Immobilienprojektentwicklung als Einzelunternehmer oder GmbH?
Hallo, ich habe vor zwei Jahren ein großes stadtnahes Grundstück erworben und habe das Grundstück zu einem neuen Baugebiet entwickelt für ca. 5 Doppelhäuser und zwei EFH. Kauf, Projektentwicklung, Architekt etc. habe ich als Privatmann geleistet, die Chance war da und es musste zügig gehen. Nun geht es an Bau und Verkauf der Häuser und ich stelle mir die Frage der Rechtsform:
a) alles als Einzelunternehmer und Bauträger durchziehen. Ist das Haftungsrisiko kalkulierbar oder durch Versicherungen etc. begrenzbar?
b) GmbH gründen, Grundstück einlegen und leider nochmal Notar und Grunderwerbssteuer leisten und dann alles als GmbH machen oder
c) eine Mischform wählen, die Grundstücke privat veräußern und eine GmbH gründen, die dann die Entwicklung und den Vertrieb der Häuser übernimmt.
In allen Fällen würde ich schlüsselfertig bauen lassen, es geht mir nicht darum, ein Bauunternehmen zu gründen, sondern das Projekt bestmöglich zu managen. Ich freue mich über Tipps!
1 Antwort
Eine definitive, zweifelsfreie Antwort wirst du kaum bekommen, hier in einem Forum schon gar nicht.
Hast Du meinen Steuerberaterkollegen, die Du gefragt hast auch alle Informationen gegeben? Ich meine nicht nur die Dinge um Dein Bauprojekt, sondern über Deine gesamten Hintergründe. Wo von lebst Du? Wo von willst Du in Zukunft leben? Wirst Du nochmal so ein Projekt initiieren und managen wollen?
Mit einer Annahme hast Du Recht, eine Kapitalgesellschaft gründen und die Grundstücke einlegen, wäre falsch.
Die gesplitteten Verträge, Grundstück und Bau gesondert ist absolut richtig.
Aber für die 12 Wohneinheiten eine eigene Gesellschaft gründen und dann nie wieder etwas machen, könnte steuerlich auch suboptimal sein (aber mir fehlen die Hintergründe zur Person).
Da könnte auch eine völlig andere Lösung möglich sein. Verträge mit 1-3 guten Bauträgern, die mit den Bauwilligen kontrahieren und es gibt eine Vergütung von den Bauträgern als Provision und Bezahlung für die Projektierung.
Das müsste alles sorgfältig durchgerechnet werden.
Wenn Du regelmäßig solche Projekte machen willst, wäre das natürlich anders. Da wäre die Gründung eines Generalübernehmers, oder eines Baumanagementunternehmens möglich.
Du wirst nicht umhin kommen, für eine richtig gute Lösung musst Du mindestens 2 -3 Beratungstage mit einem guten Steuerberater investieren, der ERfahrungen mit Bauträgern hat.
Bei 12 Wohneinheiten und einem vermuteten Volumen von bestimmt 3 Mio. oder mehr, sollte 1 % für eine top Beratung ja nicht zu viel sein.