Eine Frage an Hundehalter: Weshalb Hundesteuer bezahlen?
Hallo, ich hätte da eine Frage zur Berechtigung von Hundesteuer:
Ich bin seit 41 Jahren Hundehalter und habe für keinen meiner Hunde jemals Hundesteuer bezahlt und habe das auch nicht vor. Anstelle Hundesteuer zu bezahlen kaufe ich lieber Rinder-Suppenknochen für meine Hunde, da ist das Geld besser angelegt.
Außerdem bezahle ich für Hundefutter eh Mehrwertsteuer, genau so wie wenn ich mir eine Fischsemmel kaufe.
Aktuell befinde ich mich in einem Disput mit einer befreundeten Hundehalterin die sich darüber empört.
Drum frage ich:
Weshalb Hundesteuer??? Welchen Vorteil habe ich von Hundesteuer? Gibt es überhaupt einen Vorteil ? Was tut die Stadtverwaltung mit bezahlter Hundesteuer für die Hundebesitzer??? Nämlich gar nichts! Vielmehr fließt das Geld ins Stadtsäckel und wird für andere Dinge ausgegeben.
Ich meine: Hundesteuer kostet jährlich 100.- € (München) und für Kampfhunde 800.- € jährlich. In 41 Jahren hätte ich über 4000.- € Hundesteuer bezahlen müssen für nichts und wieder nichts?
Tabaksteuer und Kfz-Steuer sind ja ok. Tabak ist Luxussteuer und Kfz-Steuer dient zum Ausbau von Straßen. Aber Hundesteuer??? Die Stadtverwaltung entfernt bestimmt keine Hundehaufen, das tun die Hundebesitzer schon selber. Und wenn doch einmal ein Hundehaufen auf der Straße liegt, dann saugt die Kehrmaschine das ebenso ein wie das Laub von Bäumen oder Abfälle wie Eiswaffeln oder Mc Donnalds-Verpackung. Also kein erhöhter Aufwand für die Stadtverwaltung.
Wenn wer meint, Hunde sind Luxustiere und als Luxus zu besteuern frage ich, weshalb dann keine Pferdesteuer erhoben wird? Wenn der Dackel schon Luxus ist, dann ist doch erst Recht ein Pferd Luxus ???
Ist Hundesteuer nicht rein willkürlich erhobene Steuer, gerade so wie wenn eine "Fahrradsteuer" erhoben würde?
Bin gespannt auf Eure Meinungen :-))
15 Antworten
Der Sinn der Hundesteuer ist eine Hundeverhinderungssteuer. Die Erfinder dieser Luxussteuer haben sie eingeführt, um die Anzahl der Hunde zu begrenzen.
Du selbst hast nichts davon. Es wird von der Hundesteuer kein Köttelchen vom Wege entfernt, keine Freilaufflächen angelegt, kein Tierheim unterstützt. Die Hundesteuer geht einfach in den Gesamthaushalt der Kommune mit ein.
100 Euro in München pro Jahr? Das ist aber wenig. Allein für mein Dorf werden ca 120 Euro/Jahr fällig. Und in Köln beträgt sie 156 Euro, ich hätte mit mehr gerechnet.
Pferdesteuer? Ja, ein Pferd ist ein Luxustier, wie der Hund. Aber es schafft sehr viele Arbeitsplätze und ist auch ein Sportgegenstand. Wenn Pferde besteuert werden, dann soll auch jeder Fußball, jeder Badeanzug besteuert werden ,jedes Fahrrad. und so weiter....
Möglicherweise irre ich mich da mit 100.- € jährlich in München. Kann gut sein dass es deutlich mehr ist. Du siehst, ich bin gar nicht richtig informiert, so wenig interessiert mich diese Hundesteuer.....
Ja prinzipiell hast Du Recht. Die Hundesteuer ist ein Relikt aus dem 17. Jahrhundert und natürlich eine praktische Einnahmequelle der Gemeinden - ist ja nicht zweckgebunden.
Ich finde auch dass die Hundesteuer völlig zu Unrecht erhoben wird und überholt ist.
Jeder Mensch darf sein Hobby ausüben wie es ihm Spass macht. Ob er damit die Natur zerstört, Lärm produziert oder sonstwas macht - egal. Alles ist erlaubt. Nur Hunde werden besteuert....
