Warum werden in den USA Haftstrafen von über 100 Jahren verhängt?

7 Antworten

Wenn man tot ist ist man tot, dann wird man bestattet auch in den USA.

In den USA herrscht das Prinzip der Vergeltung, der Schuldige soll für seine Taten büßen, hier möchte man dem Menschen eine Chance geben, ihn resozialisieren.

Weil die denken, dass sie länger leben als die biologische Grenze vorschreibt.

Das ist nur ein aufrechnen aller verwerflichen Taten nach dem Gesetz der USA und somit kommen da noch weit mehr Jahre zusammen als deine 100.

Ausserdem ist es ein Zeichen, das es lebenslaenglich sein soll und schliesst somit eine Begnadigung aus.

Das Rechtssystem in den USA unterscheidet sich von dem unseren dahingehend, dass jede Straftat einzeln bewertet und mit einer Strafe belegt wird. So kann es eben zu solchen langen Haftstrafen kommen.

Wer 100 Jahre Haft bekommt, der sitzt eben lebenslang ein, bis er stirbt.

Wer zweimal zum Tode verurteilt wird, der kann zwar nur einmal hingerichtet werden., weil er danach meist nicht mehr lebt. Geht so eine Hinrichtung schief und der Häftling überlebt diese, so könnte bei einer zweimaligen Todesstrafe, die verhängt wurde, nochmals der Versuch einer Hinrichtung vorgenommen werden.

Geht bei einer einmalig verhängten Todesstrafe die Hinrichtung schief, darf keine zweite Hinrichtung erfolgen. Dann muss der Häftling den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.

Mit solchen hohen Haftstrafen will man sicherstellen, dass die Gesellschaft vor so einem Täter auf immer geschützt ist.

Wir haben doch schon erlebt, dass Mörder oder Triebverbrecher aufgrund gutachterlicher Bewertungen vorzeitig entlassen wurden. Kaum aus dem Gefängnis sind und erneut eine grauenhafte Tat begehen. Diese Chance gibt man Häftlingen die lebenslang in den USA einsitzen müssen, eben nicht.

Zu deinem letzten Satz. Wer im Gefängnis verstirbt, der wird beerdigt wie jeder andere Verstorbene auch.

Es gibt nicht Vieles, was ich am amerikanischen Rechtssystem gut finde. Das Aufsummieren von Strafmaßen finde ich aber wirklich gut.

Es geht darum, dass sich selbst schlimmste Verbrecher Haftverkürzung durch gute Führung verschaffen können.

In Deutschland wird nur das jeweils schwerste Vergehen zur Erhebung des Strafmaßes gewichtet. Da ist es unter Umständen möglich, dass ein Täter bereits nach der Hälfte seiner Haftzeit wieder auf freiem Fuss ist, weil alle anderen Taten, die vielleicht mit dem geahndeten Verbrechen zeitgleich begangen wurden, gar nicht bewertet wurden.

In den USA bekommt der gewalttätige Einbrecher evtl. die Strafen für Totschlag, Diebstahl, Einbruch, Körperverletzung, Sachbeschädigung und was eben so anfällt, auf den Buckel geschnallt.

Erlangt er eine Haftverkürzung von meinetwegen 10 Jahren, kommt er trotzdem nicht frei, weil er eben insgesamt 100 Jahre oder mehr bekommen hat.

crasytyp 
Beitragsersteller
 01.11.2020, 12:13

Das ist auch so ein Punkt den ich nicht verstehe, wenn jemand weiß dass er ohnehin im Gefängnis sterben werde, egal ob er sein Verbrechen bereut und sich benehmt oder weiterhin ein Verbrecher bleibt, warum sollte er dann Reue zeigen und versuchen zu benehmen, bringt ja nichts. Wenn es keinen Grund mehr gibt sich sozial zu verhalten, dann würde ich mich aber sowas von asozial verhalten.

FresherKnilch  01.11.2020, 12:21
@crasytyp

Nun, Reue hat auch in den USA Auswirkungen auf das verhängte Strafmaß.

Ansonsten geht es aber zumindest bei schweren Verbrechen dort nicht um Resozialisierung, sondern tatsächlich darum, den Täter aus der Gesellschaft zu entfernen, um eben diese Gesellschaft vor ihm zu schützen. Dabei ist es egal, ob der Täter sich einsichtig zeigt. Er ist weg vom Fenster.

Bei geringen Vergehen (die ja in Teilen des Landes aus wirtschaftlichen Gründen bereits zu hohen Haftstrafen geführt haben) ist das natürlich kontraproduktiv, da werden aus unreifen Jugendlichen plötzlich echte Kriminelle gezüchtet.

Problem hier ist eher die Korruption zwischen Strafverfolgungsbehörden und privaten "Resozialisierungseinrichtungen".

https://www.heise.de/tp/features/Gefaengnisstrafen-fuer-Jugendliche-gegen-Geld-3421892.html

Bei wirklich schweren Vergehen ohne Aussicht auf Besserung ist das hingegen ein gutes Mittel, um die Gesellschaft dauerhaft zu schützen.

In Deutschland werden hingegen selbst mehrfach einschlägig straffällige Sexualverbrecher immer wieder freigelassen.