Eltern rauchen in der Wohnung - Körperverletzung?
Hab vor kurzen wieder eine Mutter erlebt, die in ihrer Wohnung im selben Zimmer raucht wie ihr ca. 4 Jähriges Kind. Für mich ist es Körperverletzung, wenn Eltern ihre Kinder immer wieder dem Gift aussetzen. Das sieht die Rechtsprechung wohl anders. Und die Mutter hat es auch anders gesehen, denn sie hat mich umgehend aus der Wohnung befördert, als ich ihr das erklärte.
Die Auswirkungen des Passivrauchens im Säuglings- und Kindesalter gehen von schweren gesundheitlichen Schäden bis zum Tod. Sollte gegen Eltern strafrechtlich vorgegangen werden können, die ihre Kinder immer wieder Zigarettenqualm aussetzen?
25 Stimmen
13 Antworten
Hallo,
ich habe sehr lange geraucht, in den Schwangerschaften damit aufgehört und danach immer wieder angefangen. Gestillt habe ich nicht, also war das auch kein Problem. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, im Haus zu rauchen und hatte immer mein spezielles Eck draussen, wo ich geraucht habe. Auch im Auto war es dasselbe. Es fiel mir auch nicht schwer, mich an das Rauchverbot in Restaurants zu halten. Ich mochte es sogar selbst, beim Essen nicht zugenebelt zu werden. Wenn es mich überkam, bin ich raus in die Raucherecke gegangen.
Man muss niemanden dem Rauch aussetzen, der es nicht möchte. Erst recht kein Kind das nicht einfach das Umfeld verlassen kann. Ich höre in den Schwangerschaften auf um es danach dem Ganzen auszusetzen? Hätte für mich keinen Sinn ergeben.
Ich finde das Verhalten dieser Mutter deshalb gar nicht gut. Man muss seinem Kind das nicht antun nur weil man selbst nicht dazu bereit ist, diese Sucht abzulegen und ich finde es gut, dass du deinen Mund aufgemacht hast obwohl es nur einen Rauswurf zur Folge hatte.
Ich habe das Rauchen mittlerweile aufgegeben, es stört mich jedoch nicht, wenn jemand zu Besuch ist, der raucht. Der muss eben auf den Balkon. Im Haus wurde nie geraucht und das bleibt auch so. Und wenn ich mit Rauchern unterwegs bin, dann stelle ich mich auch dazu. Wenn ich aber die Kinder auch dabei habe, meide ich diese Plätze.
Lg
Ja, das ist wirklich schlimm. Apotheken-Umschau :
Rauchen ist der mit Abstand wichtigste Risikofaktor für einige ernsthafte Krankheiten und verkürzt das Leben um durchschnittlich zehn Jahre. Das Deutsche Krebsforschungszentrum spricht von 110.000 bis 140.000 Menschen jährlich, die allein in Deutschland an den Folgen des Rauchens sterben. Hinzu kommen über 3.300 Nichtraucher, die an den Folgen des Passivrauchens sterben.
Und : Nikotin - und mehr Teer darin - ist in Summe die gefährlichste Droge überhaupt und auch die mit den größten Schaden für die Volkswirtschaft.
Und die Not der Raucher im Todeskampf ist auch für das Umfeld kaum erträglich.
Wenn man da Nichtraucher mit reinzieht und oft Kinder die sich nicht wehren können so ist das ganz schlimm
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Netzfund:
Nach dem Strafgesetzbuch macht sich strafbar, wer andere körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt. Ob sich ein Raucher strafbar macht, wenn er einen Nichtraucher Zigarettenqualm aussetzt, ist höchstrichterlich bisher nicht entschieden worden. Das Landgericht Bonn hat sich jedoch bereits mit einem solchen Fall befasst (Urteil vom 09.12.2013, Aktenzeichen 25 Ns 555 131/09 - 148/11). Dieses wertet das direkte Anrauchen ins Gesicht tatsächlich als Körperverletzung.
( Gerade überlege ich, inwieweit der Betrieb eines KFZ, das Schadstoffe ausstößt, auch in diese Kategorie fallen könnte...ggf. auch Grillen, offenes Feuer, Kohlekraftwerke...usw...)
Jedenfalls sollten Eltern/KinderbetreuerInnen..so verständig sein, dass sie nicht so rauchen, dass ein Kind unmittelbar diesem Qualm ausgesetzt ist, auch ohne gesetzliche Regelung
in jedem Falle...
Meine Eltern haben seid ich auf der Welt bin in meiner Gegenwart geraucht und bin damit auch 15 Jahre alt geworden. Das positive ist, ich nehme weder Zigarettenrauch noch alkoholische Gerüche wirklich wahr, weil ich einfach damit aufgewachsen und drangewöhnt bin. Somit stört es mich nicht wirklich
Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen und finde das auch absolut nicht gut, aber die Grenzen sind doch total schwierig. Was ist, wenn Eltern nicht gesund für ihre Kinder kochen, sondern es nur Fast-Food gibt? Oder wenn sie sie im Winter mal zu kalt anziehen und es eine Erkältung gibt? Oder sie mit Liebesentzug strafen, dass sie psychische Schäde davon tragen? Oder oder oder?
Es ist doch denke ich ein wichtiges Gut, das Eltern (in einem gewissen Rahmen) die Freiheit haben ihre Kinder zu erziehen wie sie mögen. Und auch aus einem Kind aus einem Raucherhaushalt kann durchaus ein gesunder Erwachsener werden. Sehe damit das Kindeswohl nicht derart gefährdet, dass der Staat eingreifen müsste. Auch wenn ich das nicht gut finde, kann ich das ja nicht anderen aufzwingen.
Grüße
aber die Grenzen sind doch total schwierig
Grenzen zu definieren ist nie ganz einfach. Trotzdem müssen wir die Grenzen definieren. Ich finde es in dem Fall nicht sehr schwer. Die Aussetzung durch Zigarettenrauch ist wie die Gabe kleiner Mengen von Gift, die au Dauer sicher zu körperlichen Schäden führt und teilweise sogar zum Tod. So eine bewusste und schleichende Vergiftung des eigenen Kindes könnte daher aus meiner Sich problemlos als Körperverletzung gewertet werden, sogar mit den jetzigen Gesetzen.
Und wie ist es bei ungesunder Ernährung? Und was wäre die Lösung? Alle Kinder in Kinderheime oder zu Pflegefamilien? Ob das dann besser fürs Kindeswohl ist?
Und wie ist es bei ungesunder Ernährung?
Ernährung ist kein Gift. Zwischen einem Burger und dem Gift von Zigaretten liegen gesundheitlich Welten.
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Und was wäre die Lösung?
Gesellschaftlichen Druck aufbauen, Thema zur Diskussion stellen, das Jugendamt tätig werden lassen, wenn Eltern ihre Kinder systematisch vergiften und wenn das alles nichts hilft Strafanzeige stellen.
...und 4-jährigen das Rauchen generell untersagen.