Wie stark schränkt der Polizeiberuf mein Privatleben ein?
Hallo Community :)
habe mal wieder eine Frage bzgl. des Politeialltags. Und zwar beginne ich (w/18J.) im September die Ausbildung bei der Polizei (LaPo). Mein fester Freund (20J.) mit dem ich bereits 2 1/2 Jahre zusammen bin ist jedoch überhaupt nicht begeistert davon. Er erzählt mir sehr oft davon, dass man als Polizist/in ja kein Privatleben führen könne weil man z.B. nie Zuhause ist oder man sich kaum sieht, man sich kein Eigenheim bauen kann, da man immer wieder versetzt werden kann, ect.. Mir sind diese Tatsachen natürlich bewusst, jedoch habe ich Angst, dass es deshalb zu einem Aus mit meinem Freund kommt (auch weil er eben nicht zu 100% hinter meinem Berufswunsch steht) . Habe auch schon oft davon gehört, dass es v. a. bei Polizisten häufig zu Scheidungen kommt. Der Polizeiberuf war schon immer mein Wunsch und ich bin froh darüber ab Sept. die Ausbildung beginnen zu dürfen. Mache mir aber jetzt wo die Ausbildung bald beginnt nochmal richtig Gedanken, da ich eigentlich schon vorhabe mal eine Familie zu gründen und bestenfalls mit der in einem eigenem Haus leben möchte. Jetzt ist meine Frage, ob ich meine Zukunftsplanungen vergessen kann oder ob sowas vielleicht doch möglich ist? Inwiefern der Beruf mein Leben außerhalb des Polizeialltags beeinflusst und wie oft man ungefähr den Wohnort wechseln muss, falls man dass pauschal überhaupt beantworten kann.. Danke schon mal! Und ja natürlich ist mir auch bewusst, dass dieser Job kein Zuckerschlecken wird..;)
7 Antworten
20 und schon so ein Spießer, dass selbst die Polizei zu krass für ihn ist? Aber hallo.
Was für einen Beruf stellt sich der Herr denn für dich vor und was macht er?
Dein Freund hat keine Ahnung. Anders als bei vielen Berufen in der Privatwirtschaft hast du viel flexiblere Arbeitszeiten, bist natürlich genau so oder noch mehr daheim als andere und kannst natürlich auch ein Eigenheim bauen.
Meint der, bei einem Job in der Privatwirtschaft kann man nicht versetzt werden? Dann sag ihm mal, dass man dort sogar entlassen werden kann.
So ist es!
Naja, man kann aber seine Wochenarbeitszeit auch reduzieren und somit nur zu 50/60/70/80% arbeiten etc. - mach das mal in einer normalen Firma.
Es würde mich nicht wundern, wenn der junge Mann am liebsten eine "Nur-Ehefrau" hätte, bzw. eine, die vormittags bei Aldi Kartons stapelt, damit der Urlaub üppiger ausfallen kann, nachmittags den Haushalt picobello macht und abends sich dann "völlig unbelastet vom Alltagsstress" ihrem Göttergatten widmen kann.
Und das in dem Alter... also so was hab ich nie erlebt :D
Was es nicht alles gibt.
haha wahrscheinlich..so ähnlich habe ich ihm auch schon argumentiert! :D
Also bei uns im Dorf wohnen 5 Polizisten und die haben zusammengenommen 4 Eigenheime (eines ist ein Polizistenehepaar, deshalb). Es scheint also kein Ding der Unmöglichkeit zu sein, Polizist und Eigenheimbesitzer zu sein. Achsoja, verheiratet sind die auch alle und drei der 5 haben kleine Kinder.
Diese Aussage ist absoluter Unsinn und eigentlich von reiner Verlustangst geprägt. Was soll das?
