Aktienfonds, Teilverkauf möglich?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die übrigen Antworten haben es im Prinzip schon erklärt. Daher nur zur Verdeutlichung:

Du kaufst keinen Aktienfonds, sondern "Anteile an diesem Aktienfonds". Diese Anteile kannst Du jederzeit in beliebiger Stückzahl entweder an die entsprechende Fondsgesellschaft (hier auch Anteilsbruchteile!) zurückgeben (gegen Geld) oder in ganzen Stückzahlen an einer Börse verkaufen.

Hier noch ein Lesetipp: https://www.test.de/shop/geldanlage-banken/alles-ueber-fonds-sp0516/

Dieses erst im November erscheinende Buch enthält auch die ab 2018 gültige Beschreibung der neuen Investmentfondsbesteuerung.


CineX 
Beitragsersteller
 05.09.2017, 11:54

Stimmt, vielleicht war das auch einfach mein Denkfehler dass ich den Fonds als Gesamtpaket betrachtet aber übersehen habe dass dieser ja unter "unterteilt" ist um dementsprechend auch in Teilen kaufen und verkaufen kann. Bei genauerer Betrachtung ist das auch mehr als logisch denn sonst würden ja Sparpläne garnicht funktionieren bei denen man ab ner gewissen Summe immer mal wieder Anteile bekommt.

Liebe Grüsse

LittleArrow  05.09.2017, 17:10
@CineX

Kompliment, das hast Du gut erkannt!

Die umgekehrte Schlussfolgerung daraus ist, dass Du später mal in der Zeit nach dem Sparplan einen Auszahlungsplan mit z. B. monatlich gleichen Auszahlungsbeträgen aufstellen kannst. Es würden dann immer passend viele "krumme" Anteile verkauft, um Deinen Auszahlungsbetrag zu erzielen.

Ob allerdings für Deinen gewählten Fonds ein Auszahlungsplan mit einer solchen Automatik machbar ist, hängt von Deiner Depotbank ab. Falls Deine momentane Depotbank nicht mitspielen würde, brauchtest Du allerdings (nur) Deine Anteile an eine geeignete Depotbank übertragen.  

Nutze übrigens hier mal die Suchfunktion mit den Begriffen Aktienfonds, ETF, Risikostreuung und Sparplan. Du bekommst viele Anregungen, die Dich weiterbringen und hoffentlich nicht nur verwirren;-))

Aber bitte einen Aktienfonds nicht mit Tagesgeld verwechseln. Es gibt keinen Einlagensicherungsfonds (den braucht man auch nicht) und keine Kursgarantie. Es gibt vielmehr Kursschwankungen, die allerdings bei langfristiger Anlage fast nur positiv sind.

CineX 
Beitragsersteller
 06.09.2017, 07:49
@LittleArrow

Vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Hilfe :) Das klingt für mich alles defintiv sehr spannend und interessant und ich werde mich zu dieser Thematik auf alle Fälle noch weiterinformieren damit ich einen passenden Fonds für mich finde :)

Liebe Grüsse :)

LittleArrow  21.09.2017, 18:30
@CineX

Danke für Deine positive Rückmeldung.

Nachgehakt: "damit ich einen passenden Fonds für mich finde".

Mich irritiert das Wort "einen". Denke bitte an Risikostreuung. Aber wenn Du bei Deiner Auswahl von zwei Fonds Pech hast, dann ist in beiden fast das Gleiche drin.

Etwas tiefer muss man schon hinschauen; übrigens auch auf die Kosten beim Kauf und während der Laufzeit, sowie wie sich der jeweilige Fonds im Vergleich zu einem dazu passenden Index entwickelt hat.

Du kannst jederzeit Anteile verkaufen : Bestand 100 Anteile, Verkauf 20 Anteile, Sparplan weiterführen, Jahre später Bestand 112 Anteile, Verkauf 33 Anteile, weitersparen, ....

 neben meinen sicheren Geldanlagen auch einen kleinen Sparplan für einen Aktienfonds einrichte.

Deine vermeintlich "sicheren Geldanlagen" sind langfristig vermutlich die unsichersten. Jedenfalls unsicherer als ein guter, breit streuender Aktienfonds.