Die Begründung ist immer dass die Gemeinden die Zahl der Hunde reglementieren wollen - was natürlich Schwachsinn ist - oder eben die Verschmutzung durch Hundekot - aber dagegen tun die Gemeinden ja auch nichts ausser ein paar Kotbeutelspender aufzustellen. Ansonsten zahlt man ja noch Bussgeld wenn der Hund irgendwo hinmacht.
Hundesteuer ist eine Diskriminierung von Tierfreunden und gehört abgeschafft. Aber das wird nicht passieren.
Es ist schon bezeichnend dass man für kein anderes Tier Steuern zahlen muss. Und das geht halt nur weil ein Hund ja in der Regel einen Menschen hinten an der Leine hat. Für Freigängerkatzen wird auch keine Steuer erhoben. Und warum ? Weil man das nicht nachprüfen kann wem die gehören. Bei Pferden wurde mal in manchen Gemeinden Steuern erhoben - aber meist wieder abgeschafft weil der Reiter ja nicht kontrolliert werden kann und schneller weg ist als das Ordnungsamt laufen kann.... Es wurden sogar "Nummernschilder" ausgegeben die man als Reiter dann am Pferd befestigen musste - hat natürlich keiner gemacht.
Die Hundehalter sind halt die Dummen. So ist das halt in unserem Land
aber meist wieder abgeschafft weil der Reiter ja nicht kontrolliert werden kann und schneller weg ist als das Ordnungsamt laufen kann.... Es wurden sogar "Nummernschilder" ausgegeben die man als Reiter dann am Pferd befestigen musste - hat natürlich keiner gemacht.
Das ist Unsinn. Während man Hunde leicht "unterschlagen" kann, geht das bei einem Pferd eben nicht. Nummernschilder am Pferd sind bei uns PFlicht. Aber nicht um Geld einzutreiben, sondern falls ein Pferd einen Schaden anrichtet, sollen Pferd und Reiter identifizierbar sein. Das allerdings ist meist Quatsch. Wenn ich mit meinem Pferd eine schwangere Oma über den Haufen galoppiere, erkennt die, wenn sie sich hochgerappelt hat, sicher nicht mehr die kleine Nummer am Pferd.
Ich finde diese Debatten total lächerlich. Als ob wir in diesem Land keine anderen Sorgen hätten.
Das war nur als allgemeine Info gemeint - auch Reiter können nicht durch die Gegend spazieren und Mist bauen. In deinem Text habe ich es so verstanden als wäre es früher mal ein Versuch gewesen mit den Nummernschildern, war aber nicht als Kritik bezüglich deiner Antwort gemeint.
Bei uns ist es auch Pflicht. Aber ich weigere mich seit Jahren bei dem Zustand unserer Reitwege , auch nur eine müde Mark für den jährlichen Aufkleber zu bezahlen. Jedes Jahr schickt mir die untere Landschaftsbehörde eine Aufforderung, den aktuellen Aufkleber zu kaufen - 40 Euro, glaub ich - und jedes Jahr schreibe ich denen, dass ich das nicht bezahle. Seit 2014. Offensichtlich sieht die Behörde ein, dass ich recht habe. Solange unsere Reitwege durch schwere Trekker ruiniert werden. zahle ich nichts.
Hundesteuer zahle ich allerdings. Um den Sachkundenachweis habe ich mich aber gedrückt, indem ich meinen 41 cm hohen Hund als 39 cm hoch angegeben habe.
Der Ausdruck sagt es, Steuern sollen Steuern, und zwar u.a. das Verhalten. Damit nicht jeder Vollidiot 400 Hunde hält. Und Steuern sind zur Umverteilung von Vermögen da, was der Staat vornimmt. Wer drei Hunde hält muss halt auch mit den Kosten klarkommen.
Steuern zu hinterziehen weil man deren Sinn nicht einsieht ist höchst bedenklich und lässt asoziales Denken vermuten.
Hallo,
Ich bin komplett deiner Meinung, komme aber um die Hundesteuer bei meinem Rottweiler nicht drum herum. Einen Listenhund nicht zu melden wäre eine andere Nummer...
