Geld in Fonds anlegen oder sparen?

9 Antworten

Nehmen wir mal an, Du hast monatlich 1.000 EUR freies Kapital zur Verfügung. Damit ließe sich jetzt ein Kapitalstock für den Erwerb einer Immobilie ansparen bzw. später dann ein Darlehen tilgen.

Die Darlehenszinsen liegen inzwischen wieder bei 4% und mehr (auf 10 Jahre Bindung). Bei 4% Zinsen und 5% anfänglicher Tilgung kannst Du damit ein Darlehen über ca. 130.000 EUR finanzieren. Nach ca. 15 Jahren wäre das Darlehen abbezahlt.

Je nach Region solltest Du für ein Einfamilienhaus durchaus einen Betrag von 250.000 EUR ansetzen. In Stuttgart, München und Frankfurt brauchst Du dafür wahrscheinlich locker das Doppelte. Außerdem sollten ca. 15% Erwerbsnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar, etc.) veranschlagt werden. Für Umzug und ggf. neu erforderliche Einrichtungsgegenstände bzw. Ausstattungen bzw. Gartenanlage sollte ein Puffer von weiteren 15-20% vorhanden sein.

Dein Finanzierungsbedarf wäre also optimistisch gerechnet 250.000 EUR (Kaufpreis Haus) plus 15% Erwerbsnebenkosten plus 15% zusätzliche Ausgaben. Das macht 325.000 EUR. Das aufgenommene Darlehen deckt davon 130.000 EUR ab. Verbleiben also 195.000 EUR an erforderlichem Eigenkapital. Diesen Betrag wirst Du (Zinsen ignoriere ich, da sie maximal als Inflationsausgleich dienen) in ca. 16 Jahren ansparen können.

Das ist ein Horizont, auf den man durchaus über eine Investition in Aktien- und Mischfonds nachdenken kann. Allerdings sind mit allen Wertpapieranlagen Punktlandungen aufgrund der zu erwartenden Volatilität riskant, d.h. wenn es sich abzeichnet, dass Du ein Haus kaufen möchtest, sollte eine Umschichtung in Fest- oder Tagesgelder erfolgen.

Der Hauskauf ist wahrscheinlich die größte Investition, die Du in Deinem Leben tätigen wirst. Geht die Finanzierung schief, so kann das existenzbedrohend werden. Daher solltest Du sorgfältig und realistisch die Planung aufstellen.

Mit dem Angesparten aus 1.000 EUR pro Monat auf ein Jahr wirst Du nicht einmal die Erwerbsnebenkosten einer 3-Zimmer-Wohnung abdecken können.

In einem Jahr kannst Du mit €1000/Monat nicht annähernd genug Eigenkapital für einen Hauskauf ansparen.

Spare Deine Geld auf Deinem Konto und nutze die Zeit, um ausreichende Kenntnisse in der Geldanlage zu erwerben, die Dir zur Zeit offensichtlich noch fehlen.

Man "spart" kein Geld in ETF und auch nicht in Aktien oder "Aktienpaketen". Das sind langfristige Geldanlagen über Zeiträume von min. 10 bis 15 Jahren. und für Deine Ziele absolut nicht geeignet.

Dir fehlen noch ein wenig der Überblick und eine Menge Grundkenntnisse.

Vom spekulieren bin ich komplett abgekommen ...

und gleichzeitig ein Jahr Geld ETFs und Aktien anlegen zu wollen. Solange Du nicht selbst erkennen kannst, dass sich das widerspricht, lass besser die Finger davon.

Erstmal fängst du an, soviel zu Sparen, das du ein 5fachesEinkommen angespart hast. Dieses gehört auf ein freies Tagesgeldkonto, an das du täglich rankommst und ist dein Notfallkonto. Auch auf Tagesgeld gibt es mitlerweile wieder halbwegs gute zinsen zwischen 2 und 4 %

Was du dann dadrüber hast, kannst du in Aktien und co anlegen

Hallo Welt95, 😊

Ich würde ja erst ein Haus bauen, wenn Du ca. 50% der Gesamtsumme vorliegen hast, also z.B. 125 Tsd wenn das Haus 250 Tsd kostet... 😉

Kein Mensch kann Dir sagen, wo man am besten investiert, wir leben in unsicheren Zeiten und es könnte jederzeit wieder einen Bankencrash geben.

Man sollte allgemein eher breit anlegen/investieren, also ein bisschen was hier und was dort usw. 🙏

Bei einem Jahr ist das Risiko sehr hoch. Anlagen in Aktien werden im allgemeinen eher ab einem Anlagehorizont von 10 Jahren empfohlen. Wenn du das Geld in einem Jahr für einen Immobilienkauf benötigst, dürfte Tagesgeld oder Festgeld die bessere Wahl sein.


Hallowelt95 
Beitragsersteller
 10.11.2023, 23:17

Klingt sinnvoll.