Gefährdungsbeurteilung nach unsachgemäßer Eternitentfernung/Wellplatten?
Hallo Asbest-Profis,
bei unserem Nachbarhaus (7 Meter gegenüber) wurde die Woche das Welleternit der Doppelgarage mit Anbau entfernt, in trockenem Zustand. (Dachfläche geschätzt 40 bis 50 Quadratmeter.) Die Platten wurden in diese Big-Bags verpackt und dann 3 Tage in der Einfahrt gelagert (direkt neben unserem Gartenzaun), ebenso die ganzen Holzbalken und Latten auf denen diese Platten verschraubt waren. Das Befestigungsmaterial, also diese Schrauben, sind in einer offenen Wanne auch die ganze Zeit dort gestanden. Wie ich dann am Tag der Abholung erst bemerkt habe, waren zwei der Big-Bags noch dazu gar nicht richtig verschlossen. (Das Eternit war seitlich sichtbar.)
Jetzt frage ich mich seither wie gefährlich das wohl für uns war und immer noch ist. Der Wind ging die Tage voll in unsere Richtung. Muss ich jetzt davon ausgehen, dass Millionen von Fasern bei uns gelandet sind. Weiter konnten die wohl nicht fliegen, da dann unser Haus in die Richtung steht sowie auch viele Büsche und ein großer Baum.
Wie viel Fasern können da wohl aus den offenen Big-Bass rausgeflogen sein, auch das Holz war sicher kontaminiert und darauf liegende Fasern wurden evtl. auch vom Winde verweht (in unseren Garten, auf unsere Terrasse…)
Mache ich mir da jetzt zu viele Gedanken und das ist alles halb so schlimm? Was kann ich tun? Die ganze Wiese abwaschen? Mit dem Gartenschlauch? Die Büsche und den Baum auch? Versickern diese Asbestfasern dann oder werden diese immer wieder vom Wind aufgewirbelt oder wenn man drüber geht? Verbinden sich diese irgendwann mit der Erde/dem Gartenboden? Wie weit und hoch fliegen solche Asbestfasern eigentlich? Besteht die Möglichkeit, dass die Fasern bei entgegengesetzter Windrichtung, einfach wieder zurückfliegen?
Entschuldigt bitte, wenn ich da jetzt so viele Fragen stelle, aber wir wollten jetzt bei dem schönen Wetter eigentlich mit der Gartenarbeit beginnen, wozu uns jetzt doch etwas die Lust vergangen ist. Zudem haben wir zwei kleine Kinder, die oft in der Wiese rumtollen und auch gerne auf den Baum klettern.
Danke für eure Hilfe!
Besorgte Grüße Julia
2 Antworten
Danke für deine Antwort!
So wirklich beruhigt bin ich aber noch nicht. Denn wieso gibt es so umfangreiche Schutzvorschriften (nass demontieren, staubdicht verpacken, Unterkonstruktion absaugen) wenn sich alles halb so schlimm anhört.
Hab da von X-Millionen Fasern gelesen (leider erst im nachhinein), welche bei unsachgemäßer Handhabung freigesetzt werden. Und bei soviel Millionen, könnten wir bei der geringen Entfernung auch eine gute Portion abbekommen haben. (Fenster hatten wir tagsüber während dem Abbruch geschlossen, aber abends dann schon offen und da standen diese Asbestsäcke und das Abbruchholz auch nur die paar Meter entfernt. Größte Bedenken habe ich da wegen dem Wind, der schön in unsere Richtung wehte ...)
Die Abholung der Säcke ist jetzt 5 Tage her. Geregnet hat es seitdem nicht, können die Fasern, welche sich evtl. bei uns befinden, so einfach aus der Wiese oder den Büschen davon geflogen sein. Der Wind geht seit gestern in die andere Richtung.
die Platten waren in den letzten Jahren auf dem Dach sprich du wärest ständig kontaminiert worden. Die Emmission von verlegten Platten ist aber sehr gering. Beim Abnehmen der Platten und anschließenden zerkleinern können Fasern davongeflogen sein. Da sie aber in entsprechende Säcke gebracht wurden geht die Emmission gegen Null. Selbst wenn die Säcke noch geöffnet waren würden da keine Fasern abgegeben werden da sie im Sack nicht bearbeitet werden.
Bei euch im Gebäude würden bei geschlossenem Fenster auch keine Fasern in den Innenraum gelangen.
Selbst wenn nun einige dieser Fasern auf eurem Grundstück gekommen sind würde der nächste Regen ( oder Gartenbewässerung ) genügen um die Fasern mit dem Erdboden zu binden. Asbest ist natürlicher Stoff der in freier Natur keinen Schaden anrichtet