmen bei organisatorisch und finanziell verbundene Tochterunternehmen Nachschulungsmaßnahmen durchführen lassen, wobei dann teilweise Prüfer und Trainer für die Nachschulungsseminare identisch sind.

Es wird bezweifelt, daß ein 30 - 60 minütiges Gespräch bei einem Verkehrpsychologen geeignet ist, über die Fahreignung eines Menschen objektiv zu befinden.

Gibt es eine unabhängigen Institutionen zur Überprüfung der standardisierten Fragebögen? Die Gutachten sind in der Regel eine Anhäufung von standardisierten Textbausteinen, die auf die Individualität des einzelnen Falles nur unzureichend eingehen. Über den Flash-back Effekt bei Cannabis wird noch heute referiert, nachdem sich dieser zwischenzeitlich als Ammenmärchen herausgestellt hat.

Das elementares Prinzip eines Rechtsstaats sollte es sein, dass jeder Bürger die selben Möglichkeiten haben soll, zu seinem Recht zu gelangen.

Die erforderlichen Gesamtkosten für Anwalt, Psychologe, Gebühren, Gutachtergebühren, medizinische Untersuchungen etc. addieren sich häufig auf Beträge von über 6.000,- €uro.

Das Ganze wird in einem fast als industriell zu bezeichnenden Maßstab betrieben. Und welche Industrie hat nicht ihre Lobby?

Das geht um richtig viel Kohle, auch für die Lobby - und welche Lobby will sich das schon entgehen lassen?

1) Hoffentlich weiß dein Freund, dass, sollte ihm irgendwann eine neue Fahrerlaubnis erteilt werden, er sofort wieder zur MPU geschickt wird, wenn er innerhalb seiner restlichen Probezeit erneut eine schwerwiegende oder zwei weniger schwerwiegende Zuwiderhandlungen begehen sollte.

Die Wahrscheinlichkeit, diese erneute MPU dann nochmals zu bestehen, dürfte noch um einiges geringer sein, als bei seinen bisherigen MPUen.

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2) Die MPU an sich ist äußerst sinvoll. Es ist doch wohl klar, dass jemand, der ein Kfz mit Geschwindigkeiten fahren dürfen will, die die erreichbare Geschwindigkeit eines Fallschirmspringers im freien Fall noch überschreiten, zu seinem eigenem Wohle und dem aller anderen Verkehrsteilnehmer daraufhin geprüft werden muss, ob er dazu körperlich und geistig geeignet ist.

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Im Grunde müsste man daher verlangen, dass jeder Fahrerlaubnisbewerber vor der Erteilung einer Fahrerlaubnis eine derartige Eignungsprüfung besteht. Darauf wird aber verzichtet. Sofern nicht bereits Erkenntnisse vorliegen, die das Gegenteil erwarten lassen, wird davon ausgegangen, dass jeder erwachsene Mensch zum Führen eines Kfz geeignet ist, wenn er eine Fahrschulausbildung durchlaufen und die abschließenden Prüfungen bestanden hat.

Es gibt aber immer wieder Fahrerlaubnisinhaber, bei denen sich Hinweise auf ihre mögliche Nichteignung, insbesondere der geistigen Nichteignung, erst nachträglich, also nach bereits erfolgter Erteilung der Fahrerlaubnis ergeben. Diese Personen herauszufiltern und durch ein negatives Gutachtn dafür zu sorgen, dass diese keine Fahrerlaubnis erhalten, ist der Sinn der MPU.

Und dass es sinnvoll ist, dafür zu sorgen, dass ungeeignete Personen kein Kfz führen dürfen, dürfte angesichts des Gefährdungspotenzials, dass einem Kfz innewohnt, wohl unbestreitbar sein.

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Ob die Kosten der MPU angemessen sind, ist eine andere Frage. Bei der diesbezüglichen Betrachtung muss aber auch berücksichtigt werden, dass dort Ärzte und Psychologen ihr durch ein langjähriges Studium erworbenes und durch Prüfungen nachgewiesenes Fachwissen zur Anwendung bringen, die natürlich auch entsprechend bezahlt werden wollen.

Und wer sonst, als Ärzte und Psychologen, wäre in der Lage, wissenschaftlich begründete Gutachten über die körperliche und geistige Eignung der Kandidaten zu erstellen?

Die MPU ist ganz eindeutig Abzocke und hat auch schon mehrere Existenzen komplett vernichtet. Hier ein Szenario von vielen. Ein junger Mann (Unternehmer) hat einmal einen Fehler gemacht und ist mit 1,34 % Alkohol gefahren. Da er Spediteur ist und vorher schon unliebsam bei der Verkehrsbehörde aufgefallen ist, wurde er anders behandelt. Er ist inzwischen schon 3 mal durchgefallen, obwohl er bis auf 3 Geburtstage im Jahr, seit 4 Jahren keinen Alkohol mehr trinkt. Insgesamt hat er 22 Befunde über Leberwerte abgegeben, hat keinen interessiert. Auszug aus dem MPU-Gutachten: "Der Untersuchende hat angegeben, das er zu besonderen Anlässen noch Alkohol trinkt, dem zu Folge bestehen noch Trinkgewohnheiten usw." -durchgefallen!! Der Gesamtschaden bei meinem besten Freund ca. 300.000,00 € Existenz vernichtet. Er lebt nun von Harz 4, Gut gemacht Deutschland!!!