Entfernungspauschale/Reisekosten - Bundeswehr?
Kurze Erläuterung.
Ich trete evtl ein Studium bei der Bundeswehr an.
Uni und Theorie ist in Mannheim. Die Praxissemester sind wohl heimatnaher.
Die Uni ist von meiner Wohnung 600 Km entfernt.
Ein Umzug kommt aktuell nicht in Frage.
Ich würde unter der Woche wohl auf dem Campus oder einer bereitgestellten Unterkunft wohnen und am Wochenende nach Hause fahren.
Laut den Infos aus dem Internet kriege ich 0,30 ct pro vollen Kilometer x Arbeitstage bei der Steuererklärung.
ein Zugticket kostet 400 Euro monatlich.
Zählt es also auch, wenn ich Sonntags wieder nach Mannheim fahre?
Wenn ja, also insgesamt 8x pro Monat x 600 km x 0,30ct ?
Sehe ich das richtig?
Kann man sonst irgendwelche Kosten erstattet kriegen, was das Reisen zwischen Wohnort X und Mannheim/Uni betrifft ?
2 Antworten
Ich hoffe für Dich, dass Du eine eigene Wohnung hast, bevor Du das Studium bzw. den Dienst antrittst ;) - dann bist Du ggf. Trennungsgeld berechtigt.
Bei der Steuererklärung kannst Du entweder einen doppelten Haushalt anmelden und alle damit verbundenen Kosten steuerrechtlich geltend machen (mit regelmäßigen Fahrten in die Heimat - andere Kilometerpauschalen, bitte prüfe das nochmal), oder aber Du gibst die Heimfahrten während einer Ausbildung als Einsatzwechseltätigkeiten an und rechnest JEDE tatsächlich erfolgte Fahrt nach Hause mit 0,3 €/ gefahrenen Kilometer ab - Verpflegungsmehraufwendungen nicht vergessen (!)
Solltest Du trennungsgeldberechtigt (TGb) sein, so wird Dir der Bund bereits Familienheimfahrten (1 je 15 Tage für Verheiratete und 1 je 30 Tage für sonstige TGb) steuerfrei bezahlen und zzgl. Trennungstagegeld auszahlen.
Ein Tipp für Dich als zukünftige Beamte/in der Bw:
Obwohl Du Zivilist/in bist/bleibst, hol Dir die Steuerfibel für Soldaten (Steuerratgeber für Soldaten - Walhalla Verlag - ca. 10€). Darin wird anhand von jährlich aktualisierten Fallbeispielen die besondere Situation von Bundeswehrangehörigen berücksichtigt. Insbesondere für Steuererklärungen bei doppelter Haushaltsführung, vielen Lehrgängen und bei Einsätzen ist die Fibel Gold wert.
Sorry für die ganzen Rechtschreibfehler.
Also, vorausgesetzt die Bw erkennt Deinen Hausstand an und Du wirst trennungsgeldberechtigt:
dann kannst Du mit dem ersten Antrag auf Trennungsgeld und die erste Familienheimfahrt grundsätzlich die Ausstellung einer Bahncard beantragen. Die abrechnende Stelle macht eine "Günstigerprüfung". D.h. es wird geprüft, ob es günstiger ist Dir rd. 12x die Zugfahrt 2. Klasse (Flexpreis) zu erstatten (das Reisemittel ist Dir freigestellt - Auto/ Zug/ Flug) oder aber Dir eine BC50/BC100 zu bezahlen UND dann die 12x Zugfahrten nur zur Hälfte (bei BC50) zu erstatten.
D.h. wenn Deine Heimfahrt über (4270/12) 360 € für Hin- und Rückfahrt kostet (Flexpreis!), dann werden Dir 4270€ einmalig pro Jahr ausgezahlt und Du bekommst keine Reisekosten mehr erstattet (weil Du ja die Möglichkeit hättest Dir davon eine BC100 zu kaufen).
