Darf man öffentlich vor Mietnomaden warnen...?

7 Antworten

Wenn du nur Vornamen (ohne Nachnamen und Details) nennst, können sehr schnell falsche Personen ins falsche Licht gerückt werden. Daher wäre ich damit vorsichtig. Sobald man aus der Kombination von mehreren Vornamen auf eine konkrete Familie rück schließen kann, dürfte das rechtlich schon wieder kritisch werden. Das würde dann sicherlich im Einzelfall gerichtlich entschieden.

Alle im Netz kursierenden Listen sind Datenschutzrechtlich sehr kritisch / illegal.

Ich verstehe, dass bei dir eine ganze Portion Wut mit schwingt, aber du schreibst hier öffentlich im Internet. Daher solltest du über Begriffe wie "Dreckzeug" als Bezeichnung für Menschen nachdenken. Gleich wie unsozial sich diese Menschen auch benehmen.

Und ZU UNSER ALLER GLÜCK haben wir in Deutschland Persönlichkeitsrechte, auf die sich jeder berufen kann und die wir auch gerichtlich durchsetzen können. Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem das nicht so ist.

Ich kann deine Wut verstehen, aber es hilft weder den Personen Ihre Menschlichkeit abzusprechen noch den Staat als Buhmann hinzustellen. Vermieter machen Gewinne, Vermieter können sich versichern und Vermieter haben auch gewisse Risiken. Wie alle anderen Unternehmer auch.

Der reguläre Weg ist eine Anzeige, damit das Vorgehen aktenkundig ist. Geld wird dein Onkel sehr wahrscheinlich nicht wieder sehen. Der bestmögliche Schutz bei der Suche nach neuen Mietern ist eine (originale) Schufa-Anfrage.

Mchltgr 
Beitragsersteller
 09.01.2019, 15:50

Nun, es ehrt dich, ein so vehementer Verfechter des Grundgesetzes zu sein. Ich hingegen findet es grundverkehrt, dass Personen, die anderen schaden, durch Gesetze geschützt werden und offensichtlich mehr Rechte haben als die, denen sie schaden.

Den Begriff Dreckzeug finde ich noch sehr nett gewählt. Wer sich darauf einrichtet, zu anderer Leute Schaden und Nachteil auf deren Kosten zu leben, ist in meinen Augen kein Mensch, sondern ein Parasit. So verhalten sich "Menschen" nicht. Solches Ungeziefer darf einfach weiter unbehelligt weiter in Freiheit leben, kassiert Hartz IV, bekommt Miete und Sozialversicherung von der Allgemeinheit bezahlt und lacht sich ins Fäustchen, während die Geschädigten auf ihren Kosten sitzenbleiben. Der Gerichtsvollzieher steht ebenso mit leeren Händen da, weil man Hartz IV nicht pfänden kann.

Auch wenn man mit solchen Leuten in meinen Augen ganz andere Dinge machen sollte, das mindeste wäre es, sie zu inhaftieren und solange Zwansgarbeit verrichten zu lassen, bis die Schulden abbezahlt sind. Aber nicht in diesem Staat, in dem Täterschutz vor Opferschutz geht...

derkletterer  10.01.2019, 09:52
@Mchltgr
  [...] offensichtlich mehr Rechte haben als die, denen sie schaden. [...]

Sie haben die gleichen Rechte. Nicht mehr - aber eben auch nicht weniger!

Den Begriff Dreckzeug finde ich noch sehr nett gewählt. Wer sich darauf einrichtet, zu anderer Leute Schaden und Nachteil auf deren Kosten zu leben, ist in meinen Augen kein Mensch, sondern ein Parasit. 

Wie schon geschrieben, dass das Verhalten unsozial ist möchte ich weder bestreiten noch verteidigen noch beschönigen. Aber Mensch bleibt Mensch. Wenn man anfängt das in Frage zu stellen, wird es für alle gefährlich.

[...] unbehelligt weiter in Freiheit leben [...]

Unbehelligt ist relativ. Wenn dein Onkel Anzeige erstattet und es zu einem entsprechenden Schufa-Eintrag kommt, dürfte sich die nächste Wohnungssuche für die Mieter deutlich schwerer gestallten. Ob und in wie weit es hier noch weitere gesetzliche Optionen gibt, ist mir nicht bekannt. Aber du kannst dir sicher sein, ein "schönes" Leben führen diese Leute auch jetzt schon nicht.

