Gegen Bewährungswiderruf vorgehen?
Hallo, es geht um meinen Verlobten, er ist wegen Körperverletzung auf Bewährung, ist während der Bewährungszeit 2 innerhalb kurzer Zeit 2 Mal positiv auf Drogen getestet worden, hat aber keine weitere Straftat begangen. positiv ist er getestet worden ja, es ist keine Entschuldigung und es war auch der falsche Weg, aber eine wichtige Person aus seiner Familie hat Suizid begangen und das war der Grund, des Rückfalls. er hat es aber selber wieder raus geschafft, weiß das es falsch war. ja nun war die Anhürung vor einem Richter, auch sein Bewährungshelfer war dabei und hat sich eher lustig um ihn gemacht. Der Richter selbst meinte das er die Situation meines Verlobten nachvollziehen kann und hat eigentlich den Eindruck gemacht, als würde er den Wiederuf fallen lassen. nur hat im nachhinein sein Bewährungshelfer nochmal allein mit dem Richter gesprochen und meinen Verlobten offenbar sehr schlecht dargestellt. dann kam der Wiederruf rein, ein paar Tage später die Ladung zum Strafantritt, mein Verlobter hat seinen Bewährungshelfer darum gebeten zumindest einen Aufschub zu erwirken. Der hat das aber leider gar nicht getan. der Helfer ist leider auch alles andere also kompetent, die letzen Jahre schon, hat er immer wieder gestichelt und war wirklich sehr unfreundlich, hat sogar gesagt das mein Verlobter doch den Kontakt zu seinen alten Drogenfreunden suchen soll, da er sich da ja augenscheinlich sehr wohl gefühlt haben muss... ich will ihnen nur ein Bild davon machen das der Bewährungshelfer nicht gut für ihn war oder ist. mein Verlobter hat seine gut bezahlte und unbefristete Arbeit gekündigt und musst vor 4 Tagen überstürzt seinen Vollzug antreten. Er hat erst eine Woche zuvor die Ladung bekommen. Jetzt zu meiner Frage, ist es sinnvoll einen Anwalt einzuschalten oder sich nochmal mit der Staatanwaltschaft kurz zu schließen, ihene ohne Beisein vom Bewährungshelfer die ganze Sachlage nochmal zu erklären? Gibt es eine Möglichkeit ihn trotz das er schon in der JVA ist, ihn wieder rauszuholen, das er die einjährige Haftstrafe nicht vollenden muss? LG
3 Antworten
Grundsätzlich ist es ja doch so, daß sich immer irgendwelche Gründe finden werden, die ein Fehlverhalten irgendwie erklären könnten. Andererseits sterben aber jeden Tag Leute, die alle Angehörige haben die dann nicht gleich zu Drogen greifen. Und selbst wenn die zu Drogen greifen würden, würde das keiner merken, weil die das zu Hause machen würden. Es ist also offensichtlich so, daß dein Verlobter sich zum Zeitpunkt der Drogenaufnahme irgendwo aufgehalten hat, wo die Polizei gerne mal kontrolliert. Wenn es anders wäre, wäre sein Drogenkonsum ja gar nicht aufgefallen. Aus Sicht des Bewährungshelfers bzw Richters sieht das also so aus: Dein Verlobter verkehrt während seiner Bewährungszeit im zwielichtigen Drogenmiljöh. Und das er dann auch tatsächlich Drogen genommen hat zeigt, daß er schon dieser Versuchung nicht widerstehen kann. Da stellt sich eben die Frage, ob so ein Mensch nicht besser seine Strafe absitzen sollte.
Davon unabhängig kann den genauen Einzelfall aber hier niemand beurteilen. Wenn Du wirklich etwas erreichen willst, wirst Du zu einem Rechtsanwalt gehen müssen. Ich gehe davon aus, daß ihr nicht viel Geld habt. Dann kann der Rechtsanwalt Prozesskostenhilfe beantragen, und dann zahlt den (zumindest vorläufig) der Staat. Anrufe bei wem auch immer kannst Du dir jedenfalls schenken, da kommt jetzt nichts mehr bei raus.
Das er sich Drogentests unterziehen muss, liegt an seinen Bewährungsauflagen. Er war zu bis zu diesem Zeitpunkt 3 Jahre Clean, nur hat ihn der Tod so runtergezogen, leider hat er für sich den falschen Weg gewählt.
Wir haben beide feste Arbeit
Ich habe echt keine Ahnung, weshalb es zu dem Widerruf kam. Leider kann man deinem Text, der durch die vielen Rechtschreibfehler sehr schwer zu lesen ist, nicht entnehmen, was der Grund war. Die möglichen Rechtsmittel gegen den Widerruf findest du im Bescheid des Widerrufs.
Für mich ist es unverständlich, warum man, wenn man auf Bewährung draußen ist, diese Freiheit riskiert, in dem man Drogen nimmt. Ich habe auch schon Familienmitglieder verloren, und habe mir deshalb keinen Schuss gesetzt.
Na also, da haben wir es doch. Er hat gegen seine Auflagen verstoßen (drogenfrei bleiben), und kassiert dadurch einen Widerruf der Bewährung. Völlig normale Vorgehensweise. Wer gegen seine Auflagen verstößt, zeigt, dass er sich nicht bewährt hat.
Warum habt ihr keinen Anwalt genommen?
Entschuldige, ich hab den Text mit dem Laptop geschrieben, egal.
Kurz nochmal, er hat einen Bewährungswiederruf bekommen( hat insgesamt 5 Jahre Bewährung den Auflagen Drogenfrei zu bleiben) was er auch 3 Jahre bis zu dem Suizid war. Ich bin damit auch nicht glücklich, hab es erst im Nachhinein erfahren, bin wegen der Arbeit zu der Zeit auf Fortbildung gewesen. Es ist leider jetzt nunmal so. Er hat seine Haftstrafe schon am Montag angetreten, sei Ladung zum Strafantritt kam wirklich sehr kurzfristig. Wir beide führen ein schönes Leben, haben ein kleines Haus zu Miete, beide Arbeit, stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Und das wurde leider wegen diesem dummen Fehler seinerseits alles umgeworfen. Ich will nichts gut reden, aber ich halte zu ihm, so ist das in einer guten Partnerschaft. Ich möchte nur wissen ob ich noch irgendetwas tun kann um ihn da rauszuholen.