Oder aber Du bekommst die BC25 (f. u.25) erstattet (jährlich 69€) und bekommst dann 50% der Ticketpreise erstattet (max. 1x Hin- und Rückfahrt alle 30 Tage). Du kannst Dir dann auch aussuchen welches Wochenende innerhalb der 30 Tage Du abrechnest - natürlich das Teuerste! Wie oft Du tatsächlich fährst interessiert dann nur noch das Finanzamt, da Du ja dort die restlichen Fahrten absetzt.
Viel Glück!
Dankeschön. Ich habe im Bundeswehrforum auch mal nachgefragt Und da kam die Antwort:
Zum Thema BC 100 eine ausführliche Kalkulation:
Dir steht eine BC 50 2. Klasse zu (255€), dazu eine Familienheimfahrt pro Monat zum BC 50 Preis (149 € Maximalpreis). Also kalkulatorisch gut 170 € pro Monat (Dienstantrittsreise und letzte Heimreise mal außen vorgelassen, die verbessern die Kalkulation sogar noch). Die BC 100 kostet entweder einmalig 4270 € in der 2. Klasse pro Jahr (entspricht 356 € Monat) oder im Abo 395 €. Davon kannst Du schon mal die 170 € abziehen, so dass eine monatliche Eigenbelastung von 186 € oder 225 € an Dir hängenbleibt (also rechnerisch entweder 46 € oder 56 € für die WE Heimfahrt). Dafür kannst Du beliebig oft nach Hause fahren und zusätzlich Dich völlig frei mit allen Zügen der DB jederzeit fahren.
Zusätzlich gilt die BC 100 in vielen ÖPNV als Ticket, für Mannheim explizit in der gesamten Großwabe Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen; aufgrund der Lage der HS Bund bist Du auf den ÖPNV zum Bahnhof angewiesen. Die Monatskarte hier liegt bei 70,90€. Diesen Betrag kannst Du fiktiv weiter von Deinen Kosten abziehen, da Dir hier zumindest 8x im Monat Kosten zum Bahnhof und zurück entstehen, von sonstigen Fahrten nach Dienst in der Großwabe mal ganz abgesehen.
Vor diesem Hintergrund ist die BC 100 preislich unschlagbar, wenn eine vernünftige Bahnanbindung an den Heimatort
Das mit den 149€ max hatte ich vergessen ;)
Die BC50 wird Dir fiktiv als Einnalzahlung ausgezahlt, dh es mindert Deine mtl. Belastungen nur mittelbar.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Dir irgendwas sonst noch erstattet wird, sobald Du Dir eine BC100 besorgt hast. Du musst sie ja dann bei jeder dstl. Fahrt angeben (! auch wenn privat gekauft !).
Ich hatte aber auch zwei Kollegen, die auf ein Auto verzichteten und statt dessen eine BC100 hatten. Dadurch waren sie völlig flexibel, und die 356€/mtl sind ja im Vergleich zum Auto +ggf. ÖPNV ein Schnäppchen ;)
Soldat oder Zivilist?
Zivilist - Studium zum Diplom Verwaltungswirt
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Eigene Wohnung habe ich alles bereits vorher. Leider ist eine Heimreise pro Monat für mich zu wenig, was ein Kriterium wäre, das Studium nicht zu beginnen. Ich würde Zug und nicht Auto fahren. Kriege ich die Hin und Rückfahrt bezahlt bei der 1mal genehmigten Dienstheimreise die bezahlt wird ?
falls ja wären alleine das schon circa 200-250euro.
Eine Bahncard 50 kostet 255euro pro Monat
Und die BahnCard 100 kostet 400Euro pro Monat.
Ich würde definitiv jedes Wochenende nach Hause fahren wollen, weis aber dass den privatvergügen und aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Kann ich mir wenn ich die BC100 hole, trotzdem die eine Dienstheimreise über die BW abrechnen ?
Falls nicht, wäre das zu eine hohe Finanzielle Belastung über das Jahr für mich und ich würde nicht anfangen wollen.