War letzte Woche genau wegen diesem Thema auf der Gemeinderatssitzung, weil auf ihrer Tagesordnung Hundesteuer stand. Wir sind ein kleines Dorf, wobei der Großteil aus Höfen in der Prärie besteht, auf so einem wohnen wir auch. Bisher haben wir für unseren Hund 15 Euro bezahlt, da er durch sein Negativzeugnis als normaler Hund zählt und da wir in einem Weiler wohnen nochmal 50 Prozent billiger. Jetzt nach dieser Sitzung zahlen wir 300 Euro. Wesenstest wird in der Hinsicht nicht mehr angerechnet (Gut, manche zahlen noch mehr, aber um das geht es mir noch gar nicht). Wir haben in unserer Gemeinde 2 Listenhunde mit meinem. Begründung für die Steuererhöhung ist zum einen, weil die nachbargemeinden es so machen und zum anderen, weil irgendwo in unserer Gemeinde jemand zwei Hunde besitzt, die Passanten anfallen !!! Dabei handelt es sich nicht um Listenhunde aber wir dürfen mehr zahlen !!! Anstatt dass man zu dem Kerl geht und sagt er soll seine Hunde sichern wird sie Steuer erhöht!!! Und wenn diese Hunde doch mal ein Kind anfallen, tja, dann wusste man das, denn die waren ja schon auffällig, aber da wird nichts gemacht weil es keine listenhunde sind 😡. So jetzt zahle ich 300 Euro und steige jeden Tag in Pferdescheiße wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe weil die Reiter die natürlich in unserer Einfahrt liegen lassen, aber die zahlen keine Steuern. Wenn ich meinen Spaziergang mit meinem gefährlichen Rottweiler nun fortsetze komme ich am Hof des 2. Bürgermeisters vorbei. Ich gehe da an der Straße die 200m weit weg ist von diesem Hof und trotzdem kommt mir jedes 3. Mal sein Hund entgegen und fängt auf der Straße an mit meinem angeleinten Hund zu spielen. Den bring ich dann natürlich zurück, da ich auch nicht möchte, dass der überfahren wird und ansonsten komme ich auch nicht weiter, denn meiner mag ja auch spielen und 45 kg an der Leine die spielen wollen sind auch nicht toll zum händeln. Für mich sieht das halt so aus : mein Hund ist stets gesichert, sowohl im Garten mit einem 1,70 Zaum oder beim gehen mit der Schleppleine oder normalen Leine. Ich hatte noch nie ein Problem das von meinem Hund ausging aber ständig mit anderen freilaufenden Hunden, total verschissenen Wegen wegen den Pferden etc. und ich bin der der zahlen darf aber gar nix davon hat, während alle anderen tun was sie lustig sind. Und dann heißt es ja noch die Listenhundsteuer ist präventiv dafür, dass der Bestand nicht zunimmt. Ja ok, leider bin ich nur der Meinung, dass jeder, der sich einen Listenhund holt und den meldet und einen Wesenstest ablegt ein verantwortungsbewusster Hundehalter ist. Die, die wirklich gefährliche Hunde haben melden diese doch erst gar nicht.
So jetzt ist es raus, sry für den Text aber ich kann mich mit dir aufregen 🙈
LG
Steuern dienen in erster Linie der Erzielung von Einnahmen, und deshalb ist es relativ sinnlos, als Hundehalter zu fragen, was man persönlich davon hat.
§ 3 Abgabenordnung definiert den Begriff wie folgt:
Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann Nebenzweck sein.
Ok, Danke für die Info. Dennoch halte ich es für eine Unverschämtheit, dass Hunde besteuert werden, Mopeds jedoch steuerfrei sind. Deshalb habe ich noch nie Hundesteuer bezahlt und werde dies auch künftig nicht tun.
Das ist dann allerdings strafbar, siehe § 370 Abgabenordnung.
In den meisten Gegenden (die ich kenne) ist es tatsächlich Pflicht, als Reiter solche Nummernschilder am Sattel zu befestigen, wenn man ausreiten geht. Und ich habe auch schon öfter erlebt, dass Freunde vom Ordnungsamt kontrolliert wurden.
Klar gibts leider immer wieder Reiter, die die Haufen mitten auf der Straße liegen lassen, aber das ist ja bei vielen Hundebesitzern leider auch nicht anders..