Der Polizist arbeitet genauso an die 40 Stunden in der Woche wie jeder andere Vollzeitarbeitnehmer auch. Da die Wochenenden und Feiertage dabei sind, sammeln sich im Vergleich zu anderen Branchen sehr viele Überstunden an. Aber auch damit sind die Polizisten nicht allein. Es gibt Hunderte ähnlich gestaltete Berufe (Arzt/Tierarzt, Krankenschwester, Altenpfleger), in denen die Menschen trotzdem klarkommen und ein Leben neben der Arbeit haben.
Polizisten haben genauso viel Urlaub wie alle anderen und durch ihren Überschuss immer wieder mal einige Tage am Stück dienstfrei.
Sicher ist man an manchen Wochenenden Feiertage mal dran. Aber nicht immer. Dafür hat man dann aber an anderen Tagen einen Freizeitausgleich.
Wenn man nach der Ausbildung seine Verwendung erfährt, kann man das hinnehmen oder stellt sofort einen Versetzungsantrag. Oft muss man darauf nicht allzu lange warten, denn auch die Polizei als Dienstherr hat kein Interesse daran, seine Beamten unglücklich zu machen.
Wenn man irgendwo festsitzt, bleibt man auch dort. Versetzungen sind meist mit Beförderungen verbunden. Die kann man ja ausschlagen. Wenn man nicht disziplinarisch versetzt werden soll, kann das alles jahrelang so bleiben.
Es existieren viele Geschichten, wie die Scheidungsrate bei Polizisten ist. Ich wette, bei den Krankenschwestern und Ärzten in sie genauso hoch. Bei Harzern wahrscheinlich ebenso. Davon redet nur niemand.
Dein Freund hat Schiss. Er hat kein (Selbst-)Vertrauen. Mehr ist das nicht.
Gruß S.
Warum denn den Wohnort wechseln. Machst doch eine Ausbildung bei der LaPo, da wirst du nach deiner Ausbildung einer Dienstelle zugewiesen, und die ist erstmal fest. Anders wäre das bei der BuPo, da kannst du jederzeit, auch in andere Bundesländer versetzt werden.
Auch bei der Polizei hast du freie Zeiteinteilung, sodass du auch genügend Freizeit hast. Natürlich hast du auch Schichtdienst oder Sondereinsätze, aber auch dies wird dir durch Freizeit ersetzt.
Finde es schade, dass dein Freund nicht hinter dir steht, das sollte schon sein. Aber lass dich nicht davon abkriegen, in erster Linie ist es wichtig, dass du glücklich mit deinem Beruf bist.
Viel Glück auf deinem Weg!
LG
Das ist absoluter Quatsch. Wenn da so wäre, würde es keine Polizisten geben.
Es kommt allerdings darauf an, was genau du dort tust. Beim MEL oder SEK ist das Arbeitspensum sicherlich höher.
Ansonsten hast du als Beamter bzw. Beamte Arbeitszeiten wie jeder andere auch.
Sicher, sicherlich sind auch Überstunden fällig, wenn Einsätze sind, aber dafür erhältst du Freizeitausgleich.
Es hängt auch davon ab, wo du eingesetzt bist. Sicherlich wirst du im Ruhrpott mehr zu tun haben als in Hintertupfingen
Sicherlich wirst du im Ruhrpott mehr zu tun haben als in Hintertupfingen
Na, wer weiß. Schließlich kann man im Fernsehen immer wieder sehen, wieviel in Hengasch los ist... ;-)))
MEK statt MEL
Naja, FLEXIBLE Arbeitszeiten sind das nun nicht gerade. Du kannst im festen Schichtplan mit festgelegten Zeiten tauschen. Mehr aber auch nicht.
In der Regel sind die Arbeitszeiten nicht flexibel, sondern klasssich: 6-14, 14-22, 22-6. Außerdem an langen Diensten (die es nur am WE gibt, damit man eben mal ein FREI für alle rausarbeiten kann) 6-18 und 18-6.
Anstrengend und stressig ist die Tatsache, dass es nicht wochenweise so ist, wie z.B. in großen Industrien/Werken, sondern sich täglich ändern kann. Aber der Dienstplan an sich steht mehrere Wochen vorher fest, sodass man Familie und Meer auch planen kann.
Gruß S.