[...] kassiert Hartz IV, bekommt Miete und Sozialversicherung von der Allgemeinheit bezahlt [...]

Und das ist die große Errungenschaft eines Sozialstaates. Der Großteil der Weltbevölkerung beneidet uns um genau diese Tatsache. Gleich wer du bist, du erhältst ein Mindestmaß an Menschenwürde. Ist halt immer die Frage auf welcher Seite des Tisches man sitzt. Als gesunder Besserverdiener ist es leicht über "Sozialschmarotzer" und "Parasiten" zu schimpfen.

[...] während die Geschädigten auf ihren Kosten sitzenbleiben [...]

Auch wenn ich weiß, dass du jetzt in die Tischkante beißt und mich für einen Idioten hältst, aber das ist unternehmerisches Risiko. Wenn ein Kunde seine Rechnung nicht bezahlt, steht der Handwerker auch mittellos da. Daran sind schon viele (vor allem kleine) Firmen kaputt gegangen.

[...] Auch wenn man mit solchen Leuten in meinen Augen ganz andere Dinge machen sollte, das mindeste wäre es, sie zu inhaftieren und solange Zwansgarbeit verrichten zu lassen, bis die Schulden abbezahlt sind. [...]

An diesem Punkt sind wir uns zumindest prinzipiell etwas näher. Ich denke auch, dass man diese Menschen stärker zur Verantwortung ziehen sollte. Ob Haft und Zwangsarbeit hier die richtigen Mittel sind, darüber kann man noch reden.

Aber nicht in diesem Staat, in dem Täterschutz vor Opferschutz geht...

Das ist sehr polemisch und vereinfacht die Dinge auf eine Ebene, auf der man nicht mehr argumentieren kann. Tatsache ist, in Deutschland gibt es überhaupt einen Täterschutz. Und das ist wichtig und gut.

Ich wünsche deinem Onkel, dass der Schaden sich im Rahmen hält und er die Renovierung und den Mietausfall wirtschaftlich übersteht.

Mchltgr 
Beitragsersteller
 10.01.2019, 14:46
@derkletterer

"Wie schon geschrieben, dass das Verhalten unsozial ist möchte ich weder bestreiten noch verteidigen noch beschönigen. Aber Mensch bleibt Mensch. Wenn man anfängt das in Frage zu stellen, wird es für alle gefährlich."

Hier vertrete ich gänzlich andere Ansichten. Wer sich animalisch, in diesem Fall parasitär, verhält, sollte nicht nur ob des Faktes seiner genetischen Zugehörigkeit zur Spezies Mensch in seiner Würde geschützt, sondern entsprechend seines Verhaltens behandelt werden. Und was man mit Ungeziefer normalerweise macht, muss ich wohl nicht näher ausführen.

"Unbehelligt ist relativ. Wenn dein Onkel Anzeige erstattet und es zu einem entsprechenden Schufa-Eintrag kommt, dürfte sich die nächste Wohnungssuche für die Mieter deutlich schwerer gestallten. Ob und in wie weit es hier noch weitere gesetzliche Optionen gibt, ist mir nicht bekannt. Aber du kannst dir sicher sein, ein "schönes" Leben führen diese Leute auch jetzt schon nicht."

Dafür haben sie ziemlich schnell eine neue Wohnung gefunden. Eine Bestrafung ist unmöglich, da Mietbetrug in diesem Rahmen allenfalls eine Geldstrafe vorsieht, die natürlich bei einem zahlungsunfähigen Hartz IV Empfänger nicht durchzusetzen ist. Und ein "schönes" Leben ist durchaus gegeben, wenn jemand, der Schulden hat und keiner Arbeit nachgeht, ein Dach über dem Kopf, Taschengeld, eine Krankenversicherung, Haustiere, Internet und Smartphones hat.

"Und das ist die große Errungenschaft eines Sozialstaates. Der Großteil der Weltbevölkerung beneidet uns um genau diese Tatsache. Gleich wer du bist, du erhältst ein Mindestmaß an Menschenwürde. Ist halt immer die Frage auf welcher Seite des Tisches man sitzt. Als gesunder Besserverdiener ist es leicht über "Sozialschmarotzer" und "Parasiten" zu schimpfen."

Und auch hier widerspreche ich vehement. In kaum einem anderen Land der Erde (außer Belgien) wird der ehrlich arbeitenden Bevölkerung ein so großer Anteil des hart verdienten Arbeitslohns von staatlicher Seite weggenommen, um dieses Geld an den nicht arbeitenden Teil der Bevölkerung zu verteilen, welcher (verhältnismäßig) in Saus und Braus lebt und bessere Lebensbedingungen hat als die meisten arbeitenden Bürger in unseren östlichen Nachbarländern. Oder um es mit Müntefering zu sagen: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!".

