Wie bin ich das Jobcenter los?
Hallo,
ich habe leider noch keine Antwort auf meine Frage bekommen und stelle die daher nochmal übersichtlich dar:
Ich habe Vollzeit gearbeitet und Brutto 2.645,50 verdient. Bei meiner meiner Steuerklasse 3 ist das netto 2.015,79. Zudem hatte ich einen Minijob und verdiente 450. Mein Mann ist Steuerklasse 5 und hat auch Minijob gemacht.
Wegen Corona sind die Minijobs im Cafe weg. Und von meinem Vollzeitjob kriege ich ab April Kurzarbeitergeld, also netto 1.311,80.
Weil es mit der Miete von 930 Euro warm knapp wird, habe ich Grundsicherung beantragt und auch genehmigt bekommen. Für April und Mai haben wir jeweils 696 Euro bekommen vom Jobcenter.
Nun sagt die Arbeitsagentur, dass mein Mann einen sozialversicherungspflichtigen Job machen muss, in einem anderen Cafe. Und das wollen wir nicht, weil er wenig Deutsch spricht.
Ich werde ab Juni wieder voll arbeiten und mein Gehalt von 2015,79 Euro wieder verdienen. Bei diesem Einkommen, bin ich das Jobcenter doch los oder? Und meln Mann muss dann nicht gezwungen werden, zu arbeiten oder?
Vielen Dank schonmal!
1 Antwort
Arbeitsagentur und Jobcenter sind zwei verschiedene Stellen. Die Unterstützung die du und dein Mann bekommen auch. Du vermischt das viel zu sehr.
Wenn dein Mann bei der Arbeitsagentur gemeldet ist (insb. arbeitssuchend oder Kurzarbeit), dann darf diese durchaus verlangen, dass er eine neue Stelle sucht oder eben eine angebotene annimmt. Ja, das gilt auch bei Kurzarbeit und so kann man zu einem Jobwechsel gezwungen werden.
ALG2 hat damit nichts zu tun. Deine Arbeit und Gehalt auch nicht.
Also wenn die angebotene Stelle zumutbar ist (s. Gesetzestexte diesbezüglich, nicht die eigenen Wünsche), dann muss er sie annehmen. Wenn er wenig Deutsch kann und sie ihn trotzdem anstellen wollen, verstehe ich auch nicht wieso das schlecht sein soll. Vielleicht kann er ja dadurch sogar die Sprache lernen. Aber das ist nicht das Thema hier...
Aber die angebotene Stelle ist am anderen Stadtende, und das wird er nicht schaffen. Im alten Cafe war meine Mutter tätig, deswegen war alles für ihn entspannter.
Willkommen in der bitteren Realität 2020 - ylhlm und Ehemann!
Ich weiß ja nicht, auf welchem Ponyhof Ihr gerade so unterwegs seid, aber solche Ansagen und Argumente sind total albern. Bei der Mama arbeiten, am Ende der Stadt als unzumutbar deklarieren ...Plüschig warm hat´s der Mann, ein flauschiges Nest in der Familie und beim Amt (!!!)
Und das wollen wir nicht, weil er wenig Deutsch spricht.
Kein Wunder, dass er kaum Deutsch spricht - die Damen in der Familie haben ja die Zepter in der Hand! Der wird bis auf Weiteres auch nie richtig Deutsch lesen und schreiben lernen.
Dank der *Heldinnen* der Arbeit!
Die Begründung des Sachbearbeiters am Telefon war, dass wenn ich wieder Vollzeit arbeite, dass es egal ist, wer viel Geld verdient. Er wird zur Arbeit gezwungen, weil wir als Ehepaar aktuell ALG2 beziehen und „solange“ wir ALG2 beziehen, sollte er kein Minijob machen. Das ist ja auch verständlich.
Wenn ich wieder mein altes Gehalt kriege bin ich auf Hartz4 nicht angewiesen und werde zum 01.06 mich abmelden. Ab dann kann mein Mann in seinem alten Cafe mit seinem Minijob weitermachen, wenn es wieder öffnet.
Das geht doch, oder? Dann müsste das der Arbeitsagentur doch egal sein, wenn wir keine Hilfe mehr bekommen. Letzendlich habe ich Grundsicherung beantragt. Mein Mann hätte auch gar nicht als Minijobber arbeiten müssen, war erst als Zuverdienst während des Umzugs gedacht.
Zudem ist mein Mann nicht arbeitsuchend. Er pausiert, weil seine erste Arbeitsstelle wegen Corona zu hat. Wie gesagt, er muss arbeiten, weil wir Hartz4 beziehen. Aber die angebotene Stelle ist am anderen Stadtende, und das wird er nicht schaffen. Im alten Cafe war meine Mutter tätig, deswegen war alles für ihn entspannter.