Gemeinde will meine Wiese zu Bauland machen, muss ich Erschließungskosten bezahlen obwohl ich kein Interesse daran habe?
Ich habe neben meinem Grundstück eine Wiese (die außerorts liegt, keinen Flächennutzungsplan gibt), auf ihr steht eine Halle. Nun will die Gemeinde die ganzen Grundstücke zu Bauplätzen machen. Muss ich mich an den Erschließungskosten beteiligen, da ich nichts davon hätte und auch das Grundstück nicht verkaufen möchte da meine Halle darauf steht?
2 Antworten
Du musst Dich an den Erschließungskosten beteiligen. Der Wertzuwachs Deines Grundstücks bedeutet für Dich einen wirtschaftlichen Vorteil, wenn Du das Grundstück gewerblich nutzt, erhöhen sich Deine stillen Reserven.
Das würde für dich vermutlich einen wirtschaftlichen Gewinn bedeuten , oder?
Zunächst nicht. Aber eine Steigerung des Bodenwerts kann von Vorteil sein. Möglicherweise möchte die Gemeinde dir mit diesem Argument auch Erschließungskosten aufnötigen.
Wenndu es nicht willst, erhebe Einspruch gegen den B-Plan.
Der wirtschaftliche Gewinn liegt darin das sich der Wert des Grundstück vermutlich über Nacht verzwanzigfacht hat.
Wobei: in unserer Ecke sind die Ackerpreise inzwischen teilwese sogar höher als Baulandpreise.
Ja,solche Ecken gibt es auch. Besonders im ländlichen Bereich mit fehlender Infrastruktur und Landflucht.... Da bekommen Bauherren teilweise Geld oder günstige Darlehen wenn sie sich verpflichten für 10 oder 20 Jahre selbst in der Immobilie ihren Hauptwohnsitz zu behalten
So ist es niht mal. Aber hier gib es einen sehr großen Druck, Gülle loszuwerden. Dafür brauchen die Großstallbetreiber Ackerflächen. Da werden Mondpreise gezahlt.
Das hatte ich vor ein paar Tagen noch ganz anders:
pharao1961 vor 9 Tagen
"Ansonsten ist Ackland immer begehrt. Wenn ihr alles erwerben müsst, werdet ihr den Acker auch schnell wieder los."
Das ist natürlich völliger Unsinn! Wen interessiert denn Ackerland?
Selbst die Landwirte springen da nicht mehr drauf. Da fallen mir nur
Maulwürfe ein...
https://www.gutefrage.net/frage/zwangsversteigerung--muessen-alle-grundstuecke-gekauft-werden
In den letzten Jahren gab es allerdings immer wieder mal Berichte über explodierende Preise für Landwirtschaftsflächen. Die sind wohl zumindest mancherorts zu Spekulationsobjekten geworden, in die auch reine Finanzanleger investieren.
Die Sache ist etwas komplizierter. Solche Flächen unterliegen den Bestimmungen des Grundstücksverkehrsgesetzes und können nicht beliebig gehandelt werden.
Die priviligierten Landwirte können Ackerflächen leichter erwerben. Das spielt zur Zeit kaum eine Rolle, da die Investoren immer irgendwelche Landwirte vorschieben.
Die Wertsteigerung ist eine stille Reserve, die Ihnen später mal, z.B. bei der Betriebsaufgabe auch ohne jeden Verkauf steuerlich erheblich zu schaffen machen könnte.
@lesterb42 - ...und nach den Vorgeschobenen?
Und wo sollte dieser liegen wenn ich das Grundstück nicht verkaufen möchte. Und ich möchte keine Erschließungskosten haben.