Angehende Privatinsolvenz und Jobsuche als Bankkaufmann
Hallo Liebe Community,
also ich wende mich heute an Euch wegen einer kurz bevorstehenden Privatinsolvenz. Kurz zu den Hintergründen: Durch eine gescheiterte Selbstständigkeit und diverse falscher Entscheidungen die ich in der Vergangenheit getroffen habe, bin ich dazu gezwungen in die Privatinsolvenz zu gehen.
Ich habe nun auch wegen meinen Schulden meinen letzten Job verloren, da ich mich dort noch in der Probezeit befand und der Chef zu mir gemeint hatte, dass er mich aufgrund dieser Thematik nicht weiter beschäftigen kann. Das Pikante daran, ich bin ausgebildeter Bankkaufmann und habe im Kundenbereich einer Bank gearbeitet. Nun habe ich bereits über 100 Bewerbungen querbeet in alle Richtungen geschrieben und auch bislang nur Absagen bekommen: Banken, Versicherungen, aber auch Unternehmen in der freien Wirtschaft und öffentliche Institute. Gerade eben habe ich von einem Vergleichsportal welches Baufinanzierungen vertreibt eine Jobabsage wegen meiner mittlerweile vorhandenen negativen Schufa bekommen. Ich hatte den Arbeitgeber übrigens im Vorstellungsgespräch eingeweiht, da er eine einwandfreie Schufaauskunft als Einstellungsbedingung von mir forderte.
Meine Frage ist nun: sollte ich die angehende Privatinsolvenz vielleicht gleich in der Bewerbung erwähnen, oder sollte ich es spätestens im Bewerbungsgespräch gleich offenbaren. Wenn ich es komplett verschweige kommt es ja spätestens bei einer evtl. Schufaabfrage oder über den Insolvenztreuhänder raus, sofern er den potenziellen neuen AG dann anschreibt. Kann ich eine Bewerbung im Finanzdienstleistungsbereich gleich komplett sein lassen? Oder gibt es auch Banken bzw. Versicherungen die mit der PI keine Probleme haben? Sollte ich nicht lieber eine Umschulung in erwägung ziehen? Hier würden mich natürlich auch sehr Insiderinformationen interessieren. Über jeden Rat von Euch bin ich sehr dankbar.
MfG
5 Antworten
Sie haben erklärtermaßen in der Vergangenheit, obwohl Sie Bankkaufmann gelernt haben, div. falsche Entscheidungen getroffen, die zum wirtschaftlichen Ruin geführt haben. Die Schuldenlast hat Sie Ihren Job gekostet. Sie werden kaum einen Arbeitgeber, zumindest in wirtschaftlich sensiblen Bereichen finden, der sich mit Ihnen belasten möchte; für bestimmte Branchen sind Sie "verbrannt"! Einen Job werden Sie finden, der Ihnen die Luft läßt in den nächsten Jahren der Wohlverhaltensphase Zahlungen und damit auch Wiedergutmachung zu leisten, bis Ihnen die Restchuldbefreiung erklärt wird. Dann wäre der Zeitpunkt gekommen, neu durch zu starten und evtl. sogar in selbständiger Tätigkeit, diesmal mit etwas mehr Fortune, Geld zu verdienen, statt in den Sand zu setzen.
Ich habe nun eine Zusage von einer Sparkasse erhalten. Habe mehrere Gespräche geführt und die Vertragsdetails wurden auch schon besprochen. Der Vertrag wird mir Anfang November zugeschickt. Von meiner privaten Situation habe ich nichts erwähnt ich wurde aber auch nicht gefragt. Die Gespräche liefen wirklich blendend und die wollen mich auch unbedingt haben. Ich bin total hin- und hergerissen ob ich die Katze aus dem Sack lassen soll aber ich habe total Angst das der AG dann mich nicht mehr will aber andernfalls wenn ich es nicht erzähle und es dann rauskommt ist der AG bestimmt auch sauer. Wie sind eure Meinungen???
Entweder so gut das er vor lauter Arbeit nicht zum Antworten kam oder so schlimm das er nicht mehr schreibt.... ätzend wenn Leute Antworten wollen aber selber keine geben.
Eine Privatinsolvenz ist im Finanzbereich ein sehr sehr schwerwiegendes Thema. Ich denke, du wirst kaum einen Arbeitgeber finden, der dich trotzdem einstellt. Unmöglich ist es nicht, also scheue dich nicht, weiter Bewerbungen zu schreiben. Ich meine nur, dass die Wahrscheinlichkeit recht gering ist. Ich persönlich fände es besser, wenn du die PI gleich in der Bewerbung erwähnst und auch woher sie kommt erläuterst. So gibt es für den potentiellen AG im Bewerbungsgespräch keine bösen Überraschungen (was so etwas ja durchaus darstellt).
Eine Umschulung solltest du definitiv nicht ausser acht lassen, gerade für eine Stelle in der freien Wirtschaft wäre es nicht unbedingt von Nachteil, wenn du etwas in der Richtung vorweisen kannst.
Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Glück und viel Erfolg bei deinen Bewerbungen. Meiner Meinung nach hat sowieso jeder Mensch eine zweite Chance verdient. Dieses "abstempeln", was viele machen, mag ich auch nicht. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen!
Hallo,
mit dem Thema bist Du logischerweise nicht alleine, weil das Problem durchaus auftreten kann. Grundsätzlich ist es so, dass Du eine Privatinsolvenz dem neuen Arbeitgeber nicht sofort mitteilen mußt, wenn er nicht danach fragt.
Natürlich hast Du Recht, dass es bei der Schufaabfrage oder später durch den Treuhänder aufkkommen kann. Wieso der neue Arbeitgeber eine Schufaabfrage machen soll, kann ich nicht beurteilen. Bzgl. dem Treuhänder gibt es aber Möglichkeiten.
Mit den meisten Treuhändern kann man über das Problem reden und die haben dafür normalerweise auch Verständnis. Die Regelung könnte so sein, dass Du den pfändbaren Teil selbst an den Treuhänder abführst und der Treuhänder dann den Arbeitgeber nicht anschreibt. Wenn diese Vereinbarung sauber eingehalten wird, dann hat der Treuhänder normalerweise kein Problem damit.
Bleibt dann nur noch das Risiko der Schufaabfrage.
Viel Glück
Am besten du bewirbst dich in anderen Bereichen ,den mit der Inso an der Backe ,wirst du in deinen erlernten Beruf schlecht einen Arbeitgeber finden der das hinnimmt.
Hey, wie ist es denn bei dir nun ausgegangen? Stehe nämlich vor der gleichen Situation gerade... Wurde eingeladen zum Bewerbungsgespräch und weiß nicht, ob ich was sagen soll...