Wie kann man eine Versetzung bei der Bundeswehr verhindern?
Hallo Zusammen, mein Freund ist Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst. Er hat seinen freiwilligen Grundwehrdienst Zuhause in Berlin gemacht, wurde dann für 3 Jahre nach Ulm versetzt. Da es ihm dort nicht so gut gefallen hat (kam mit der anderen Mentalität nicht klar, dadurch kaum soziales Umfeld aufgebaut, hatte starkes Heimweh) schrieb er einen Antrag auf heimatnahe Verssetzung. Dem wurde auch stattgegeben und er durfte zurück nach Berlin. In Berlin absolvierte er über die Bundeswehr eine 2 jährige Weiterbildung für den Operationsdienst und arbeitete im Bundeswehrkrankenhaus. Die Weiterbildung hat er nun mit Note 2 abgeschlossen. Bereits im August hat er nachgefragt, wie es nach der Weiterbildung weitergeht. Er bekam nur die Antwort: Es gibt noch keine Planung.Im Oktober hieß es vom Hauptmann: Er soll sich schon mal auf Ulm einstellen, da die Planung sei, ihn dort hin zurück zu versetzen. Er stellte dann einen Antrag auf Planungsänderung, welcher immer noch nicht bearbeitet wurde. Dann hieß es irgendwann, er kann ein Weiteres Jahr in Berlin bleiben, muss aber nächstes Jahr einen Auslandseinsatz machen, was vollkommen ok für ihn wäre. Am Montag bekam er den Bescheid, unabhängig von dem Antrag auf Planungsänderung, ab 1.1.17 in Ulm dienen zu müssen. Für uns ist das ein Weltuntergang, wir haben Familie in Berlin geplant, wollen heiraten, haben eine gemeinsame Wohnung.... Mein Freund ist am Boden zerstört, kann kaum mehr schlafen, hat somatische Beschwerden seit dem Bescheid, er ist einfach am Ende. Die Versetzung wäre dann bis Ende seiner Dienstzeit 2025. Wir wissen, dass er damals dafür unterschrieben hat, überall in ganz Deutschland flexibel sein zu müssen, Auslandseinsätze wären auch ok für ihn. Aber 800 km von Zuhause für die nächsten 9 Jahre dienen zu müssen ist schon sehr sehr familienunfreundlich! Was hat er für Möglichkeiten, die Versetzung zu umgehen, oder vielleicht sogar komplett die Bundeswehr zu verlassen? Danke für euren Rat, Sabrina
6 Antworten
Klar, ich verstehe die Argumentation und ich verstehe auch, dass das der Deal war.
Aber ist es nicht ein wenig kurzfristig, 3 Wochen vor der Versetzung erst den Bescheid zu erhalten?
Der Hauptmann sagte dazu nur: Ach, das wurde ihnen noch nicht eröffnet? Die Planung steht schon seit Anfang September.
Es wurde bereits mehrfach erwähnt; einer der Nachteile der BW ist, dass der Soldat über ein hohes Maß an Flexibilität verfügen muss. Gerade in den heutigen Zeiten ist eine deutschlandweite Stationierung schon fast die Regel.
Es gibt mittlerweile viele Soldaten, die eine grōssere Entfernung von ihrem Heimatort stationiert sind.
Mein Bekannter ist seit vielen Jahren Berufssoldat. Die ersten sieben Jahre seiner Dienstzeit war er zehn Kilometer vom Wohnort stationiert. Nach Auflösung des Stützpunktes wurde er ans andere Ende der Republik versetzt, quasi von der Küste an den Alpenrand. Seine Frau ging mit ihm, da sie bereits ein Kind hatten. Es wurde in der Nähe eine Wohnung gemietet.
Vor einigen Jahren wagten sie es und kauften dort ein Haus, vor acht Monaten wurde er dann versetzt, 200 Km vom derzeitigen Wohnort. Somit ist er jetzt, unter der Woche, wieder zum Kasernenbewohner geworden, als Mitvierziger. Wie lange, ist unklar.
Kein Einzelfall, ein Beispiel von vielen.
Ob dein Freund tatsächlich für neun Jahre in Ulm stationiert sein wird, ist eventl. nicht sicher.
Die nächsten Schritte zur Zukunftsplanung sollten jetzt wohl durchdacht sein. Ihr müsst alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und abwägen.
So solltest du ebenfalls darûber nachdenken, den Wohnort zu wechseln.
Wenn es euch mit der gemeinsamen Familienplanung ernst ist, wäre auch dies eine Option.
Leider kann man da nicht viel machen. So ist das bei der Bundeswehr, dass sollte jedem klar sein.
Versuchen mit dem Befehlshaber zu reden, aber er muss tun, was ihm gesagt wird.
Hätte ich mir vorher überlegt.
Ja das hab ich mir schon fast gedacht.... klar, sowas sollte man sich wirklich gut überlegen. Als er damals zur Bundeswehr ging, hat er vermutlich noch nicht über Familie nachgedacht und es war ihm wohl nicht so bewusst, wie schwer es für ihn sein würde, so weit weg zu sein. Im Nachhinhein ist man immer schlauer :)
Danke für die Antwort
Dieses "aber" hättest Du Dir sparen können. Wie Du richtig festgestellt hast: Er hat sich in vollem Besitz seiner geistigen Kräfte dazu entschieden und wusste von vornherein, dass es zu deutschlandweiten Versetzungen kommt. Er hat die heimatmahe Versetzung UND seine Weiterbildung bekommen. Es wäre jetzt wohl maßlos unverschämt erneut heimatnah zu bleiben.
BAPers lässt sich nicht gerne verarschen. So wie es aussieht wird er wohl gehen müssen, es sei denn es finden sich Gründe wie bspw. ein psychologischer Bericht ... dann dürfte aber endgültig Ende sein.
Ich verstehe sowas nicht ... Das war alles von Anfang an klar.
>dass er damals dafür unterschrieben hat, überall in ganz Deutschland flexibel sein zu müssen<
.
dann verstehe ich die Frage nicht !
und was soll die Bemerkung "familienunfreundlich"
so war der deal