"Fahrerflucht" mit Verkehrsschild?
Ich habe ein Riesen Problem. Das Problem ist an sich nicht so arg groß aber ich hab es durch das nicht anrufen der Polizei zu einem großen gemacht... Das Verkehrsschild steht jetzt vielleicht 5cm schiefer da als es davor dastand aber an sich ist kein großer Schaden entstanden. An meiner Heckstoßstange ist auch nichts bis auf ein paar Kratzer (die Geschwindigkeit war minimal klein, kein Gas nur Schleifpunkt der Kupplung gehalten). Jetzt standen ca. 2h später die Herren in blau vor der Tür und ich habe eine Anzeige wegen Fahrerflucht am Hals. Mir ist im Nachhinein klar, dass es falsch war aber daran ändern kann ich jetzt auch nichts mehr ändern und ich bin auch nur aus Panik weggefahren (noch 1 Jahr Probezeit) und nicht weil ich dafür nicht geradestehen wollte aber das macht die ganze Sache auch nicht besser.
Der Schaden einer Stange die ersetzt werden muss betragen laut verschiedenen Internet Seiten 35€ Verwarngeld + Kosten einer neuen Stange (150-250€ hab ich gelesen). Was mir mehr Sorgen macht ist die Anzeige, die natürlich auch kosten wird. Aber mal abgesehen von diesen ganzen Kosten: wie siehts mit meinem Lappen aus? Sofern ich das richtig gelesen hab ist der Nur weg, wenn Personenschaden entstanden ist (natürlich nicht der Fall) oder ein großer Sachschaden (>1.300€) entstanden ist (auch nicht der Fall). Wie schätzt ihr die Folgen meiner dummen tat ein? Vielleicht ein paar Juristen hier oder Menschen die das ganze auch schon durchmachen mussten? Wäre euch sehr dankbar.
5 Antworten
Ein Schaden von ca. 150 € stellt einen Unfall dar, der für alle Unfallbeteiligten Pflichten generiert.
Durch das Wegfahren hast du den Tatbestand des § 142 StGB erfüllt. Offenbar wurdest du bei deiner Fahrt beobachtet und angezeigt. Du kannst sicher sein, dass das Verfahren nicht wegen der geringen Schadenshöhe eingestellt wird (wenn überhaupt nur gegen Geldauflage).
Man kommt nur aus dem Strafverfahren gut raus, wenn man darlegen kann, dass man von dem Unfall nichts bemerkt hat, denn um strafbar zu handeln, musst du vorsätzlich gegen den § 142 verstoßen haben.
Solltest du also den Staatsanwalt oder Richter überzeugen können, dass du von einem Unfall nichts bemerkt hast, muss das Verfahren zwangsläufig eingestellt werden.
Wenn du aber in der VU-Flucht voll drinhängst, musst du die mit den von Bauteufel hier beschrieben Folgen rechnen.
Tja, du hast eine Fahrerflucht begangen. Das ist eine Straftat nach §142 StGB ! Die Staatsanwaltschaft hat deshalb ein Strafverfahren eingeleitet.
Wahrscheinlich wird das Verfahren in diesem Fall gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Ein Führerscheinentzug oder eine Sperrfrist sind bei einem so geringen Verschulden eher unwahrscheinlich.
Gleichzeitig wird auch die Führerscheinstelle informiert. Da Fahrerflucht ein A-Verstoß ist, darfst du nun zur Nachschulung und die Probezeit verlängert sich um 2 Jahre.