"An diesem Punkt sind wir uns zumindest prinzipiell etwas näher. Ich denke auch, dass man diese Menschen stärker zur Verantwortung ziehen sollte. Ob Haft und Zwangsarbeit hier die richtigen Mittel sind, darüber kann man noch reden."

Zwangsarbeit unter Haftbedingungen ist die einzige Möglichkeit, die Schulden wieder reinzuholen. Solange diese Personen in Freiheit leben, ist bei ihnen nichts zu holen. Daher plädiere ich dafür, jeden, der vorsätzlich Schulden macht (z.B. durch Betrug), solange zu inhaftieren, bis er die Schulden abgearbeitet hat, notfalls bis zum Lebensende.

"Das ist sehr polemisch und vereinfacht die Dinge auf eine Ebene, auf der man nicht mehr argumentieren kann. Tatsache ist, in Deutschland gibt es überhaupt einen Täterschutz. Und das ist wichtig und gut."

Nun, dass Täterschutz vor Opferschutz geht, wurde schon während des laufenden Verfahrens deutlich. Obwohl keine Miete bezahlt wurde und vor Zeugen bekundet wurde, dieses auch künftig nicht zu tun, hatte mein Onkel keine Handhabe, die Betrüger vor Abschluss der Räumungsklage aus seinem Eigentum zu entfernen, ohne sich selbst strafbar zu machen. Ich finde es unerträglich, dass nachweisliche Straftäter sich in diesem Staat auf irgendeine Form von Recht berufen können.

Wie willst Du denn dann davor warnen? Das es Mietnomaden gibt, sollte jedem Vermieter bekannt sein. Da Du aber weder Namen noch Bilder oder sonstige Angaben zu den Personen machen darfst, kannst Du ja nicht speziell vor diesen Leuten warnen. Diesbezüglich sind diese Personen tatsächlich geschützt. Es geht dabei aber weniger um das was Sie angestellt haben, sondern um den Schutz der eigenen Person. Und der steht jeder Person zu, egal was er gemacht hat...

Nein - das ist legal. Ich frag mich nur was das bringen sollte!?

Selbst eine Anzeige...

"Vor den Mietern, die bis zum 31.12.18 in der Mozartgasse 3a gewohnt haben, ist zu warnen. Das sind Mietnomaden!"

Spricht sich rum... und man wird hellhörig...!?

Naja - werden sie wohl weiter wandern müssen :(

Die meisten Vermieter sind in Industrie- und Handelsverbänden zusammengeschlossen. Man tauscht sich über Lieferanten und auch über kudnenspezifische Dinge aus. Jene, die es nicht sind, sollte es sich überlegen, denn innerhalb eines Verbandes darf man sehr wohl solche Dinge beim Namen nennen. In der Regel kriegen Nomanden nirgends mehr einen Fuss auf den Boden, wenn man als Vermieter nicht eben mit Blindheit, Taubheit oder Dummheit geschlagen ist.

Schufa? Schufa ist doch Schall und Rauch.

Ich habe mir noch nie Schufa zeugen lassen. Der Auszug kostet den Mietern nur Geld und mir bringt es nichts. Warum?

In einen Auszug für einen Mieter steht nichts ausser ob „Negativeinträge“ vorhanden sind. Das ist aber bei Kredite zum Beispiel nicht der Fall.

Kredite sind keine Negativeinträge. das heisst auch ein Mieter mit „positiver“ Schufa kann hoch verschuldet sein.

Genau so halte ich es auch mit Gehaltsabrechnungen. Was sagen Sie mir denn ausser das jemand arbeitet? Nichts. Die sind weder eine Garantie dafür, dass der Mieter pünktlich zahlt noch dafür, dass der Mieter auch in den nächste. Wochen, Monaten, Jahren arbeitet.

Ich kann grundsätzlich nur dazu raten sich gegen solche Risiken abzusichern. Ich verstehe Vermieter nicht, denen dass zu teuer ist.

Eine Räumung ist vermutlich so teuer wie 10 und mehr Jahre Versicherung zahlen.

Hinzu kommt, dass man solche Ausgaben als Werbungskosten absetzen kann.

Meinen Schutz vor Nomaden wird es nie geben.