Als Anleger kauft man keinen Fonds, sondern klein gestückelte Fondsanteile. Die kannst Du zu jeder Zeit und in jeder Menge durch Deine Depotbank an die Fondsgesellschaft zurückgeben.

Bei einem thesaurierenden Aktienfonds erhöhen die einbehaltenen Erträge den Fondspreis, neuen Anteile werden deshalb nicht ausgegeben.

Ein Anteil ist meist so klein, dass er auch nach vielen erfolgreichen Jahren selten so teuer ist, dass es sinnvoll wäre nur einen Teil eines Anteils zu verkaufen. Im übrigen werden sehr teure Fondsanteile meist irgendwann von der Fondsgesellschaft gesplittet, also durch die Ausgabe von Gratisanteilen billiger gemacht.     

Fonds sind da - bis auf seltene Probleme mit Anlagegrenzen - so flexibel wie ein Tagesgeld.

Wir haben manche Kinder oder Kleinsparer, für die Geld, das sie sparen oder Weihnachten vom Onkel kommt eingezahlt und für ein Handy wieder gebraucht wird.

Die Branche macht es den Anlegern so leicht wie irgendwie noch wirtschaftlich möglich, in Fonds zu investieren.

Probleme mit Fonds gibt es nur in den Köpfen von Leuten, die keine Ahnung davon haben.


CineX 
Beitragsersteller
 05.09.2017, 10:52

Wow, vielen herzlichen Dank. Dann sind solche Aktienfonds wirklich fast so flexibel wie ein Tagesgeldkonto. Ich hatte bisher einfach bedenken dass man den Fonds komplett verkaufen muss wenn man Geld daraus haben möchte. Aber wenn ich auch nur gewisse Anteile verkaufen kann (vergleichbar mit Geld vom Tagesgeldkonto umbuchen) dann wäre so ein Sparplan durchaus interessant für mich.

Liebe Grüsse

Rat2010  05.09.2017, 10:56
@CineX

Du kannst nicht nur Anteile verkaufen sondern auch einen bestimmten Betrag entnehmen.

Wenn du z. B. 300 € brauchst, wird das von der Depotstelle in Anteile, die verkauft werden (bis vier Stellen nach dem Komma) umgerechnet.

Thema kann sein, dass es ein paar Tage dauert, bis das Geld auch auf dem Referenzkonto gutgeschrieben ist aber daran gewöhnt man sich.

CineX 
Beitragsersteller
 05.09.2017, 11:51
@Rat2010

Vielen Dank, das wird ja immer noch besser. Dann ist ein Aktienfonds schon fast so "einfach" zu nutzen wie ein Tagesgeldkonto. Und ich hatte schon sorgen dass Kauf / Verkauf hier recht kompliziert abläuft. Vielen herzlichen Dank  :)

Rat2010  05.09.2017, 12:01
@CineX

Verkauf ist irre einfach.

Vor den Kauf hat der Gesetzgeber die Prüfung gestellt, ob und für welchen Fonds man geeignet ist.

Nur beim Kauf fallen auch je nachdem, wo man kauft, unterschiedlich hohe Kosten an. Genannt wird das Ausgabeaufschlag (ein Unterschied zwischen Ausgabe- und Rücknahmepreis, bei Aktienfonds oft 4 oder 5 %), der je nachdem, wo man den Fonds kauft voll, zu einem Teil oder nicht zu bezahlen ist.

Alle Einkünfte wie Zinsen und Dividenden eines Fonds gehören den Anteilseignern. 

Die Einkünfte werden bei ausschüttenden Fonds jährlich teilweise ausgeschüttet. Die Auszahlung kannst du jährlich entnehmen oder gleich wieder in neue Anteile reinvestieren. Bei thesaurierenden Fonds bleiben die Einkünfte im Fonds und erhöhen den Anteilspreis. 

Um Geld aus seinem Fonds zu erhalten, muss man Anteile verkaufen. Bei allen Fonds die du dir zulegst, kannst du jederzeit Anteile verkaufen.

Einzige Ausnahme sind offene Immobilienfonds, die haben eine  12 monatige Kündigungsfrist und eine  24 Monat Ersthaltungsfrist.