Geldanlage in Pflegefonds - Sicherheiten und Risiken?
Hallo zusammen,
bin gerade auf eine Website gestoßen, die Immobilien zur Pflege bereitstellt. Man kann sich dort beteiligen. Versprochen wird eine monatliche Auszahlung sowie ein jährlicher Zinssatz von 5,25% (der sogar noch steigen soll ...). Das ganze geht bereits ab 10.000 Euro. Das hört sich für mich alles schon fast zu toll an um das so hinzunehmen. Ich suche nun nach den versteckten "Haken".
Was ich mich frage ist hier: 1) Hat jemand schon Erfahrungen damit? 2) Ist mein Geld dort sicher (klar ein kleines Restrisiko bleibt ja immer)? 3) Kriege ich das Geld, dass ich angelegt habe schnell und unkompliziert wieder oder muss ich warten, bis jemand meinen Anteil kauft? Das ist ja ein weiteres Risiko. Ich gehe zwar davon aus, dass der Bedarf an solchen Immobilien weiter wächst aber dennoch muss ich ja einen Käufer für meine Anteile finden.
Das Beispiel, dass ich gesehen habe ist auf "Pflegefonds . de" zu finden.
Vielen Herzlichen Dank für eure Kommentare. Eventuell interessiert sich ja noch jemand anderes?
Viele Grüße André
4 Antworten
Grüß Dich!
Nein, meiner Meinung nach ist das überhaupt keine gute Idee bzw. sehe ich da kein großes Potenzial, dass man eine angemessene Rendite erzielt.
Vielleicht magst du dich stattdessen mal etwas genauer über den Goldkauf informieren. Bei http://www.bullion-investor.com/gold/cook-islands habe ich mir beispielsweise vor kurzer Zeit die Cook Island Goldmünzen besorgt und dank der Plattform einen Münzhändler gefunden, wo ich einen super Preis gefunden habe.
Im Vergleich zu dem Händler, wo ich früher immer gekauft habe, konnte ich über 10% sparen.
Hallo André,
die von Dir genannte Seite habe ich mir einmal angesehen.
Zur Notwendigkeit den steigenden Bedarf an Pflegeheimen abzudecken gibt es nichts zu deuteln.
Trotz alledem ist das eine Unternehmerische Beteiligung. Die avisierten Ausschüttungen haben Bestand, solange entstehende Kosten auch mit der Planung übereinstimmen. Ob bei einem Direktinvestment in Pflegeimmobilien oder auf Fondsebene gibt es Fallstricke.
Die Sicherheit der laufenden Mieteinnahmen ist ein wesentlicher Aspekt. Das sichert die staatl. Refinanzierung. Dazu muss die Pflegeeinrichtung jedoch bestimmte Kriterien erfüllen (Anzahl qual. Personal, Berichterstattung, u.a.). Wenn das alles gegeben ist, fließen auch bei zeitweiligen Leerstand die Einnahmen.
Diese Sicherheit bieten: Psych. Einrichtungen, Behindertenheime, Hospitzeinrichtungen und stat. Pflegeeinrichtungen. Betreutes Wohnen, z.B. ist dabei außen vor.
Ein weiterer Knackpunkt ist die Kalkulation der Rendite. Je nachdem wie realistisch Erhaltungsaufwendungen kalkuliert sind fällt die Rendite höher/niedriger aus. Durch weglassen künftiger Erhaltungsmaßnahmen, fällt der Ertrag auf dem Papier höher aus, reduziert sich u.U. in der Praxis.
Lass Dir doch die Unterlagen zuschicken und von einem, im Kapitalanlagerecht, versierten Fachmann prüfen. Informiere Dich auch über die steuerliche Auswirkung.
Checke Agio und "Weichkosten".
Bsp. Beteiligungssumme 10.000€ zzgl. 5% Agio = 10.500€ Investition. Bei angenommenen Weichkosten von 13,29% würden für Dich effektiv nur 8.826,90€ arbeiten. Um auf die 5,25% Ausschüttung zu kommen müsste damit der Nettoertrag der Investition bei 5,95% liegen.
Aus meiner Erfahrung mit Direktinvestments ist das schon "sportlich".
Lass Dich nicht von Renditen nach der Methode des internen Zinsfuss (IRR) irre führen. Rechne selber mit einem Zinseszinsrechner.
Bsp.:Investition zzgl. Agio: 10.500€
Laufzeit 12 Jahre
Gesamtmittelrückfluss Soll
Gesamt-Ausschüttungen Soll in Prozent 66,38 + Verkaufserlös Soll in Prozent107,91 = Gesamtmittelrückfluss Soll vor Steuern in Prozent 174,29.
Wenn diese Zahlen so eintreffen, hast Du einen Rendite von 4,3% vor Steuer.
