Wohnungsschlüssel ohne persönliche Vollmacht annehmen?
Eine ältere Bekannte wollte mir zu ihrer Absicherung ihre Wohnungsschlüssel geben. Ich solle ihr im Notfall die Tasche mit pers. Dingen aus der Wohnung holen und ins Krankenhaus bringen. Jedoch besitze ich keinerlei Erklärung oder Vollmacht, welche ich gern zu MEINER Absicherung haben möchte. Sie weigert sich allerdings, mir diese Vollmacht bzw. Erklärung auszuhändigen. Nun bin ich mir sehr unsicher, ob ich die Schlüssel ohne Weiteres "einfach so" annehmen kann. Nicht, dass ich dann die Tasche aus der Wohnung hole, der Nachbar bemerkt dies und meldet mich als Einbrecher/Hausfriedensbruch/etc. Mit einer schriftlichen Erklärung ihrerseits wäre es für mich kein Problem. Was meint ihr dazu?
8 Antworten
Ich würde die Schlüssel nicht nehmen. Nicht dass ich einen bösartigen Nachbarn fürchten würde, und auch wenn Polizei auftauchen sollte, würde sich die Situation schnell klären lassen.
Viel mehr hätte ich Bedenken wegen der lieben Verwandtschaft, die Angst um ihr Erbe hat.
Ein weiterer Punkt wäre je nach Alter der Dame, dass sie nach einer Narkose oder einem Schlaganfall ihre kognitiven Fähigkeiten mehr oder weniger einbüßt.
Ich würde ihr vorschlagen, dass sie den Schlüssel einer neutralen Person gibt, die du im Bedarfsfall unterrichtest, und dann mit dieser Person als Zeugen die Wohnung betrittst.
Danke für die Antwort. Die Dame ist Anfang 80 hat keine Kinder, keinen Ehemann mehr, keine Geschwister. Kinder vom Ehemann aus 1. Ehe sind bereits verstorben. Ich gehöre zu Ihrer weit entfernten Verwandtschaft.
Nein das brauchst du nicht.
Mit so einem Zettel könnte dann jeder rumwacheln.
Wenn du normal die Tür mit dem Schlüssel aufmachst wird auch kein Nachbar nachfragen was los ist.
Wenn sie einen von Dir geschriebenen Zettel nicht unterschreibt ist Sie selbst Schuld wenn Du ihren Schlüssel nicht nimmst.
Nur nenne es nicht Vollmacht oder was anderes in der amtlichen Richtung. Ein Zettel auf dem so was steht wie. Ich Elfriede Napp (die ältere Dame) brechtige Stefanie Kurz (Du) mir aus meiner Wohnung eine Tasche mit allem Notwendigen zu holen.
Notar oder so brauchst Du nicht dafür. Ein Zeuge der mitunterschreibt wäre Gut, aber ist nicht notwendig damit Du immer aus den Schneider bist.;)
Ist die ältere Dame alleinstehend und hat keine Kinder? Bis zu einem gewissen Grad sind deine Bedenken unbegründet und so ein Zettel würde dir nichts nützen. Würdest du bei mir auf sowas bestehen, wäre die Freundschaft beendet.
Was soll deiner Idee nach auf dem Zettel stehen: „Ich Dame habe meinen Haustürschlüssel freiwillig an hermann übergeben und bevollmächtigte ihn mir unter folgenden Bedingungen meine persönlichen Gegenstände aus der Wohnung zu holen“ ?
Willst du hier Rechtssicherheit entstehen nur unnötige Kosten beim Notar. Lässt du nur die Unterschrift beglaubigen, bestätigt dir im Streitfall niemand, dass die Dame noch geschäftsfähig war.
Du hast den Schlüssel, also bist du kein Einbrecher. Würde man dir unterstellen den Schlüssel geklaut zu haben, könnte die Dame dies entkräften.
Ist die Bekanntschaft so oberflächlich, dass du Bedenken hast, die Dame selbst könnte dir Diebstahl unterstellen (fehlt zB Geld aus dem Geldbeutel) , solltest du den Schlüssel mit oder ohne Zettel nicht annehmen.
Die Dame sollte sich dann aber dringend Gedanken um eine Vorsorgevollmacht machen. Spätestens an dem Tag an dem sie unter gesetzliche Betreuung gestellt wird, solltest du den Schlüssel abgeben.
Dann würde ich mir an deiner Stelle in 1. Linie Gedanken um meinen letzten Absatz machen. „Die Vorsorgevollmacht“ . Bist du im Fall der Fälle bereit ihre Vorsorge zu übernehmen?
Wir haben ein ähnliches Problem in der Verwandschaft, über 80, nie bereit eine Vorsorgevollmacht zu erteilen, bis es zu einem Sturz kam, der zum Glück glimpflich ausging, jedoch zum Nachdenken bewegte.
Den Haustürschlüssel hatten wir schon länger, (ohne Vollmacht) auch einfach um Einkäufe vorbei zu bringen. Hier handelt es sich aber um ein eigenes Einfamilienhaus. Ich gebe auch meinen Schlüssel ohne Vollmacht weiter, wenn ich in Urlaub fahre. ( Blumen gießen, Post rein holen.... )
Bei einer Mietwohnung würde ich mir vielleicht das Einverständnis des Vermieters einholen. Evtl. ist die Dame in in einem Gespräch mit Vermieter und dir ja bereit etwas zu unterzeichnen. In dem Fall bist du ja vermutlich auch Erbe, falls die Dame kein Testament gemacht hat ( was ebenfalls zu empfehlen wäre)
Ich habe das öfters mal das "dritte" Wertsachen von Patienten vorbeibringen.
Lasse dir doch eine formlose Erklärung mit Unterschrift von Ihr geben. Wenn Sie das nicht möchte ( wie beschrieben) muss Sie sich halt wen anderes Aussuchen. Sicher ist Sicher. Aber eigentlich dürfte das keine Probleme darstellen
Die Dame ist Anfang 80 hat keine Kinder, keinen Ehemann, keine Geschwister. Ich gehöre zu Ihrer weit entfernten Verwandtschaft.
Ich dachte genau an solch eine Formulierung, wie Du sie hier aufgeschrieben hast.