Bodenleger Bezahlung pro m² üblich?
Hallo! Mein Vater arbeitet jetzt seit fast 10 Jahren in einem Betrieb als Bodenleger. Er ist 61 und hat Raumausstatter Meister gelernt. Der Betrieb gehöt zu der Sorte die Überstunden nie ausbezahlen und in dieser anfallenden Menge auch niemals durch Freizeit ausgeglichen werden können.
Was ich hier nun wissen möchte ist, ob es zudem üblich ist die Arbeitnehmer nach ihrer erbrachten m² zu bezahlen?
Danke schonmal :)
... und sollte jemand wissen wie man generell gegen solche betriebe vorgehen kann und gleichzeitig anonym bleibt, damit der Job meines Vaters nicht gefährdet ist, dann immer her mit den Vorschlägen!
5 Antworten
Kenne es nur so das für man die verlegten m² eine zusätzliche Vergütung erhält als Anreiz möglichst schnell zu arbeiten. Aber ein "normales" Grundgehalt muss aus jeden Fall schon sein. Außerdem ist die Dauer einer Verlegung auch von vielen Faktoren abhängig, ein Flur mit vielen Türen, Ecken und Kanten ist wesentlich zeitaufwändiger als ein großer gerader Raum. Und bei mehreren Kollegen die nach m² bezahlt werden könnte das oft zu einem Streitthema führen - wer verlegt welchen Raum oder machen alle alles gemeinsam usw.
eine vergütung ausschließlich nach lestung, sprich nach m² verlegtem boden, ist soweit zulässig, wenn auch z.b. zeiten der nichtbeschäftigung (wenig oder nur kleine aufträge) mit einer grundvergütung abgesichert sind. auf dem bau nennt sich das akkordarbeit, wird aber mit dem grundlohn (zeitlohn) verrechnet, so dass bei schneller arbeit ein überschuss herausspringt.
aber wie du schon angedeutet hast, solche modelle sind in der regel nicht arbeitnehmerfreundlich und es wird selbstverständlich niemand gezwungen, unter solchen umständen zu arbeiten. überstunden kann man locker "abbügeln", wenn eben nicht nach stunden bezahlt wird.
was passiert denn im betrieb, wenn alles super läuft und eine verlegung schneller fertig ist als geplant? schon feierabend oder doch andere arbeiten? wer legt die sollwerte für solche verlegearbeiten fest?
was hier wirklich helfen würde, ist die etablierung einer starken arbeitnehmervertretung. aber dazu braucht man engagierte leute, die sich in der gründungsphase auch nicht vor massivem druck seitens des arbeitgebers (bis hin zu drohung der entlassung) einschüchtern lassen. das gesetz verbietet ausdrücklich repressalien gegen die gründung einer arbeitnehmervertretung und stellt solche aktionen sogar unter strafandrohung. am besten ist immer die hilfe und unterstützung durch eine gewerkschaft.
Die Bezahlung nach qm ist nicht üblich .... wenn Dein Vater aber offiziell gegen die Fa. antritt, könnte er seinen Job verlieren ....
und da es noch keinen allgemeinverbindlichen Mindestlohn gibt, sind die Möglichkeiten für andere Stellen auch beschränkt ....
ist leider so .. am besten rätst Du ihm sich nach einer anderen Arbeitsstelle umzusehen ....
Danke! :)
Ja, dass mit dem Stellenwechsel würde ich mir auch wünschen, aber er war vorher Arbeitslos und kurz davor in Hartz4 abzurutschen, desshalb hat er Angst und mittlerweile ist er auch zu alt...
Das nennt man, glaube ich, Akkordlohn. Wer viel schafft, verdient viel.
Ich meine z.B. Fliesenleger werden ebenso bezahlt.
Überstunden gibt es dann eigentlich nicht, da ja eben nach qm bezahlt wird.
Die Art der Bezahlung sollte eigentlich im Arbeitsvertrag festgelegt sein.
wenn ich es schwarz machen lasse. zahle ich nach qm, ja
wenn ich in einer Firma arbeite bekomme ich eigentlich lohn oder gehalt
es gibt auch Stücklohn, ja