Ein guter Freund will mich eventuell auf Schmerzensgeld verklagen. Was soll ich tun?
War mit ein paar Freunden feiern, wir waren alle besoffen und, kurz gesagt, habe ich ihm durch einen echt blöden Zufall Schaden zugefügt.
Sollte er mich wirklich anzeigen, würde er damit durchkommen, auch wenn es nicht extra war und wir beide besoffen waren?
Was genau würde es dann für mich bedeuten, wenn er es wirklich durchzieht?
10 Antworten
Wenn Ihr gute Freunde seid, solltet Ihr gemeinsam nach einer Schiedsstelle suchen, um dort den Fall zu besprechen.
Auch wenn Du einen Schaden angerichtet hast, muss man unter Freunden damit nicht vor Gericht, sondern kann sich auch so einigen. Das spart immerhin die Gerichtskosten und viel Ärger und Aufwand und Öffentlichkeit.
Falls Du fahrlässig gehandelt hast, käme eventuell Deine Haftpflichtversicherung für den Schaden auf?
Du hast ja an anderer Stelle beschrieben, wie es passiert ist. Dass Du an dem Schaden schuld - oder allein schuld - bist, scheint also gar nicht klar zu sein. Immerhin könnte er den Unfall auch durch seine Taumelei selbst verursacht haben.
Meine Meinung ist wirklich: Sucht Rat bei einer Schiedsstelle, bevor Ihr es auf einen Prozess ankommen lasst. Wenn es mit dem Ratholen nicht klappt - weil Ihr Euch dort nicht einigen könnt, bleibt ja immer noch das Gericht.
Er will mich nicht unbedingt anzeigen, aber er möchte gerne Schmerzensgeld haben. Kann ich zwar verstehen, aber egal, was passiert ist...ne Anzeige ist nicht gerade ein Freundschaftsbeweis
Nein, es geht hier nicht um eine Strafanzeige. Er will gegen Dich auf Schmerzensgeld klagen. Das habe ich schon so verstanden. Das ist keine "Anzeige", sondern er will seinen (von ihm vermuteten) Anspruch gerichtlich klären lassen.
Und da ist mein Tipp eben: Auch wenn Ihr keine Freunde mehr seid: Versucht es erstmal außergerichtlich mit sachkundiger Hilfe. Wenn Dein Freund Pech hat, verliert er das Verfahren und muss auch noch Gerichtskosten tragen. Auch für ihn ist also dieser Weg erstmal der bessere. Ich meine, darauf könntet Ihr Euch doch einigen.
Achso, das wusste ich nicht. Heißt also, entweder meine Versicherung bezahlt ihm Schmerzensgeld oder er bezahlt die Gerichtskosten?
Wer welche Kosten bezahlt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Aber wenn er kein Schmerzensgeld zugesprochen bekäme, müsstest Du ja nicht noch seine Gerichtskosten tragen.
Ich habe das eben nochmal nachgelesen:
- Ihr könnt Euch außergerichtlich einigen. Dafür sucht Ihr eine Schiedsstelle, einen Mediator, einen Anwalt.
- Dein Freund klagt gegen Dich vor dem Zivilgericht auf Schadenersatz und Schmerzensgeld.
- Dein Freund zeigt eine Straftat an und stellt Antrag, dass gleichzeitig die Höhe des Schadenersatzes und Schmerzensgeldes festgelegt wird. Ich meine, dass das so geht, aber da es dem Freund ja nicht um Deine Bestrafung geht, sondern "nur" um Geld, sollte Punkt 3 nicht eintreten.
wenn es zu einer Körperverletzung kam, kann er eine Anzeige machen; das geht meisst vor Gericht und da wird es dann entscheiden, ob und wie Du belangt wirst; ob du schon mehrfach aufgefallen bist deswegen oder es einmalig war
es kommt auch auf Zeugen an und ob die Polizei hinzu gerufen wurde
Wenn weder Polizei noch Zeugen da waren und es keine Aussagen auf Dich gibt, passiert nix; Wir wissen ja nicht dien genauen Vorfall
Der Freund will Schmerzensgeld. Eine Strafanzeige scheint nicht geplant zu sein.
ohne Anzeige und Gericht; kein Schmerzensgeld
Er bekommt aber nur Schmerzensgeld, wenn er mich anzeigt und damit Erfolg hat.
wenn er keine Strafanzeige macht, gibt es auch kein Schmerzensgeld
Du wirst sehen, ob noch eine Anzeige folgt
am Besten zu ihm gehen und eine Entschuldigung Aussprechen
Habe ich bereits mehrfach getan. Ich rufe morgen bei meiner Versicherung an und höre mal, was die dazu sagen.
mache das mal und sehe dann weiter
Ich verstehe das nicht: Weshalb muss denn wegen Schmerzensgeld eine Strafanzeige erfolgen? Da ist doch, meines Wissens nach, eine Klage nach BGB erforderlich, und im Rahmen des Verfahrens wird dann die "unerlaubte Handlung" geprüft. ????
Und ohne Gericht ist eine Einigung auch möglich - wenn denn beide wollen.
ja wenn beide wollen, kann man sich aussergerichtlich einigen, das ist ok; aber wenn nicht mal eine Entschuldigung bei ihm rüber kommt; er sie nicht annimmt?
Emtschuldigung ist schon längst vom Tisch...wie würde denn eine außergerichtliche Einigung aussehen? Ich gebe ihm pauschal so viel Geld wie er will oder was?
Bin kein Straftäter. Ist halt blöd gelaufen. Ich frage mich nur, ob das für mich Konsequenzen hat. Also, ob ich dann als Straftäter gelte oder so...
steht ja oben im Text bei mir; wenn keine Polizei und Zeugen im Spiel waren und es keine Anzeige gab, bist raus,
Hört sich nicht so an, als ob er ein guter Freund wäre.
Dann lass es auf dich zukommen. DU hast es im Guten versucht...
Hab ihm halt echt Schaden zugefügt, aber alle, die dabei waren, haben gesehen, dass es ein verdammt unglücklicher Zufall war.
Schaden? Beweise? ohne soetwas kann man nicht weiter helfen oder nur beschränkt.
Er trägt wahrscheinlich nen Hörschaden davon. Soviel kann ich sagen
Leut, reißt euch mal mit eurer Sauferei zusammen! Ihr braucht eure Körper noch!
Wenn er wirklich einen dauerhaften Hörschaden erlitten hat, dann läuft es für dich sogar auf schlimmeres hinaus!
Was soll denn Schlimmeres sein? Es war ja nicht mutwillig
Die Frage ist, ob der Kumpel nur Schmerzen durch die Sauferei hat oder ob etwas ernstes hier vorliegt.
Er hat sich danach aus Frust auch merhmals aufs Ohr geschlagen. War wahrscheinlich auch nicht gerade förderlich
je nachdem wie der Ablauf dieses "Unfalls" war, kann es gut auch auf fahrlässige Körperverletzung hinauslaufen.
Das kann dir keiner sagen ohne genau zu wissen was und wie es passiert ist...
Versicherr bin ich auf jeden Fall. Er sagt halt, dass ihm Schmerzensgeld auf jeden Fall zusteht und es sich deshalb überlegt.