Im Prospekt, stehen auch die Rückzahlungsmodalitäten. I.d.R. sind Kündigungsfristen einzuhalten (Bsp. 1/2 J. zum Jahresende). Eine Auszahlung kann dann frühestens erfolgen wenn der Abschluss gemacht und von der HV abgesegnet ist. Meistens dauert das 6-9 Monate. Eine Auszahlung ist dann eher Anfang des Folgejahres zu erwarten.
Diese Ausführung spiegelt meine Erfahrung mit geschlossenen Fonds wieder. Die Anlage kann sicher sein,ist jedoch nicht sehr fungibel. Macht auch nichts, wenn das Kapital nicht zu einem exakten Zeitpunkt benötigt wird.
Zum Zweitmarkt, gibt es aktuell einige Publikationen in der Fachpresse. Die Bafin will dem Zweitmarkt vorschreiben, PRIB's für die gehandelten Fonds zu erstellen. Das könnte der "Tod" eines Zweitmarktes sein.
Ob der interne Zweitmarkt des Anbieters funktioniert? Wenn jemand gefunden wird Deinen Anteil zu übernehmen, ja. Nur zu welchen Preis? Du hast ja Erträge, Steuervorteile genossen, die der Erwerber nicht mehr bekommt. Das wird i.d.R. durch einen Abschlag kompensiert. Damit würde wieder Deine Rendite in den "Keller" gehen.
Fazit: Sicherheit kann hier gegeben sein, da ein hoher Bedarf an Pflegeplätzen besteht und bei Ausfall von Mietzahlungen der Staat einspringt.
Es bleibt ein Risiko der Ausschüttungshöhe und Schlusszahlung. Von der Kündigung einer Beteiligung bis zur Auszahlung gehen leicht 1 1/2 - 2 Jahre ins Land.
Setze Dich doch mit einem unabhängigen Berater (keinen Vermittler/Verkäufer) zusammen. Kläre mit diesem Deine Anlageziele und Liquiditätsansprüche. Dann wirst Du ein Konzept erhalten das zu Deiner Anlagementalität passt.
Meine Erfahrungen mit geschlossenen Beteiligungen sind nicht die besten. Die Auszahlung zieht sich hin.
Pflegefonds sind geschlossene Beteiligungen. Das heißt sie bergen das volle Unternehmerrisiko. Bis hin zum Totalverlust. Das sollte man als Anleger wissen. Hat der geschlossene Fonds nur in Mietobjekte investiert und die Mieter ziehen aus, dann gibt es keine Miete. Daraus folgt natürlich auch keine Rendite. Folgende Fragen sind vorher zu klären.
• Wie hoch ist der Anteil der Fremdfinanzierung?
• Wie hoch die Tilgung?
• Welche Laufzeit haben die Mietverträge?
• Wer sind die Mieter?
• Wie hoch sind die weichen Kosten?
• Gibt es eine Nachschusspflicht?
• Wo steht die Immobilie?
• Wie ist die Aufteilung Gewerbe/Wohnungen?
• Wer ist der Initiator?
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Wenn dir die Volatilität sorgen bereitet, dann sicher die Aktienfonds mit einem dynamischen Trailinglimit ab. Das bedeutet, dass das Limit immer dem Kurs folgt. Wenn die Märkte fallen geht es raus aus dem Aktienfonds in einen Geldmarktfonds und bei steigenden Märkten wieder zurück in den Aktienfonds. Durch die intelligente Kombination der Stopp-Loss-Order und der Start-Buy-Order kann man Kursverluste reduzieren und- Kursgewinne mitnehmen.
Ich habe viele Informationen zum Thema Geldanlage. Ich bin Profi und verdiene mein Geld damit anderen Menschen sinnvolle und lukrative Anlagen zu vermitteln.
Da ich selber immer auf der Suche bin, mein Geld so sicher wie möglich anzulegen, kenne ich das Problem.
Nach langen Recherchen bin ich auf Serverinvestment gestoßen und zum Entschluss gekommen das dies die sicherste Anlage momentan ist.
Bekomme 6 % auf 50.000 € und das sind monatlich ausgezahlt 963 € über 5 Jahre.
Es ist mittelfristig angelegt und Server sterben in Zukunft nicht aus, da die Digitalisierung weiter Ihren Lauf nimmt.
Hallo Niklaus,
herzlichen Dank für deine tolle Antwort. Beim Thema Geldanlagen bin ich noch total uninformiert. Hast Du hier zu deiner Anmerkung "Aktienfonds" oder soger Aktien im allgemeinen Tipps oder Hinweise zu Informationsquellen bei denen ich mich über soetwas informieren kann?
Ich nehme an, dass es da zB Portale gibt wie es die Deutsche Bank und Co hat über die das verwaltet wird? Hast Du eine Empfehlung für eine Anlaufstelle um Online Aktien/Aktienfonds zu kaufen/verkaufen?
Dann würde ich mich dort mal informieren und etwas nachlesen. Weitere Alternative ist für mich nur noch die Anlage in Immobilien. Nicht so einfach in der momentanen Situation alles ;-).
Vielen Dank
Gruß
André