Hi, die Geschichte hört sich wirklich frech an von dem/der Denunzant/in. Im Grunde war es richtig alles zuzugeben, wer weiß vielleicht hat es ja ein zweiter beobachtet der sich noch zurückhält. Solche fälle sind immer unangenehm. Habe sowas ähnliches auch schon hinter mir. Beim Camping habe ich mit meinem Wohnwagen ein Straßenschild umgefahren, laut meiner Meinung war das Schild bereits umgefahren. Kurz darauf kam der Brief der Polizei mit einer Einladung "zum Kaffee" Habe dann einen Anwalt für Verkehrsrecht eingeschaltet der hat mich dann irgendwie aus der Situation befreit. Hier der Link falls du nach einen suchst: http://www.ruisingersteiner.de/
Also das hat jemand hinter dem Fenster beobachtet, deine KZ aufgeschrieben und flugs die Polizei angerufen...Das ist doch wirklich! Und dann klingeln die dir zu zweit an der Tür (dein Gesicht in dem Moment hätte ich sehen wollen)....eigentlich eine filmreife Geschichte. Hätte nur noch gefehlt, dass du aus dem Fenster geflüchtete und die die Verfolgung aufgenommen hätten. Aber so wie du es beschrieben hast - mit Anhalten in der Sackgasse und dein Auto begutachten...war dir also schon klar, dass es da gebumst hat und wolltest einfach weg. Sie haben dich nun mal erwischt. Der/die Denunzant/in (vielleicht Rentner mit viel Zeit) wird einen Zeugenbogen mit Tathergang bekommen haben - ein solcher sollte auch dir in Kürze zugehen. Tja, was machen - eiskalt lügen, hättest nichts bemerkt und das unterschreiben...? Oder die Karten rückhaltlos auf den Tisch legen und ALLES zugeben, auch die vorsätzliche Flucht? Vielleicht solltest du zu einem Rechtsanwalt gehen, der einen Brief an die Polizei schreibt - Öffentliche Rechtsauskunft, falls du in HB, HH oder B wohnst, überall sonst das Amtsgericht, wo du Anspruch auf eine kostenlose Rechtsberatung hast, wenn du wenig verdienst. Jedenfalls ist dein Tun eine Straftat, die dicke Punkte in Flensburg geben kann, die, soviel ich weiss, fünf Jahre drin bleiben. Ist mir mal so gegangen mit Fahren ohne Kennzeichen mit einem soeben gekauften Gebrauchtwagen - nur schnell über den Feldweg durch ein Maisfeld zur KFZ-Meldestelle....prompt erwischt worden (möglicherweise war dieser Schleichweg dafür bekannt).
Das kannst du hoffen. Allerdings gehen Argumente wie "Panik", "Schock" oder so leicht nach hinten los. Wenn du schon die Übersicht bei solchen Kleinigkeiten verlierst, könnte jemand fragen, ob du ganz generell zum Führen eines KFZ geeignet bist?
Es wird wahrscheinlich darauf ankommen ob Du etwas davon gemerkt hast, als Du an das Schild gefahren bist. wenn Du es gar nicht bemerkt hast, besteht die Chance auf Straffreiheit.
Gemerkt hab ich es schon aber dachte in dem Moment halt gar nicht daran die Polizei zu rufen, weil ich gesehen hab, dass es meinem Auto noch gut geht und dachte, dass es der Stange wohl net so schlecht gehen kann (bin ca 200m weiter in einer Sackgasse stehen geblieben um den Schaden am Auto anzuschauen)
So solltest du das jedenfalls nicht unbedingt ins Zeugenblatt schreiben...oder vielleicht doch? Die sind auch nicht doof und wenn man rückhaltlos die Wahrheit sagt, kommt man manchmal besser weg. Siehe meine Antwort oben.
Also ich habe alles zugegeben, was jetzt nachdem ich mir einige Berichte darüber durchgelesen hab vielleicht nicht die beste Idee war.
Andererseits hoffe ich, dass der Herr Strafrichter ein bisschen gnädig ist, da der Schaden nunmal wirklich minimal ist und das auch das erste Mal war und ich dementsprechend unter Schock stand. Meine einzige Sorge ist eigentlich nur meinen Führerschein zu behalten. Dass das alles Geld kosten wird ist mir durchaus bewusst.